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MELDUNG/023: Festival du premier roman in Chambéry - Hamburger wählen Lionel Salaün (Literaturhaus)


Literaturhaus Hamburg Newsletter - 24. Mai 2011

festival du premier roman de chambéry-savoie
Die Hamburger Lesejury hat den besten französischsprachigen Debütroman des Jahres 2010 gewählt

Lionel Salaün liest auf dem Festival in Chambéry (26. bis 28. Mai 2011)


Ende Mai 2011 findet zum 24. Mal das Festival du premier roman de Chambéry-Savoie statt (www.festivalpremieroman.com). Leserjurys in Frankreich wählten dafür den besten Debütroman eines Jahres und bestimmen diejenigen Autorinnen und Autoren, die zum dreitägigen Festival nach Chambéry eingeladen werden. Seit 2010 kooperieren das Festival und das Literaturhaus Hamburg, das alljährlich den Mara-Cassens-Preis für den besten deutschsprachigen Erstlingsroman vergibt.

Das Literaturhaus Hamburg und das Institut français de Hambourg haben dieses Jahr erstmals dazu eingeladen, es den Leserjurys in Frankreich gleichzutun, und einen Lektürezirkel in Hamburg gebildet, der das beste französischsprachige Debüt des Jahres auswählt. Die 15 frankophilen Mitglieder der Jury haben innerhalb weniger Wochen 17 Romane gelesen und bewertet.

In der vergangenen Woche hat sich die Hamburger Jury im Institut français de Hambourg getroffen und folgenden Debütroman zum Sieger gekürt: "Le retour de Jim Lamar" von Lionel Salaün, 2010 erschienen in französischer Sprache im Verlag Editions Liana Lévi.

Der Roman handelt von Jim Lamar, der als Überlebender des Vietnamkriegs nach 13 Jahren Abwesenheit in seine Heimat Stanford am Ufer des Mississippi zurückkehrt. Seine Heimkehr löst allerdings nicht nur Freude aus. Seine Absicht, den Familienbesitz wieder zu beanspruchen - allgemeines Objekt der Begierde in der Gegend -, und sein Einsiedlergebaren stören hier jeden. Jeden, außer dem jungen Billy, der Jim einen Sommer lang zuhört und beobachtet und während dieser Zeit mehr über die Menschen lernt als in den vorherigen Jahren seines jungen Lebens.

Die Hamburger Jury begründet ihre Entscheidung so: "Die Erzählung ist mit großer Detailfreude in der Geschichte (nach dem Vietnam-Krieg) und im Raum verankert (an den Ufern des Mississippi). Lionel Salaün gelingt es, mit seiner Sprache eine intensive Atmosphäre entstehen zu lassen sowie Bilder, Düfte und Farben zu transportieren. Einige Szenen wirken filmisch und die Erzählung zieht einen in den Bann. Die Sprache des Romans ist klassisch, ohne künstliche Effekte. Salaün arbeitet mit einem reichen Vokabular und lässt harmonische und rhythmische Sätze entstehen. Das Wesentliche der Geschichte ist die psychologische Dimension. Anhand der Erzählung seiner Kriegserfahrungen weiht ein Erwachsener einen 13jährigen Jungen in die großen menschlichen Themen wie Tod, Freundschaft, Angst, Liebe und Toleranz ein."

Lionel Salaün wurde 1959 in Chambéry geboren, wo er auch lebt. Er finanziert sein Schriftstellerleben mit Gelegenheitsjobs: als Lagerist, Hersteller von Aquarien, Sardinenfischer in Sète und Fotograf. Er begeistert sich für Geographie, den Blues und das amerikanische Kino.


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Quelle:
Literaturhaus-Newsletter Hamburg, 24. Mai 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2011