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FUNDGRUBE/095: "Tim und Struppi" inspirieren Tiefseetaucher


Vermischtes aus der Welt der Comics, Juli 2005


Mit "Rackham dem Roten" auf Hai-Filmtour

Der Enkel des berühmten Tiefseetauchers und Filmemachers Jacques Yves Cousteau, Fabien, der ebenfalls Tiefseetaucher und Filmemacher ist, setzt sich für die Erhaltung des vom Aussterben bedrohten Weißen Hai ein, indem er versucht ihr schlechtes Image zu ändern und ihre Intelligenz und Lernfähigkeit dokumentiert. Für sein neuestes Projekt, die zweistündige Fernseh-Dokumentation "Mind of the Demon", filmte er, in einem U-Boot in Form eines Hais versteckt, die beeindruckenden Tiere so direkt und unmittelbar wie noch nie ein Mensch zuvor. Die Idee dazu wurde schon in seiner Kindheit geboren, durch eine Folge der Comic-Serie "Tim und Struppi": In "Der Schatz Rackhams des Roten" geht Tim mit einem haiförmigen U-Boot auf Unterwasser-Schatzsuche. "Diese Vorstellung schwirrte mir seit meiner Kindheit im Kopf herum, als Erwachsener mußte ich mir einfach so ein U-Boot bauen, um das Verhalten der Weißen Haie zu erforschen", sagte Cousteau in einem Interview.


Die künstliche Atmosphäre, in der Taucher bisher in Käfigen geschützt filmten, beeinträchtige die Forschung, so Cousteau. Daher wollte er, um das wirkliche Hai-Verhalten zu erkunden, ähnlich wie die Menschenaffen-Forscherinnen Diane Fossey und Jane Goodall ganz nah an den Tieren sein, als "Teil ihrer Welt". Seinen Kindertraum verwirklicht hat Cousteau der Hollywood- Designingenieur Eddie Paul, der neben etlichen Film-Haien unter anderem auch den legendären Außerirdischen "E.T." erschaffen hat. Das 1200 Pfund schwere, fünf Meter lange U-Boot "Troy" sieht aus, fühlt sich an und bewegt sich wie ein großer Weißer Hai. Drehort war der Pazifik vor der mexikanischen Westküste, bei der Insel Guadalupe, wo besonders viele Weiße Haie leben. Das Experiment ist geglückt, Cousteau war so nah dran wie nie zuvor und konnte als erster Filmemacher überhaupt den Angriff eines großen weiblichen Hais auf ein kleineres Weibchen dokumentieren. "Troy" wurde aber nicht attackiert. "Wahrscheinlich war er einfach zu groß und stark", vermutet Cousteau. Anfang 2006 soll die Dokumentation auch in Deutschland zu sehen sein.