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MELDUNG/092: Obama - Guantánamo schließen, rechtswidrige Drohneneinsätze stoppen


Amnesty International - Pressemitteilung vom 14. Juni 2012

Obama muss Guantánamo endlich schliessen

Amnesty International: Bundesregierung soll verhindern, dass rechtswidrige Tötungen durch Drohnen von Deutschland aus gesteuert werden



BERLIN, 14.06.2013 - Die Bundesregierung muss beim Besuch des US-Präsidenten kommende Woche in Berlin Druck ausüben, damit das Gefangenenlager Guantánamo geschlossen wird. "Bundeskanzlerin Angela Merkel muss Barack Obama drängen, Guantánamo zu schließen", sagt Maja Liebing, USA-Expertin von Amnesty International in Deutschland. Sie zeigt sich zutiefst besorgt darüber, dass von 104 hungerstreikenden Häftlingen derzeit 43 zwangsernährt werden. "Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird verletzt, wenn Hungerstreikende, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind, zwangsernährt werden." Die verbleibenden 166 Häftlinge müssen entweder vor ein Zivilgericht gestellt oder aber unverzüglich freigelassen werden.

Die Bundesregierung muss auch dafür sorgen, dass von deutschem Boden aus keine Drohnen durch das US-Militär gesteuert werden, die Terrorismusverdächtige töten. "Terror-Verdächtige müssen in einem rechtstaatlichen Verfahren verurteilt werden", sagt Maria Scharlau, Völkerrechtsexpertin bei Amnesty. "Sie dürfen nicht fernab von Kampfhandlungen durch Drohen getötet werden." Merkel muss bei Obama die Einhaltung des Völkerrechts einfordern. Ende Mai berichteten Medien, dass der Einsatz von US-Drohnen zur Tötung von Terrorismusverdächtigen unter anderem in Somalia mit logistischer Unterstützung der US-Basen in Stuttgart und Rammstein erfolgte. Die Bundesregierung gab an, keine Informationen darüber zu haben.

Anlässlich des Besuchs von Obama findet in Berlin eine Amnesty-Aktion zur Schließung von Guantanamo statt:

Wann: Mittwoch, 19. Juni 2013,11:30 Uhr bis 14 Uhr
Wo: Potsdamer Platz 11, 10785 Berlin
Was: Amnestymitglieder werden in orangefarbenen Overalls und mit Fußfesseln auf die Situation in Guantánamo aufmerksam machen und Schilder halten, mit Aufschriften wie: "Imprisoned without charge" oder "No Access to my lawyer".

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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 14. Juni 2013
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2013