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ASIEN/510: Burma - 60 Menschenrechtsorganisation fordern nationale Versöhnung


Presseerklärung vom 24. Juni 2013

Burma: Ein Jahr nach Ausbruch der Gewalt zwischen Buddhisten und Muslimen

Mehr als 60 Menschenrechtsorganisationen fordern nationale Versöhnung und eine sichere Rückkehr der Flüchtlinge



Mehr als 60 Menschenrechtsorganisationen aus fünf Kontinenten haben die Regierung Burmas ein Jahr nach dem Ausbruch der Gewalt zwischen Buddhisten und Muslimen aufgefordert, mehr zu tun für eine Versöhnung zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen sowie für eine sichere Rückkehr aller Flüchtlinge. Das Staatsbürgerschaftsgesetz von 1982 müsse so verändert werden, dass niemand aufgrund seiner ethnischen Abstammung ausgegrenzt werde. "Außerdem muss humanitären Helfern endlich Zugang zu allen Flüchtlingen gewährt werden und sie dürfen nicht in ihrer Arbeit behindert werden", erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die zu den Unterzeichnern der Petition zählt. Mehr als 140.000 muslimische Rohingya und buddhistische Rakhine mussten im vergangenen Jahr die Flucht ergreifen, seit im Juni 2012 gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen im Bundesstaat Arakan eskalierten.

Ein wirksamer Schutz der Minderheiten und ihres Rechts auf Staatsbürgerschaft seien Grundvoraussetzung für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der internationalen Staatengemeinschaft und Burma, erklärten die Menschenrechtsorganisationen. Dringend müsse Burma gedrängt werden, alle Verantwortlichen der Gewalt vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Gegen alle Verhafteten müsse entweder Anklage erhoben oder sie müssten unverzüglich freigelassen und entschädigt werden.

Außerdem forderten die Menschenrechtsorganisationen Burma dazu auf, die Gründung eines Büros des Hochkommissariats für Menschenrechte der Vereinten Nationen in dem südostasiatischen Land zu gestatten. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hatte erst vergangene Woche ein Ende der Diskriminierung von ethnischen und religiösen Minderheiten in Burma gefordert.

Neben der GfbV unterzeichneten die Petition unter anderen auch Human Rights Watch, die Minority Rights Group, Christian Solidarity Worldwide, Refugees International, der Jesuit Refugee Service, der Equal Rights Trust, der European Rohingya Council und Physicians for Human Rights.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 24. Juni 2013
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2013