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SPRACHE/943: Größte deutsche Konferenz für Sprachwissenschaft an der Universität des Saarlandes (idw)


Universität des Saarlandes - 28.02.2017

Größte deutsche Konferenz für Sprachwissenschaft an der Universität des Saarlandes


Vom 8. bis 10. März treffen sich rund 700 Sprachwissenschaftler an der Universität des Saarlandes, die in diesem Jahr Gastgeberin für die 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft ist. Neben den Hauptvorträgen von weltweit renommierten Forscherinnen und Forschern treffen sich die Teilnehmer vor allem zu unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Dort sprechen sie über Themen, die sich rund um das Motto der diesjährigen Tagung "Information und sprachliche Kodierung" drehen. Organisiert wird die Jahrestagung von den Saarbrücker Germanistik-Professoren Ingo Reich und Augustin Speyer. Eröffnet wird die Tagung mit einem Grußwort von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer.


Wenn der neue US-Präsident Donald Trump über Twitter "alternative Fakten" verbreitet, horchen auch saarländische Forscher auf. Im Sonderforschungsbereich "Informationsdichte und sprachliche Kodierung" untersuchen Sprachwissenschaftler und Psychologen die Informationsdichte gesprochener und geschriebener Texte. Die Kombination aus dem mächtigsten Mann der Welt, der seine Politik auf 140 Zeichen verdichten muss, ist natürlich eine besondere Herausforderung für Wissenschaftler, die über den Informationsgehalt von Sprache forschen.

Der twitternde US-Präsident wird sicherlich auch am Rande der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft ein Thema sein, die vom 8. bis 10. März an der Universität des Saarlandes stattfinden wird. Dann erwarten die Organisatoren der Saar-Uni bis zu 700 Sprachwissenschaftler aus aller Welt in Saarbrücken, wo sie sich auf einer der renommiertesten und größten Fachkonferenzen Europas über "Information und sprachliche Kodierung" auszutauschen, wie das Tagungsmotto an den Saarbrücker SFB angelehnt lautet.

Bei dieser 39. DGfS-Tagung wird es neben 13 Arbeitsgruppen, in denen die Teilnehmer parallel über einzelne Fachprobleme diskutieren können, auch vier jeweils 90-minütige Plenarvorträge geben. Darin sprechen international herausragende Forscher ausführlich über aktuelle Fragestellungen aus der Familie der Sprachwissenschaften. John Goldsmith von der University of Chicago beispielsweise spricht über "Learning morphology" und die Schwierigkeit, auch Computeralgorithmen die komplexen Regeln der Sprache zu vermitteln, die menschliche Muttersprachler intuitiv beherrschen. Plenarvorträge halten außerdem Manfred Krifka (Leibniz-Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft und Humboldt-Universität Berlin), einer der führenden Semantiker, Anthony Kroch gemeinsam mit Beatrice Santorini (beide University of Pennsylvania) sowie Matthew Crocker (Universität des Saarlandes).

Neben diesen Hauptvorträgen treffen sich die vielen Hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor allem zum Austausch über die unterschiedlichen Bereiche der Sprachwissenschaft in den 13 unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Im Workshop "Wen wurmt der Ohrwurm?" sprechen sie zum Beispiel darüber, wie Komposita, also zusammengesetzte Hauptwörter wie "Ohrwurm", im Gehirn verarbeitet werden, und zwar über die Sprachgrenzen hinweg.

Neben diesen zentralen Tagungsinhalten gibt es auch "Satellitenveranstaltungen" am Rande der Konferenz. So gibt es beispielsweise ein Doktorandenforum, in dem sich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre Forschungsprojekte austauschen, Kontakte knüpfen und Schlüsselkompetenzen erwerben können. Bei der Lehramtsinitiative, die als Fortbildung anerkannt ist, lernen Lehrer sowie Studenten die linguistischen Grundlagen, um ihre Fächer möglichst zielgenau an Schüler zu vermitteln, die nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind.

Darüber hinaus vergibt die Gesellschaft für Sprachwissenschaft auf der Tagung einen Preis für die beste wissenschaftliche Nachwuchsarbeit Das Grußwort hält die saarländische Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.


Weitere Informationen unter:
http://dgfs2017.uni-saarland.de/wordpress/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution8

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung

WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2017

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