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MELDUNG/056: Amnesty-Krisenbeauftragte zurück aus Aleppo


Amnesty International - Pressemitteilung vom 23. August 2012

Amnesty-Krisenbeauftragte zurück aus Aleppo



23. August 2012 - Die Amnesty-Krisenbeauftragte Donatella Rovera war zu Recherchezwecken 10 Tage in der umkämpften syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen und Gespräche mit zahlreichen Augenzeugen sind erschütternd: die Zivilbevölkerung zahlt immer mehr den Preis für die dramatischen Auswirkungen der Schlacht zwischen der syrischen Regierung und der bewaffneten Opposition.

Der Bericht belegt, wie unbeteiligte Zivilisten - darunter zahlreiche Kinder - immer häufiger zur Zielscheibe von Luft- und Artillerieangriffen durch die syrische Armee werden. Während des 10-tägigen Aufenthaltes hat das Amnesty-Team rund 30 Attacken untersucht, bei denen mindestens 80 Zivilisten getötet wurden, die nicht aktiv in die Kämpfe verwickelt waren. Dicht besiedelte Wohngebiete wurden aus der Luft bombardiert. Ein Krankenhaus, in dem die Überlebenden solcher Angriffe notdürftig versorgt werden, wurde zweimal innerhalb von drei Tagen aus der Luft angegriffen. Menschen, die in einer Schlange standen, um knapp werdendes Brot zu kaufen, wurden bei einem Artillerieangriff getroffen - es gab Tote und Verletzte.

Die überwiegende Zahl der Opfer wurde durch Luftangriffe und Artillerie-Angriffe von Regierungstruppen getötet. Nicht immer kann jedoch genau geklärt werden, von wem die Gewalt ausgeht - auch die bewaffnete Opposition nutzt gelegentlich unpräzise Waffen.


Den 11-seitigen Bericht "Civilians bearing the brunt in the battle for Aleppo" finden Sie unter:
http://www.amnesty.org/en/library/info/MDE24/073/2012/en

Die englische Pressemitteilung können Sie herunterladen unter:
http://www.amnesty.org/en/news/syria-civilians-bear-brunt-battle-aleppo-rages-2012-08-23 herunterladen.

Ein Video mit Bildern aus Aleppo sowie einem Interview mit Donatella Rovera ist unter folgendem Link verfügbar:
https://adam.amnesty.org/asset-bank/action/viewAsset?id=161293

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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 23. August 2012
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306, Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. August 2012