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AKTION/465: Newsletter Bremer Friedensforum 18 vom 27. Oktober 2009


Newsletter Bremer Friedensforum 18 vom 27. Oktober 2009


Inhalt heute:

01. Vortragsreihe "Informatik und Militärforschung"
02. EU-Migrationskontrolle und der Kampf um globale Bewegungsfreiheit
03. Ist der Iran wirklich eine Bedrohung für Israel und den Westen?
04. Bundeswehr raus aus Afghanistan!
05. Dienstzeitverkürzung löst das Problem "Wehrpflicht" nicht
06. Friedensnobelpreis an Obama für gute Absichten
07. Für ein ganz anderes Klima - von Bremen nach Kopenhagen!
08. Sicher, sicher, aber... Konzert des Ernst Busch Chor Kiel
09. Im Rollstuhl und voll im Geschäft
10. Benefizkonzert der Bremer Posaunenbläserinnen und -bläser
11. Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt
12. Freiheit für Mumia Abu-Jamal - Weg mit der Todesstrafe
13. Erasmus Schöfer liest aus Winterdämmerung
14. Save me - Flüchtlinge aufnehmen
15. Terminkalender
16. In eigener Sache


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1. Vortragsreihe "Informatik und Militärforschung"

BREMEN. Im Akademischen Senat der Universität Bremen kam im Sommersemester bei der Beschlussfassung über die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Universität Bremen an Christa und Manfred Fuchs (OHB) die vor langer Zeit beschlossene Zivilklausel der Universität zur Sprache. Der Rektor hat in diesem Zusammenhang angeregt, darüber auf breiter Basis zu diskutieren, ob die Universität Bremen auch weiterhin die Beteiligung an militärischer Forschung grundsätzlich ablehnt. Der Fachbereich Mathematik/Informatik trägt zu dieser Diskussion mit einer kleinen Vortragsreihe zum Thema "Informatik und Militärforschung" bei.

Der erste Vortrag in dieser Reihe findet statt am Dienstag, 27. Oktober, um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft (Sandstraße 4-5, Olbers-Saal). Dr. Jürgen Altmann (Dortmund) trägt vor über: "Bomben, Chips und Algorithmen - Informationstechnik zwischen Krieg und Frieden". Der Eintritt ist frei.


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2. EU-Migrationskontrolle und der Kampf um globale Bewegungsfreiheit

BREMEN. "EU-Migrationskontrolle und der Kampf um globale Bewegungsfreiheit aus westafrikanischer Perspektive" lautet das Thema einer Diskussionsveranstaltung mit Alassane Dicko, malische Vereinigung der Abgeschobenen (AME) aus Bamako/Mali, am Dienstag, 27. Oktober, um 19.30 Uhr im Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34, Bremen. Über Migrationsmanagement, Frontex, Tote im Mittelmeer oder Abschiebungen ist in den letzten Jahren bundesweit und hier in Bremen viel gesprochen worden - vor allem im europäisch-afrikanischen Kontext. Demgegenüber sind Stimmen aus Afrika selten zu Wort gekommen. Die u.a. von medico international unterstützte Organisation AME (malische Assoziation der Abgeschobenen) in Bamako/Mali ist eine der wenigen Organisationen in Subsahara-Afrika, die sich politisch mit Migration auseinandersetzen. Alassane Dicko, einer der Hauptaktivisten der AME, wird in seinem Vortrag von seiner Arbeit in Mali berichten - auch davon, welche Bedeutung Migration für ein armes Land wie Mali hat. Im Anschluss an den Vortrag wird es Zeit für Fragen geben - und auch für eine Diskussion über afrikanisch-europäische Widerstandsperspektiven von unten.
Veranstalter: Nolagerbremen, polypol und Personen für transnationale Bündnisse von unten.


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3. Ist der Iran wirklich eine Bedrohung für Israel und den Westen?

BREMEN. Der Friedens- und Konfliktforscher Prof. Dr. Mohssen Massarat spricht am Mittwoch, 28. Oktober, um 19.30 Uhr im Saal des Überseemuseums zum Thema "Ist der Iran wirklich eine Bedrohung für Israel und den Westen? Gibt es noch Chancen für eine friedliche Konfliktlösung im Nahen Osten?" Seit Monaten wird in den deutschen und internationalen Medien berichtet, dass Israel militärische Angriffe gegen den Iran und seine Atomanlagen vorbereitet. Die USA und die israelische Regierung betonen ausdrücklich, dass sie sich die militärische Option im Atom-Streit des Westens mit dem Mullah-Regime offenhielten. Ein Krieg gegen dieses Land hätte für die Region und die Welt aber katastrophale Folgen. Er würde zu einem Flächenbrand im Mittleren und Nahen Osten führen, die Positionen der Extremisten stärken, den Kulturkampf zwischen dem Islam und dem Westen anheizen und die neuen Politik-Ansätze, die auf Verhandlungen setzen, zum Scheitern bringen. Gibt es noch Chancen für eine friedliche Konflikt-Lösung? Veranstalter: Bremer Netzwerk für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (BIZ), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG).


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4. Aufruf Bremer Bürgerinnen und Bürger - "Bundeswehr raus aus Afghanistan!"

BREMEN. In diesen Tagen startet ein Aufruf Bremer Bürgerinnen und Bürger "Bundeswehr raus aus Afghanistan!" Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: "Seit acht Jahren, länger als der Zweite Weltkrieg gedauert hat, führen westliche Staaten Krieg in Afghanistan, darunter auch Deutschland. Der Krieg hat in keiner Weise zum Frieden geführt. Im Gegenteil: Die Kampfhandlungen haben in den letzten Jahren zugenommen und sich auf Pakistan ausgedehnt. Die Folgen des Krieges sind zehntausende Tote und Verletzte, mehr und mehr auch unter der Zivilbevölkerung. Millionen Menschen leiden an Hunger und Unterernährung. Unter dem Militäreinsatz greifen Drogenproduktion, Korruption, Rechtlosigkeit und Willkür immer mehr um sich. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung will den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Das Parlament hat diesen Mehrheitswillen in seinen Beschlüssen immer wieder missachtet. Berliner Regierungskreise ziehen jetzt sogar in Betracht, die nächstfällige Verlängerung des Mandats im Dezember 2009 mit einem Beschluss zur Aufstockung der deutschen Truppen von 4500 auf 7000 Soldaten zu verbinden. Machen Sie zusammen mit uns Druck auf die Regierung. Fordern Sie mit uns: Bundeswehr schnellstmöglich raus aus Afghanistan!"
Unterschriftenlisten stehen zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/aufruf_afghanistan_2009.pdf.


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5. Dienstzeitverkürzung löst das Problem "Wehrpflicht" nicht

BERLIN. "Wer einen so massiven Menschenrechtseingriff wie die Wehrpflicht zum Objekt für Kuhhändel und Formelkompromisse macht, wird seiner Verantwortung für die Betroffenen nicht gerecht", kommentiert Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Diskussionen um eine Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate. Schäfer erklärt weiter: "Die Debatte zeigt, dass das Konzept "Wehrpflicht" immer stärker wackelt und auf Dauer nicht zu halten sein wird. Dass ausgerechnet die Umfallerpartei FDP gegen die Kalter-Kriegs-Nostalgiker der Union die Aufhebung durchsetzen würde, war - leider - wenig wahrscheinlich. Dass sie allerdings versucht, statt der Abschaffung der Wehrpflicht eine Kürzung der Dienstzeit als Schritt in die richtige Richtung zu verkaufen, ist ein zynisches Spiel mit der Lebenszeit der Wehrpflichtigen. Die Dienstzeitverkürzung mag für den Einen von Vorteil sein, weil der zu leistende Zwangsdienst reduziert wird. Sie mag für den Anderen von Übel sein, weil so einige tausend zusätzliche Rekruten zum Zwangsdienst eingezogen werden können. Insgesamt jedenfalls ist sie ein Placebo; ein buntes Zuckerstückchen, das keins der grundsätzlichen Probleme löst: Die Wehrpflicht bleibt ein Zwangsdienst und ein schwerwiegender Eingriff in die Lebensplanung junger Männer, sie bleibt sicherheitspolitisch überflüssig, und dass künftig vielleicht 20 Prozent statt 15 Prozent eines Geburtsjahrganges eingezogen werden, ändert auch wenig an Willkür und Wehrungerechtigkeit. Die Fraktion DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, den Eiertanz um ein aus reiner Nostalgie gepflegtes Konzept zu beenden und die Wehrpflicht aufzuheben."


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6. Friedensnobelpreis an Obama für gute Absichten

BREMEN. Zur überraschenden Verleihung des Friedensnobelpreises an US-Präsident Barack Obama erklärt das Bremer Friedensforum: "Das Nobelpreis-Komitee hat mit der diesjährigen Wahl des Friedenspreisträgers eine Fehlentscheidung getroffen. Barack Obama ist noch nicht einmal neun Monate im Amt und soll bereits für seine "Leistungen" mit der höchsten Auszeichnung, die es gibt, bedacht werden. Dabei ist gegen die Begründung des Komitees nicht einmal etwas einzuwenden: Darin wird Obamas Bekenntnis zu einer "atomwaffenfreien Welt" genauso hervorgehoben wie der kooperative Stil, den er in die internationale Diplomatie eingebracht habe. Das mag als Auszeichnungsgrund für den mächtigsten Mann der Welt genügen, wenn hinter diesen Ankündigungen auch Taten stünden. Vorerst bleiben die Reden Obamas von Prag (Atomwaffenfreiheit) und Kairo (Dialogbereitschaft mit der islamischen Welt) wohl klingende Versprechungen. Dem stehen aber Handlungen gegenüber, die nicht in das strahlende Bild eines globalen Friedensbringers passen: das Modernisierungsprogramm für die US-Atomwaffen, die Entwicklung neuartiger Bunker brechender Waffen und die eingeleitete Verstärkung der US-Truppen in Afghanistan, womit der dortige Krieg ausgeweitet wird, nicht aber zu beenden ist. Das Nobelpreiskomitee ignoriert die andere Seite des gefeierten US-Präsidenten: Obama legte dem Kongress den höchsten Militäretat in der Geschichte der Vereinigten Staaten vor. Das allein wäre wohl schon ein Ausschlussgrund für eine solche Auszeichnung..."


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7. Für ein ganz anderes Klima - von Bremen nach Kopenhagen!

BREMEN. Über die Hintergründe der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 und Perspektiven linker Klimapolitik. diskutieren Gerrit Hansen, climate justice action und gegenstrom, Berlin, und Bernd Brouns, Referent für Umweltschutz und Energiepolitik, Fraktion DIE LINKE im Bundestag, am Donnerstag, 29. Oktober, um 19.30 Uhr im Lagerhaus, Mediencoop, Schildstraße 12-19. Im Dezember wird auf dem UN-Weltklimagipfel in Kopenhagen über die Nachfolge des Kyoto-Protokolls verhandelt, also über die zukünftige internationale Regulierung der Treibhausgas-Emissionen. Dabei wird im Kern um die globale Wirtschaftsordnung und die Verteilung der verbleibenden Ressourcen gestritten. Zu erwarten ist, dass sich Macht, Märkte und technologische 'Lösungen' gegen wirksamen Klimaschutz und echte Klimagerechtigkeit durchsetzen. Die Veranstaltung des KlimaPlenum HB soll die Widersprüche internationaler Klimapolitik offenlegen und die Eckpunkte einer radikalen Kritik daran erläutern. Diese Veranstaltung wird unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.


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8. Sicher, sicher, aber... Konzert des Ernst Busch Chor Kiel

BREMEN. "Sicher, sicher, aber..." nennt der Ernst Busch Chor Kiel sein aktuelles Programm. Wie viel Freiheit sind wir bereit, für mehr Sicherheit herzugeben? Nach Antworten sucht der Chor bei Bach, Danzer, Eisler, Fladt, Kunze, McFerrin, Mey, Wecker und Wenzel. Die Fundstücke dieser Suche präsentieren Sänger, Sprecher und Instrumentalisten in witzig-ironischen Liedern, Texten und Szenen. Mit Sicherheit führt der Chor sein Programm rund um die Themen der Datenspeicherung, der innen- und außenpolitischen sowie der persönlichen Sicherheit am Sonnabend, 31. Oktober, um 20 Uhr in der Friedenskirche, Humboldtstraße 175, auf.
Lokaler Kontakt: Kurt Sommer, Telefon 707236, E-Mail: kurt.sommer@gmx.de


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9. Im Rollstuhl und voll im Geschäft

BREMEN. Menschen mit Behinderungen sind in ihrem Alltag häufig mit schwierigen Bedingungen konfrontiert und auf fremde Unterstützung angewiesen. Unter Armutsbedingungen, wie sie in vielen Ländern des Südens herrschen, gilt dies noch mehr. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sind Menschen mit Behinderungen selten im Fokus von Projekten. Dass es auch anders geht berichtet Richman Sinyoro aus Simbabwe, der sich mit Hilfe eines Mikrokredits eine eigene Existenz aufgebaut hat. Ergänzend stellt Femerei Mukorah von der Brot-für-die-Welt-Partnerorganisation "Jairos Jiri Association" (Simbabwe) ihre Organisation von. Sie unterstützt Behinderte in ihrem Bestreben ein selbstständiges Leben zu führen. In einer Vortragsveranstaltung am
Mittwoch, 4. November, um 19.30 Uhr im Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34 wird Silke Goethe vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa - Abteilung Entwicklungszusammenarbeit in einer kurzen Einführung berichten, welche Rolle das Thema Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Bremen spielt.
Veranstaltende: Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung, Diakonisches Werk Bremen/Brot für die Welt


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10. Benefizkonzert der Bremer Posaunenbläserinnen und -bläser

BREMEN. Am Donnerstag, 5. November, findet um 19.30 Uhr, in der Oberen Rathaushalle ein Benefizkonzert der Bremer Posaunenbläserinnen und -bläser zugunsten eines Behindertenprojektes in Simbabwe statt. Als Gäste werden Richman Sinyoro und Femerei Mukorah aus Simbabwe teilnehmen.
Schirmherrschaft: Dr. Reinhard Loske (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa)
Grußwort: Karoline Linnert (Bürgermeisterin)
Veranstalter: Diakonisches Werk Bremen/ Brot für die Welt.


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11. Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt

BREMEN. Ist Frieden zwischen Israel und den Palästinensern noch möglich? Wie kann der Nahost-Konflikt gelöst werden? Können deutsche Linke einen positiven Beitrag dazu leisten? Diese Fragen motivierten die Autoren und die Autorin zu dem Buch "Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt". Sie beschreiben die Wurzeln des Konflikts, seine Entstehung und seine Entwicklung im Lauf von mehr als 100 Jahren. Ferner zeigen sie die verschiedenen Strömungen innerhalb des Zionismus sowie die Auseinandersetzungen in der deutschen Arbeiterbewegung mit dem Antisemitismus auf. Sie untersuchen die Begleiterscheinungen der Staatsgründung Israels im Kontext des deutschen Faschismus und des Holocaust sowie des beginnenden "Kalten Kriegs", Begriffe wie Zionismus, Kolonialismus, Imperialismus als Reizwörter der aktuellen Debatte und wollen dazu beitragen, dass Kenntnis und Erkenntnis an die Stelle von Bekenntnis treten.
Der Mitautor Harri Grünberg stellt das Buch am Freitag, 6. November, 20 Uhr, im biz (Überseemuseum) vor und steht anschließend für Fragen und Diskussion zur Verfügung.


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12. Freiheit für Mumia Abu-Jamal - Weg mit der Todesstrafe

BREMEN. Zu einer Kundgebung "Für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu Jamal! Weg mit der Todesstrafe!" rufen zahlreiche Organisationen am Samstag, 7. November, 12 Uhr in Bremen, Marktplatz auf.
Weitere Informationen: Bremer Free Mumia Bündnis, E-Mail: ivk@freedom-now.de;
Infos: http://www.freedom-now.de und http://www.mumia-hoerbuch.de.


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13. Erasmus Schöfer liest aus Winterdämmerung

BREMEN. Am Mittwoch, 11. November, 19.30 Uhr, stellt Erasmus Schöfer seinen Roman "Winterdämmerung" beim Bremer Friedensforum in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen, vor. Der Eintritt ist frei. "Winterdämmerung" ist der vierte Band seiner Tetralogie "Die Kinder des Sisyfos". Ein gewaltiges literarisches Unternehmen kam zum Abschluss: Der Schriftsteller Erasmus Schöfer hat seine mehr als zweitausend Seiten umfassende Tetralogie "Die Kinder des Sisyfos" beendet. "Das Werk erhebt den Anspruch, die Geschichte der westdeutschen Linken von den Zeiten des Aufbruchs 1968 bis zum Niedergang 1989 zu schreiben. Ein parteiisches Buch, auf Seite der organisierten Arbeiter, der Kommunisten, der Gewerkschafter, der kämpfenden Gewerkschafter, nicht der Funktionäre. Ein kämpferisches Werk, mit einem kraftvollen Glauben dass Literatur die Lebensverhältnisse der Menschen verändern kann. Und nicht die eigenen Lebensverhältnisse vor allem, sondern die einer solidarischen Gesellschaft." (Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)


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14. Save me - Flüchtlinge aufnehmen

BREMEN. Am Mittwoch, 11. November, um 20 Uhr, werden Lothar Flachsbart (ai Asylgruppe Hannover) und Sophia Engelberts (Flüchtlingsrat Niedersachsen) in der Evangelischen Andreas-Gemeinde in Bremen-Horn über die Kampagne "Save me - Flüchtlinge aufnehmen" informieren. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade statt, die unter dem Motto "Mauern überwinden" steht. Kriege, politische Krisen oder andere existenzielle Nöte zwingen jedes Jahr viele tausend Menschen zur Flucht. Einen sicheren Staat, der eine neue Lebensperspektive bietet, können die wenigsten Flüchtlinge erreichen. Viele wollen langfristig zurück ins Herkunftsland, doch eine Rückkehr ist oft auf unabsehbare Zeit unmöglich. Ohne eine Perspektive auf ein menschenwürdiges Leben sitzen viele Flüchtlinge jahrelang in eigentlich provisorischen Lagern fest. Viele kommen aber nicht einmal so weit. In kleinen Booten, die oftmals untauglich sind für eine Fahrt über das Meer, und außerdem völlig überladen, machen sie sich auf den Weg. Viele gehen schon unterwegs unter. Andere erreichen das rettende Ufer, und stoßen dort auf unüberwindliche Sperren. Sie werden in ihren Booten zurück aufs Meer geschickt. Manchmal werden vorher noch ein paar Löcher in den Rumpf gebohrt, damit sie bloß nicht wieder kommen. Das Mittelmeer ist mittlerweile ein riesiges Massengrab geworden.

Ein breites Bündnis von PRO ASYL mit dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen fordert, dass Deutschland, wie zum Beispiel auch die USA, Kanada, Schweden, Dänemark oder die Niederlande, jedes Jahr ein Kontingent an Flüchtlingen aus den Erstzufluchtsstaaten aufnimmt und integriert. Die Idee von Save-me ist es, eine Bewegung von unten zu initiieren, aus den Städten und Gemeinden heraus. In lokalen Bündnissen werden die Themen Resettlement und Flüchtlingsschutz in die Öffentlichkeit getragen, um eine möglichst breite gesellschaftliche Basis zu gewinnen. Kreativ und konkret wird für die Aufnahme von Flüchtlingen geworben - mit dem Ziel eines Bekenntnisses des Stadt- bzw. Gemeinderats zur Aufnahme von Flüchtlingen vor Ort. Die Ökumenische Ausländerarbeit Bremen sammelte während des Deutschen Evangelischen Kirchentages 200 Unterschriften für diese Kampagne und übergab sie dem Innensenator. Bislang nehmen 40 Städte in ganz Deutschland daran teil, und 14 davon haben bereits einen positiven kommunalen Beschluss bezüglich der Neuaufnahme von Flüchtlingen erreicht.


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15. Terminkalender

Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr
Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz
jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr
Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

Jeden Freitag, 17 Uhr
Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg"
HB-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Mittwoch, 28. Oktober, 19.30 Uhr
Saal des Überseemuseums
"Ist der Iran wirklich eine Bedrohung für Israel und den Westen?
Chancen für eine friedliche Konfliktlösung im Nahen Osten"
Veranstaltung mit dem Friedens- und Konfliktforscher Prof. Dr. Mohssen Massarat
Veranstalter: Bremer Netzwerk für einen gerechten Frieden im Nahen Osten
Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und
Entwicklung (BIZ), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG)

Donnerstag 29. Oktober, 19.30 Uhr
Kultursaal der Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1
im Rahmen der Attac-Vortragsreihe kommt Werner Rügemer nach
Bremen und spricht zum Thema: "Privatisierung und PPP - Gefahr gebannt?"

Freitag, 30. Oktober, 19.30 Uhr
Obere Rathaushalle
Verleihung des Internationalen Bremer Friedenspreises 2009
für beispielhaftes Engagement für Gerechtigkeit, Frieden, und Bewahrung der Schöpfung
an: Susan Jennifer Gilbey (Australien, Kategorie: "Unbekannte Friedensarbeiterin"),
Organisationen "Animus" und "Pulse" (Bulgarien, Kategorie: beispielhafte Initiativen),
Bishof Rubin Phillip (Südafrika, Kategorie: öffentlicher Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden)
Preisverleihung: Karoline Linnert (Bürgermeisterin) und Altbürgermeister Hans Koschnick als Schirmherr
Veranstalter: Die Schwelle, Wachmannstr. 79, 28209 Bremen
Tel.: 0421/3032575
http://www.dieschwelle.de

Freitag, 6. November, 20 Uhr
biz im Überseemuseum, Harri Grünberg, Lesung aus dem Buch:
"Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt"

Freitag, 6. November, 20 Uhr
Villa Ichon, Dr. Richard Heigl
"Gesellschaft 2.0 - Wie sozial ist das 'Social Web'?"
Im World Wide Web hat sich in den letzten Jahren ganz nebenbei eine
Revolution ereignet: Wikis, Blogs, Social Networks und andere Medien bieten
grundsätzlich neue Beteiligungs- und Publikationsmöglichkeiten. Dieses
Phänomen versucht man mit Begriffen wie "Web 2.0" oder "Social Web" zu
fassen. Aber was bedeutet das für linke Politik? Was für die Erwerbsarbeit?
Der Vortrag zeigt anhand konkreter Beispiele, wie sich mit dem neuen Web
Arbeits- und Lebensweisen verändern, und welche emanzipatorischen Potenziale
sich daraus ergeben könnten.
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative e. V. im Rahmen der Linken Medienakademie Nord
(www.linke-medienakademie.de) in Kooperation mit der Marxistischen Abendschule (MASCH).

Samstag, 7. November, 12 Uhr
Marktplatz Bremen
Kundgebung "Freiheit für Mumia Abu-Jamal-Jetzt sofort! Weg mit der Todesstrafe!

Dienstag, 10. November, 20 Uhr
Villa Ichon, Prof. Dr. Heidi Urbahn de Jauregui
"Peter Hacks - Die Sonderrolle des Dichters nach der Wende"

Mittwoch, 11. November, 19.30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4
Lesung mit Erasmus Schöfer, mit "Winterdämmerung" ist der letzte
Band des vierbändigen Zeitromans "Die Kinder des Sisyfos" erschienen
Veranstalter: Bremer Friedensforum

Freitag, 13. bis 15. November
Bremen: 25. FIFF-Jahrestagung "Verantwortung 2.0"
Veranstalter: FifF - Forum InformatikerInnen für Frieden (FIfF)
Goetheplatz 4, 28203 Bremen
Tel.: 0421/33659255
Fax: 0421/33659256
http://www.fiff.de/2009

Freitag, 27. November, ab 18 Uhr
St. Stephani-Gemeinde, Faulenstraße 108,
Internationaler Solidaritätsbasar


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16. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz


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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 18 vom 27. Oktober 2009
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2009