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AKTION/452: Newsletter Bremer Friedensforum 13 vom 14. Juli 2009


Newsletter Bremer Friedensforum 13. vom 14. Juli 2009


Inhalt heute:

01. Sommercamp gegen Atomwaffen "bye-bye-nuclearbombs"
02. Veranstaltung: Iran nach der Wahl
03. Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen
04. Gegen Krise und Krieg - Sommerakademie vom 17. bis 19. Juli
05. Baustelle Frieden
06. Tapferkeitsorden: Gefährlicher Holzweg
05. Bombodrom: Widerstand lohnt sich!
08. Botschaft für Frieden
09. Frieder Wagner kommt zum Hiroshima-Tag
10. Veranstaltung mit der israelischen Friedensaktivistin Keren Assaf
11. Alles über den Rüstungsstandort Bremen
12. Leserbrief: Tüftler oder Täuscher?
13. Terminkalender
14. In eigener Sache


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1. Sommercamp gegen Atomwaffen "bye-bye-nuclearbombs"

BÜCHEL. Der Präsident der USA, Barack Obama, und sein russischer Amtskollege Dmitri Medwedjew trafen sich in Moskau, um über eine Verringerung strategischer Nuklearwaffen zu verhandeln. Die Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) begrüßt grundsätzlich diese Bemühungen, denn jede Atomwaffe weniger ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Allerdings würden sich die Vorstellungen der GAAA erheblich von den Plänen Obamas unterscheiden: "Wir fordern eine Welt ohne Atomwaffen. Dazu bedarf es weitergehender Abrüstungsschritte, als überflüssige und veraltete Systeme aus dem Verkehr zu ziehen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, führen wir seit dem 13. Juli bis zum 9. August das Sommercamp gegen Atomwaffen "bye-bye-nuclearbombs" am Atomwaffenstützpunkt Büchel (Südeifel) durch, um mit viel Phantasie und gewaltfreien Aktionen gegen den US-Atomwaffenstützpunkt Büchel zu protestieren."

Weitere Informationen: http://www.bye-bye-nuclear-bombs.gaaa.org.


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2. Veranstaltung: Iran nach der Wahl

BREMEN. Die jüngsten Auseinandersetzungen im Iran werden als eine Art gesamtgesellschaftlicher, demokratischer Aufstand gegen den Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad wahrgenommen. Dabei handelt es sich um zwei völlig gegensätzliche Kämpfe: Auf der einen Seite streiten die reaktionären Machthaber mit den angeblich reformorientierten, tatsächlich aber ebenso reaktionären Wahlverlierern um den islamistischen Ex-Premierminister Hosein Mussawi. In seiner Amtszeit Ende der 1980er Jahre wurden mehr als 10.000 Oppositionelle hingerichtet. Seine von westlichen Medien als Hoffnungsträgerin gefeierte Frau trägt politische Mitverantwortung für viele der frauenfeindlichen Gesetze aus den Jahren nach Khomeinis Machtergreifung. Vom Westen werden sie trotz ihrer Vergangenheit zu Symbolfiguren hochgejubelt und politisch gestützt. Eine Perspektive für ein Ende der Mullah-Herrschaft bieten sie aber mit Sicherheit nicht. Dies überschattet den zweiten Kampf von fortschrittlichen politischen Kräften im Iran. Diese wollen die islamistische Herrschaft endgültig ins Museum der Geschichte verfrachten, aber sie auch nicht von abgelöst sehen von einem säkularen, aber westlichen Interessen verpflichteten Regime. Ob und wie die aktuellen Aufstände zum Beginn einer tatsächlichen Befreiung werden können, darüber sprechen aktive exiloppositionelle Iranerinnen und Iraner, die in den letzten 25 Jahren nach Deutschland geflüchtet sind, am Mittwoch 15. Juli, um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4. Veranstalter ist "Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen".


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3. Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen

BREMEN. Die Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK-Bremen) und das Bremer Friedensforum laden zu einer Mahnwache am Freitag, 17. Juli, in der Zeit von 12 bis 13 Uhr an der Domsheide (vor "Kapitel 8") ein, um die Aufmerksamkeit auf die Rüstungshochburg Bremen zu lenken. In Bremen produzieren unter anderem die Firmen Atlas-Elektronik, EADS, Lürssen-Werft, OHB und Rheinmetall Defence Electronics Rüstungsgüter. Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) verschifft in den Häfen von Bremen und Bremerhaven Kriegsmaterialien für den Export. Diese Betriebe verdienen an Rüstung und Krieg. Rüstungsproduktion und -exporte können Kriege in Gang bringen und halten. Deshalb gehören Herstellung und Verbreitung von Kriegsmaterialien sofort verboten. "Wir fordern Bremens Senat auf, echte Friedenspolitik zu betreiben und sich für die Umstellung Bremer Rüstungsfirmen auf die Herstellung ziviler Güter (Rüstungskonversion) einzusetzen. Wir erwarten von ihm, die Häfen von Bremen und Bremerhaven für Rüstungsexporte zu schließen", fordern die Organisatoren der Mahnwache.


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4. "Gegen Krise und Krieg" - Sommerakademie 2009 vom 17. bis 19. Juli

KASSEL. Zum dritten Mal veranstaltet der Bundesausschuss Friedensratschlag eine Friedens-Sommerakademie. In diesem Jahr findet sie in der Bildungseinrichtung "Reinhardswaldschule" in Fuldatal-Simmershausen in der Nähe von Kassel statt.
Drei Tage lang, vom 17. bis 19. Juli, werden wesentliche Themen und Probleme besprochen, mit denen sich die Friedensbewegung in naher Zukunft beschäftigen wird.
Anmeldungen bitte online: http://www.sommerakademie-frieden.de oder
telefonisch über die Hotline: 0151 - 51 66 34 95.
Unsere Empfehlung:
http://www.unikassel.de/fb5/frieden/bewegung/soak2009.html


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5. Baustelle Frieden

BREMEN. Der Künstler und Friedensaktivist Joachim "Bommel" Fischer spricht am Freitag, 24. Juli, um 17 Uhr bei der Friedenskundgebung der Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg zum Thema "Baustelle Frieden". Treffpunkt ist die Kreuzung Breite Straße / Gerhard-Rohlfs-Straße. Der Mann mit der roten Bommelmütze hat ein Faible für Baustellen und erklärte sie in vielen Städten zu Kunstinstallationen, so auch 2004 in Vegesack. Vieles ist für ihn Baustelle im übertragenen Sinn: der Mensch, das Leben, die Gesellschaft und eben auch der Frieden, für den sich Fischer seit etwa 20 Jahren einsetzt. "Es gibt viel zu tun, um die Welt friedlicher zu machen", erklärt der 48-Jährige und listet auf: "Rüstungsproduktion und -export stoppen, die zivile Konfliktbearbeitung ausbauen bei gleichzeitiger Abrüstung, gerechte Handelsbedingungen schaffen und die armen Länder nicht weiter ausbeuten." Dieses seien nur einige Arbeitsfelder auf der Baustelle Frieden, sagt Fischer. Er wünscht sich, dass viel mehr Menschen zu "FriedensarbeiterInnen" werden. "Jeder Mensch kann etwas zum Frieden beitragen", ist Fischer überzeugt. Joachim "Bommel" Fischer arbeitet seit dem Krieg am Persischen Golf im Jahre 1990/91 in der Friedensbewegung mit. Er gründete damals in seinem Heimatstadtteil Woltmershausen die Pusdorfer Friedensgruppe mit, die sich seitdem mit Aktionen für den Stopp der Rüstungsexporte über bremische Häfen einsetzt. 1992 trat Fischer in die Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) ein und wirkt auch im Bremer Friedensforum mit.


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6. Tapferkeitsorden: Gefährlicher Holzweg

BERLIN. "Mit der Tapferkeitsmedaille geht die Bundesregierung in die nächste Runde und verstärkt ihre Bemühungen zur breiten gesellschaftlichen Sinnstiftung für das Soldatentum", erklärt Paul Schäfer, der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. "Mit dem Ehrenmal für gestorbene Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und der Tapferkeitsmedaille begibt sich die Bundesregierung unter Führung des Verteidigungsministers auf einen gefährlichen Holzweg. Längst überkommen geglaubte militaristische Rituale zur Glorifizierung und Verherrlichung des Soldatentums werden reaktiviert um das politische Versagen der Bundesregierung zu überdecken: es fehlt an breiter gesellschaftlicher Unterstützung für die Kampfeinsätze in Afghanistan, es fehlt an der Bereitschaft des Verteidigungsministerium konkret und materiell für die Soldatinnen und Soldaten Politik zu machen. Stattdessen wird nun das Kriegshandwerk in die Gesellschaft geholt. DIE LINKE betrachtet diese Propagandaversuche als falsch und als Teil der von der Regierung gewollten Entwicklung der Bundeswehr hin zu einer Interventionsarmee und bleibt deswegen der Veranstaltung fern."


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7. Bombodrom: Widerstand lohnt sich!

BREMEN. Die Bundeswehr verzichtet auf das "Bombodrom" in der Kyritz-Ruppiner Heide. Diese Nachricht erfüllt uns mit großer Freude und Erleichterung. Wir gratulieren ganz herzlich den Bürgerinitiativen vor Ort zu ihrem großartigen Erfolg. Auch wir vom Bremer Friedensforum und der DFG/VK haben uns 17 Jahre lang gemeinsam mit den Bürgerinitiativen vor Ort an den Ostermärschen in der Wittstocker Heide beteiligt. Das 12.000 Hektar große Gebiet sollte für etwa 1700 Tieflüge im Jahr genutzt werden. Die Niederlage der Bundeswehr ist ein großer Erfolg der Anwohnerinnen und Anwohner in dem Gebiet und der gesamten Friedensbewegung! Bundesminister Franz-Josef Jung muss jetzt darauf verzichten, die Heide als größten Luft-Boden Schießplatz der Bundesrepublik zu missbrauchen. Die Initiativen waren immer wieder erfolgreich vor Gericht gezogen, bis das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Ende März die Verbotsurteile der Vorinstanzen bestätigt und der Bundeswehr eine militärische Weiternutzung des ehemaligen sowjetischen Bombenanwurfplatzes für immer untersagt hat. Nach 27 Klagen gegen das Verteidigungsministerium verzichtete dieses nun auf eine Revision und ebnete so den Weg für eine freie Heide! Der am 12. Juli geplante 113. Protestmarsch wurde nun der lang ersehnte Freudentag. Für weitere Informationen: http://www.freieheide.de/. Es ist allerdings unannehmbar, dass Generalinspekteur Schneiderhan jetzt eine verstärkte Nutzung der Schießplätze in Nordhorn und im bayerischen Siegenburg fordert. Auch die Ankündigung von Minister Jung, Ersatz für das nicht genehmigte Bombodrom im Ausland zu suchen, ist völlig unakzeptabel. Wieland von Hodenberg vom Bremer Friedensforum: "Der Kampf um die friedliche Umnutzung der Truppenübungsplätze ist noch lange nicht zu Ende. Wir wollen keine Bombodrome - weder hierzulande noch anderswo! Deshalb wird der Kampf so lange weitergehen, bis die Bundeswehr sämtliche Übungsplätze verlässt und ihre Kriegsspiele endgültig beendet."


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8. Botschaft für Frieden

FRANKFURT/M. "Botschaft für den Frieden" ist eine Aktion der Kampagne "Schritte zur Abrüstung" der DFG-VK. Mit dieser Aktion sollen aktuelle friedenspolitische Themen aufgegriffen und als Friedensbotschaften an die Bundestagsparteien gesendet werden. Dabei sollen Themen wie der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, der Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und der Stopp der Rüstungsexporte, bei denen Deutschland einen unrühmlichen dritten Platz weltweit belegt, an erster Stelle stehen. "Botschaften für den Frieden" oder auch persönliche Nachrichten können auf der Webseite von "Schritte zur Abrüstung" an eine oder mehrere Bundestagsparteien gesendet werden. Es können auch Postkarten mit der "Botschaft für Frieden" bestellt werden.

Für weitere Informationen oder eine "Botschaft für Frieden" siehe
http://schritte-zur-abruestung.de/2009/botschaft.htm und
http://www.dfg-vk.de/aktuelles/aktionen/2009/311


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9. Frieder Wagner kommt zum Hiroshima-Tag

BREMEN. Das Bremer Friedensforum erinnert am Donnerstag, 6. August, an den 64. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Die Veranstaltung findet von 12 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz statt. Das Friedensforum bittet Teilnehmer und Passanten, Blumen mitzubringen, um das Friedenszeichen zu gestalten. Bei der Aktion spricht der Filmemacher Frieder Wagner ("Deadly Dust (Todesstaub) - über die Uranmunition und die Folgen"). Um 20 Uhr wird der Film in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, gezeigt. Frieder Wagner steht anschließend für die Diskussion zur Verfügung.

Das Thema Atomwaffen bleibt auf der Tagesordnung. US-Präsident Obama hat sich für eine atomwaffenfreie Welt ausgesprochen. Er beruft sich dabei unter anderem auf den 1968 abgeschlossenen Atomwaffensperrvertrag, in dem sich die Atommächte zu ernsthafter und vollständiger Abrüstung verpflichteten. Bei seinem Maßnahmenkatalog hat er die Abrüstung der in Europa gelagerten US-Atomwaffen allerdings nicht berücksichtigt. Obwohl die Bundesrepublik Deutschland den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat, sind in Deutschland bis heute Atomwaffen stationiert. 20 US-Bomben lagern noch immer im Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel. Ihre Sprengkraft beträgt mehr als das Hundertfache der Hiroshima-Bomben. Die Bundesluftwaffe hält in Büchel im Rahmen der nuklearen Teilhabe Kampfflugzeuge bereit und macht mit ihnen Übungen, um im so genannten "Ernstfall" die dort lagernden Atomwaffen zu ihrem Einsatz fliegen zu können. Ein atomwaffenfreies Deutschland wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur atomwaffenfreien Welt.


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10. Israel/Palästina - Barrieren überwinden
Veranstaltung mit der israelischen Friedensaktivistin Keren Assaf

BREMEN. Gazakrieg - Kassam-Raketen mit einem Dutzend Opfer in Israel, Einmarsch israelischer Truppen mit 1.400 Toten auf palästinensischer Seite: Immer wieder eskaliert der israelisch-palästinensische Konflikt. Kriege, Provokationen und Konfrontationen der Hardliner auf beiden Seiten sorgen für eine weitere Verschärfung und Polarisierung in den Gesellschaften Israels und Palästinas. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Initiativen aus der Bevölkerung Barrieren überwinden, Vorurteile und Feindschaften abbauen, Vertrauen schaffen, um über eine gemeinsame Zukunft reden zu können. Die 28-jährige israelische Kriegsdienstverweigerin Keren Assaf ist Mitbegründerin der Initiative "Breaking Barriers", die sich aus den Dialogseminaren der Aktion "Ferien vom Krieg" entwickelt hat. Es ist eine der wenigen Initiativen, die auf beiden Seiten der Mauer arbeitet und auf eine gemeinsame soziale Bewegung auf Graswurzelebene setzt, um einen realen Friedensprozess zu erreichen.

Unter dem Motto: "Israel/Palästina - Barrieren überwinden", lädt das "Bremer Netzwerk für einen gerechten Frieden in Nahost" in Zusammenarbeit mit "Arbeit und Leben", dem Bremer Friedensforum und der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zu einer Veranstaltung mit Keren Assaf am Mittwoch, 19. August, 19.30 Uhr, in Bremen, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, ein. Als Kennerin der facettenreichen israelischen Gesellschaft und der internen Auseinandersetzungen in den palästinensischen Gebieten wird Keren Assaf zur aktuellen Konfliktsituation im Nahen Osten sprechen, die Chancen für einen Friedensprozess und Widerstand gegen die Mauer erörtern, zur Situation der Friedenskräfte in Israel Stellung beziehen und Initiativen für die israelisch-palästinensische Verständigung vorstellen.


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11. Alles über den Rüstungsstandort Bremen

BREMEN-OSTERTOR. Auch fast zwanzig Jahre nach Ende des Kalten Krieges gehört Bremen zu den bedeutenden Rüstungszentren in Deutschland. Fünf Bremer Organisationen (Bremer Friedensforum, Abrüstungsinitiative Bremer Kirchengemeinden, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und Rosa-Luxemburg-Stiftung) haben die neue Broschüre "Rüstungsstandort Bremen - das Erlebnisland als Lieferant der Zutaten für Kriege" herausgegeben. "Wir betreiben hier eine Art Heimatkunde über Inhalte, die tabuisiert werden, über die niemand gern spricht", erläuterte der Sprecher des Friedensforums, Ekkehard Lentz, bei der Vorstellung der Informationsschrift. Lühr Henken vom Bundesausschuss Friedensratschlag wies dabei auf die aktuelle Umrüstung der Bundeswehr hin. "Neue Waffen und Ausrüstungen verschlingen hohe Milliardenbeträge. Der Rüstungshaushalt steigt in diesem Jahr auf 34 Milliarden Euro nach NATO-Kriterien. Ein Anstieg um sechsdreiviertel Prozent", unterstrich Henken und resümierte "Rüstungsbetriebe kennen keine Krise." Deutschland ist Europameister beim Export von Großwaffen. Wie Henken erklärte, leiste Bremen mit seinen fünf Rüstungsbetrieben einen erheblichen Beitrag dazu. OHB und Atlas Elektronik zählen zur Weltliga", bekräftigte er. In diesem Zusammenhang untermauerten Henken und Lentz, das Bremen eine Rüstungshochburg sei. "Die Stadt profitiert von den Krisen und Kriegen der Welt, und der Waffenexport fördert zudem die Konflikte."

Die Broschüre "Rüstungsstandort Bremen" ist in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, erhältlich. Nach vorheriger Anfrage unter Telefon 3 96 18 92 oder 35 58 16 oder per E-Mail an info@bremerfriedensforum.de kann die Broschüre auch zugeschickt werden.
Ferner steht die Publikation als Downloaddatei im Internet unter www.bremerfriedensforum.de bereit.

(Stadtteilkurier, verschiedene Ausgaben, 2. und 6.7. 2009)


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12. Leserbrief

Tüftler oder Täuscher?

Etwas verwundern muss es schon, dass Manfred Fuchs angeblich nicht weiß, wofür die von OHB für die Bundeswehr gebaute SAR-Lupe eingesetzt wird. Dafür ist der Versuch, militärische Nutzungen mit einem angeblichen Gewinn für die Umwelt zu legitimieren, schon klassisch zu nennen, aber genauso einfach zu widerlegen. Umwelt- und Klimaforschung benötigen keine lückenlose Überwachung mit Bildern in Echtzeit, ausgestattet mit modernster Verschlüsselung der Daten. Die Datensammlungen, die im Rahmen des GMES-Programms geplant werden, sind also eindeutig an militärischen Bedürfnissen orientiert und dazu zählt auch die versuchte Abschottung der EU-Außengrenze. Die von Bremer Senat, Hochschulen und Firmen im Rahmen von GMES mit verantwortete Intensivierung der Überwachung hat deshalb direkten Anteil an der Erhöhung der Todeszahlen, ausgehend von mindestens 13.000 allein in den letzten Jahren, die gestorben sind, weil Europa versucht, seine Grenzen dicht zu machen.
Die Frage ist nun, ob Fuchs wirklich ein so argloser Tüftler ist, der die Zusammenhänge nicht erkennt oder ob hier nicht vielmehr die Öffentlichkeit systematisch hinters Licht geführt werden soll. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch, ob es an der Grünen Basis oder in SPD-Ortsvereinen wirklich niemanden mehr gibt, der sich daran stört, dass Bremer Wirtschaftsförderung durch Rot-Grün mittelbar am Krieg gegen Flüchtlinge beteiligt ist. GERD MALER, Bremen


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13. Terminkalender

Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr
Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz
jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr
Beratung des Bremer Friedensforums
in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

Jeden Freitag, 17 Uhr
Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg"
HB-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Mittwoch, 15. Juli, 18 Uhr
Galerie Cornelius Hertz
Richard-Wagner-Str. 22, Bremen
Veranstaltung mit
Prof. Dr. Gutabo Barlolome aus Venezuela
Politikwissenschaftler, Universitat Caracas

Freitag, 17. Juli, 12 Uhr
vor Kapitel 8
Mahnwache gegen Rüstung in Bremen

Donnerstag, 6. August, 12 bis 13 Uhr
Marktplatz Bremen
Mahnwache zum 64. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
es spricht: Frieder Wagner, Filmemacher
(Film: "Deadly Dust (Todesstaub) - über die Uranmunition und die Folgen")

Donnerstag, 6. August, 20 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4
Frieder Wagner mit Film zur Uran-Munition
anschließend Diskussion

Mittwoch, 19. August, 19.30 Uhr
Bremen, DGB-Haus
Bahnhofsplatz 22-28
Veranstaltung mit der israelischen Friedensaktivistin Keren Assaf
siehe auch: http://www.connection-ev.de/veranstaltung.php

Dienstag, 1. September, Antikriegstag, 17 Uhr
Marktplatz Bremen:
Krisenstück "Neues aus Mahagony"
mit dem Ensemble des Brecht-Jugendprojekts Bremen
und der Agitproptruppe Roter Pfeffer

Dienstag, 1. September, Antikriegstag, 20 Uhr
Veranstaltung im DGB-Haus
Bahnhofsplatz 22/28
mit Peter Scherer (früher im Hauptvorstand der IG Metall)
Veranstalter: DGB, VVN-BdA,Bremer Friedensforum

Sonntag, 13. September, 11 Uhr
am Feld K (KZ-Opfer) auf dem Osterholzer Friedhof
Gedenkveranstaltung für die Opfer von Faschismus und Krieg
es spricht Helmut Donat (Verleger)
musikalische Begleitung durch Aline Barthélémy
mit europäischen Widerstands- und Friedensliedern

Mittwoch, 11. November, 19.30 Uhr
Lesung mit Erasmus Schöfer
mit "Winterdämmerung" ist der letzte Band
des vierbändigen Zeitromans "Die Kinder des Sisyfos" erschienen.


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Veranstaltungsreihe "Internet und Überwachung"

BREMEN. Kürzlich begann eine Vortragsreihe mit Workshops des Chaos Computer Club Bremen e.V. unter dem Titel "Internet und Überwachung", jeweils 20 Uhr in der Buchte (Saal), Buchtstraße. Hier die nächsten Termine:

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14.07.2009:
28.07.2009:
11.08.2009:
25.08.2009:
08.09.2009:
Neusprech
Workshop:
Workshop:
Workshop:
Workshop:
im Überwachungsstaat (Maha)
Browser absichern
Anonymisierung mit Tor
EMail Verschlüsselung mit Freier Software
Digitale Forensik und Gegenmaßnahmen

Mehr Informationen auf der Website http://ccchb.de/wiki/Vorträge
Chaos Computer Club Bremen e.V. - http://ccchb.de/


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14. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz


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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 13. vom 14. Juli 2009
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2009