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AKTION/924: Urgent Action - Kuba - Ausreise verweigert - Aufführung verschoben


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-038/2012-1, AI-Index: AMR 25/004/2012, Datum: 10. Februar 2012 - we

Kuba
Ausreise verweigert - Aufführung verschoben

Weitere Informationen zu UA-038/2012 (AMR 25/003/2012, 7. Februar 2012)


Frau YOANI SÁNCHEZ

Die kubanischen Behörden hatten der Bloggerin Yoani Sánchez die Ausreise nach Brasilien verweigert, wo sie an der Aufführung eines Dokumentarfilms zum Recht auf freie Meinungsäußerung teilnehmen wollte. Jetzt hat der Dokumentarfilmer entschieden, die Aufführung zu verschieben, um so Yoani Sánchez die Teilnahme zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.

Der brasilianische Filmemacher Dado Galvao hat sich dazu entschieden, die Aufführung seines Dokumentarfilmes Conexão Cuba > Honduras zu verschieben, weil die kubanischen Behörden der Bloggerin Yoani Sánchez, die an der Veranstaltung als Gastrednerin teilnehmen wollte, die Ausreise verweigert hatten. Die Aufführung sollte am 10. Februar in Jequié im brasilianischen Bundesstaat Bahia stattfinden. Der Film erzählt die Geschichte einer Reihe von kubanischen und honduranischen BloggerInnen, die in ihren Ländern von Zensur betroffen sind, darunter auch Yoani Sánchez.

Das Ausreisevisum, das Yoani Sánchez für die Teilnahme an der Aufführung benötigt hätte, wurde abgelehnt. Damit verweigern die kubanischen Behörden ihr bereits zum 19. Mal innerhalb der letzten vier Jahre unbegründet die Ausreise aus Kuba. Mehrere dieser Ausreiseanträge stellte Yoani Sánchez, um Auszeichnungen für ihren Blog und andere Aktivitäten, mit denen sie sich für mehr Meinungsfreiheit auf Kuba einsetzt, entgegenzunehmen. Amnesty International geht davon aus, dass die Verweigerung des Ausreisevisums für Yoani Sánchez eine Strafmaßnahme für die friedliche Äußerung ihrer kritischen Ansichten ist und damit auch verhindert werden soll, dass sie sich auf internationaler Ebene äußert.

Dado Galvao gab bekannt, dass die Aufführung seines Filmes Ende April stattfinden soll. Er wird Yoani Sánchez erneut als Gastrednerin einladen. Amnesty International wird die Situation genau beobachten und gegebenenfalls weitere Aktionen einleiten. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.


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Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-038/2012-1, AI-Index: AMR 25/004/2012, Datum: 10. Februar 2012 - we
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Februar 2012