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AFRIKA/399: Nigeria - 885 Tote seit Mai 2013 durch Terror der Boko-Haram-Sekte


Presseerklärung vom 27. September 2013

Nigeria: 885 Tote seit Mai 2013 durch Terror der Boko-Haram-Sekte

Pastor und seine zwei Kinder in seiner Kirche von muslimischen Extremisten erschossen



Der Terror der islamistischen Boko-Haram-Sekte im Norden Nigerias reißt nicht ab. Am Donnerstagvormittag wurden in dem Ort Dorawa im Bundesstaat Yobe ein Pastor und seine beiden Kinder in seiner Kirche von mutmaßlichen Boko-Haram-Kämpfern erschossen, berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen. Dann steckten die Angreifer die Kirche und zwei Häuser in Brand, bevor sie die Flucht ergriffen. Seit Verhängung des Ausnahmezustands in den Bundesstaaten Yobe, Borno und Adamawa im Mai 2013 starben in Nord-Nigeria mindestens 885 Menschen bei 39 Terrorangriffen von Boko-Haram-Kämpfern. Allein in den vergangenen neun Tagen wurden mindestens 195 Menschen getötet.

Der folgenreichste Terrorangriff war ein Überfall auf Reisende in der Nähe der Stadt Benisheik zwischen Maiduguri und Damaturu am Dienstag vergangener Woche. Dabei verloren 142 Reisende, 14 Dorfbewohner, drei Polizisten und zwei Soldaten ihr Leben.

In einem am Donnerstag verbreiteten Video hat der Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau die Verantwortung für das Massaker von Benisheik übernommen. Das nigerianische Militär hatte den gefürchteten Chef der Terrorgruppe zuvor für tot erklärt und behauptet, er sei am 30. Juni 2013 von Mitarbeitern eines Spezial-Einsatzkommandos erschossen worden. Dies war nicht das erste Mal, dass die nigerianischen Sicherheitskräfte ihn für tot erklärt hatten. Derzeit untersuchen Sicherheitsexperten das Video, um festzustellen, ob die Filmaufnahmen authentisch sind und ob Shekau tatsächlich noch die Boko-Haram-Sekte anführt.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 27. September 2013
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2013