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SPRACHE/874: "What's up, Deutschland?" - Sprachwissenschaftler erforschen WhatsApp-Nachrichten (idw)


Universität Leipzig - 17.11.2014

"What's up, Deutschland?" - Sprachwissenschaftler erforschen WhatsApp-Nachrichten



Sprachwissenschaftler der Universitäten Leipzig, Dortmund, Dresden, Duisburg-Essen, Hannover, Koblenz und Mannheim wollen in einem gemeinsamen Forschungsprojekt die Kommunikation der Deutschen über den Internetdienst WhatsApp analysieren. Dazu schalten sie ab heute (17. November 2014) eine Internetseite, auf der sie WhatsApp-Daten sammeln. Das Projekt trägt den Titel "What's up, Deutschland?" und wird vom Professor für Variationslinguistik am Institut für Germanistik der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beat Siebenhaar, geleitet.

Bis zum 11. Januar 2015 kann sich die deutsche Bevölkerung daran beteiligen, indem sie ihre WhatsApp-Nachrichten per E-Mail (senden @whatsup-deutschland.de) an das Projekt sendet. Mit der Datensammlung ist ein Gewinnspiel verbunden: Wer zur Datensammlung beiträgt, kann einen Geschenk- oder Einkaufsgutschein gewinnen. Die Preise haben einen Gesamtwert von 950 Euro. Weitere Informationen, Anleitungen und Teilnahmebedingungen zum Gewinnspiel finden sich auf der Projektwebseite.

"Wir wollen die Sprache und die Kommunikation in WhatsApp mit Hilfe der gespendeten Nachrichten sprach- und kommunikationswissenschaftlich beschreiben und mit anderen Formen computervermittelter Kommunikation vergleichen. Persönliche Daten werden nach strengen Datenschutzlinien vertraulich behandelt und für die Analyse anonymisiert. Bilder, Fotos und Tondateien werden sofort gelöscht", erläutert Beat Siebenhaar.

Erste provisorische Ergebnisse der Analyse, die im nächsten Frühjahr vorliegen sollen, werden auch mit der WhatsApp-Sammlung "What's up, Switzerland?" verglichen, die zwischen Juni und Juli 2014 stattfand. Detaillierte Auswertungen werden folgen, sodass die Datensammlung eine Grundlage für mehrjährige sprachwissenschaftliche Analysen darstellen wird.

Das Forscherteam um Siebenhaar geht unter anderem folgenden Fragen nach: Wie werden Umgangssprache und Dialekte in WhatsApp-Nachrichten verwendet? Inwieweit werden andere Sprachen wie zum Beispiel Englisch verwendet? Werden verschiedene Sprachen und Sprachformen für unterschiedliche Funktionen verwendet? Wie werden Smileys und Emojis eingesetzt? Wie interagieren WhatsApp-Nutzer miteinander? Verändert sich die Sprache durch mobile Kommunikation? Und wenn ja, wie? "Die Projektmitarbeiter freuen sich ab sofort auf alle Nachrichten-Spenden", sagt Siebenhaar.



Weitere Informationen unter:
http://www.whatsup-deutschland.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Susann Huster, 17.11.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2014


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