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SPRACHE/430: Wissenschaftspreis für Shakespeare-Forscher Ahrens (idw)


Julius-Maximilians-Universität Würzburg - 07.11.2006

Wissenschaftspreis für Shakespeare-Forscher


Die Max-Geilinger-Stiftung in Zürich hat dem Würzburger Professor Rüdiger Ahrens ihren Stiftungspreis 2007 zuerkannt. Der Anglist erhält die Auszeichnung, die mit insgesamt 30.000 Schweizer Franken dotiert ist, zu gleichen Teilen mit den Professoren Andreas Fischer (Zürich) und Ulrich Suerbaum (Bochum).

Ahrens bekommt den Preis für seine Tätigkeit als Mitherausgeber der Englisch-Deutschen Studienausgabe der Dramen Shakespeares. In dieser Ausgabe sind von den 36 Dramen des großen englischen Weltliteraten beim Stauffenburg-Verlag in Tübingen bisher 24 Bände erschienen, zuletzt die Tragödie "Hamlet".

In der aufwändigen Studienausgabe ist laut Ahrens neben einer neuen zeitgemäßen Übersetzung auch eine detaillierte Einleitung enthalten, die auf die wichtigsten Interpretationsansätze sowie auf die Bühnenrezeption des jeweiligen Dramas eingeht. Wie es im allgemeinen Vorwort der Herausgeber heißt, ist es das Ziel jeder Übersetzung, "dem Leser den Shakespeareschen Text und seine genaue Bedeutung so nahe zu bringen, wie dies zur Zeit möglich ist, und darüber hinaus die zu einem vertieften Verständnis notwendige Information zu geben." Den hoch gesteckten Zielen der Studienausgabe dienen auch die umfangreichen Anmerkungen zur Klärung schwieriger Wörter und Sachverhalte. Hinzu kommen ein detaillierter Szenenkommentar mit bühnenpraktischen Hinweisen und ein aktuelles Literaturverzeichnis zu den einzelnen Dramen.

Mit diesem großen Informationsangebot, das dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand Rechnung trägt, möchte die Studienausgabe im deutschsprachigen Raum alle Wissenschaftler und Studierenden sowie alle Englischlehrer mit ihren Schülern der Kollegstufe erreichen. Angesprochen sind außerdem alle Theaterleute, die sich als Dramaturgen, Regisseure, Bühnenbildner oder Schauspieler um eine theatergerechte Präsentation der Shakespeare-Texte bemühen. Schließlich will die Studienausgabe auch Übersetzer dazu inspirieren, in Shakespeares komplexen Textwelten nach neuen Möglichkeiten der Bedeutungskonstitution Ausschau zu halten.

Die Arbeit an diesem literaturwissenschaftlichen Großprojekt wurde bisher von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Schweizer Nationalfonds, der Deutschen Shakespearegesellschaft, die auch die Schirmherrschaft übernommen hat, sowie weiteren Drittmittelgebern unterstützt.

Rüdiger Ahrens, der an der Uni Würzburg von 1980 bis 2004 den Lehrstuhl für Englische Fachdidaktik und Kulturwissenschaft der englischsprachigen Länder innehatte, wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten mehrfach geehrt und ausgezeichnet - mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, dem Order of the British Empire, einer Ehrenpromotion durch die Partneruniversität Caen und einer Honorarprofessur der chinesischen Universität Nanchang. Ahrens ist Ehrenmitglied im Deutschen Anglistenverband und wurde in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste berufen. 2005 verlieh ihm das American Biographical Institute in Washington D.C. den International Peace Prize. Sein wissenschaftliches Engagement für Shakespeare dokumentiert sich auch in zahlreichen Buchpublikationen und Aufsätzen.

Den Preis der Max-Geilinger-Stiftung bekommt er Anfang 2007 in Zürich verliehen. Die Stiftung wurde von dem Schweizer Juristen und Schriftsteller Max Geilinger (1884-1948) zur Pflege der deutsch- britischen Kulturbeziehungen ins Leben gerufen.


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Gunnar Bartsch, 07.11.2006
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de

den 8. November 2006