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MELDUNG/1066: Aktion vor Kanzleramt - Lager auf griechischen Inseln sofort schließen (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 12. Mai 2020

Lager auf griechischen Inseln sofort schließen - Deutschland muss Kinder und Familien sofort aufnehmen

Aktion der NaturFreunde vor dem Kanzleramt


Mit 12 leeren Kinderwagen und vielen Schildern haben die NaturFreunde deutlich gemacht, dass es in Deutschland genug Möglichkeiten gibt, sofort die Familien und Kinder aus den griechischen Lagern aufzunehmen. Die 12 Kinderwagen standen symbolisch für die 12 Bezirke in Berlin.

Bei einer Protestaktion vor dem Kanzleramt forderten die Anwesenden eine sofortige Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos. In den griechischen Flüchtlingslagern sitzen mehr als 42.000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen in völlig überfüllten Lagern hinter Stacheldrahtzaun fest.

Uwe Hiksch von den NaturFreunden Berlin forderte die Bundesregierung auf, sofort die mehr als 8.000 Kinder und die vielen hunderte Familien mit Kindern, sowie alleinreisende Frauen aus den Lagern nach Deutschland zu holen.

Heike Dierbach forderte für die "Elterninitiative ohne Grenzen", dass Familien mit Kindern ihre Stimme erheben müssen. Weiter Heike Dierbach: "Jeden Tag, wenn die Bilder aus den Lagern zu sehen ist, wird überdeutlich, dass wir nicht schweigen dürfen. Dies ist eine zutiefst moralische Angelegenheit, Kindern nicht solchen unverantwortlichen Zuständen zu überlassen."

Weiter Hiksch: "Wir halten es für mehr als beschämend, dass Deutschland lediglich 50 unbegleitete Minderjährige aufnehmen will. Das wird der Verantwortung des Landes in keiner Weise gerecht. In Deutschland sind über 140 Kommunen, Städte und Länder bereit, geflüchtete Menschen aufzunehmen. Die NaturFreunde Berlin halten es für notwendig, dass Lager wie Moria sofort geräumt und die Menschen auf die Staaten der Europäischen Union verteilt werden."

Als nächste Aktion werden die NaturFreunde vor dem Roten Rathaus den Berliner Senat an seine Verantwortung erinnern, endlich zu handeln. Mehrere Rechtsgutachten haben schon aufgezeigt, dass die Bundesländer die skandalöse Politik der Bundesregierung nicht tatenlos hinnehmen müssen und Menschen in Not aufnehmen können.

Dazu Uwe Hiksch: "Ausdrücklich begrüßen wir die Aussage von Justizsenator Dirk Behrendt, dass Berlin kurzfristig 500 bis 1500 Flüchtlinge aufnehmen könne. Jugendsenatorin Sandra Scheeres erklärte, dass die Stadt angesichts der aktuellen Corona-Lage Kapazitäten für bis zu 300 geflüchtete Kinder in der Jugendhilfe habe. Hier müssen jedoch aus den Worten sofort Taten folgen.

Wir erwarten vom Berliner Senat, dass er mit einer humanitären Geste eine Vorbildfunktion für die anderen Bundesländer übernimmt und sich bereit erklärt, sofort mindestens 1 500 Geflüchtete aufzunehmen."

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Quelle:
Presseinformation vom 12.05.2020
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Bundesgeschäftsstelle
Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
Telefon: 030/29 77 32 65, Fax: 030/29 77 32 80
E-Mail: presse@naturfreunde.de
Internet: www.naturfreunde.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2020

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