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MELDUNG/1080: Vor 76 Jahren zündeten die USA mit dem Trinity-Atomtest die erste Atombombe der Welt (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro New York

Vor 76 Jahren zündeten die USA mit dem Trinity-Atomtest die erste Atombombe der Welt

von Action Peace, 16.07.2021


Die Welt wurde heute vor sechsundsiebzig Jahren, am 16. Juli 1945, für immer verändert, als die USA mit dem Trinity-Atomtest die erste Atombombe der Welt zündete.

In der Wüste des südlichen New Mexico durchgeführt, begann damit die moralisch korrupte, rassistische und tödliche Hinterlassenschaft der Atomwaffen. Nach Angaben des U.S. Centers for Disease Control (CDC) "wurden die Bewohner New Mexicos weder vor der Trinity-Explosion gewarnt oder über mögliche Gesundheitsgefahren informiert, noch wurden sie vor, während oder nach dem Test evakuiert.

Bei der ersten Nuklearexplosion der Welt wurden in öffentlichen Bereichen Expositionswerte gemessen, die 10.000-mal höher waren als die derzeit zulässigen." Traurigerweise ist es keine Überraschung, dass die Opfer von Trinity größtenteils arme Bauernfamilien waren, überwiegend hispanischen und indigenen Ursprungs.

Obwohl als einer der schlimmsten US-Atomtests angesehen, wurde die Strahlenbelastung durch das Einatmen, sowie über die Aufnahme von Wasser und Nahrungsmitteln, die durch den Fallout des Trinity-Tests kontaminiert wurden, mehr als siebzig Jahre lang nie untersucht.

Heute wissen wir, dass in Gebieten, die in Windrichtung lagen, die Sterblichkeitsrate von Säuglingen ab dem Monat des Atomtests um über 20 Prozent anstieg.

Im Jahr 2010 gab die CDC schließlich zu, dass die Risiken für Neugeborene besonders hoch waren, da "Anwohner berichteten, dass der Fallout tagelang nach der Explosion 'herunterschneite'. Die meisten hatten Milchkühe und sammelten Regenwasser von ihren Dächern, um es zu trinken."

Jetzt, sechsundsiebzig Jahre später, und trotz des abscheulichen Vermächtnisses, beantragt das Pentagon neue Atomwaffen, um das US-Arsenal aufzustocken. Wir müssen dem Kongress klarmachen, dass das Atomprogramm ein Ende haben muss!

Das Pentagon und seine Kontakte bei Northrup Grumman, haben Pläne für eine neue Interkontinentalrakete (ICBM) mit Atomsprengköpfen.

Unter dem Namen "Ground Based Strategic Deterrent" (GBSD), obwohl wir es lieber "Money Pit Missile" ("Kostenfallen") nennen, beabsichtigt diese maßlose Geldverschwendung das Ersetzen der Minuteman III-Raketen, die in Bunker in Wyoming, Colorado, Nebraska, Montana und North Dakota untergebracht sind. Die Kosten liegen bei geschätzt 264 Milliarden Dollar. Sie werden aber mit Sicherheit noch höher ausfallen. Nuklearwaffen wie diese sind vollkommen nutzlos gegen die realen Sicherheitsbedrohungen von heute, wie katastrophale Klimaveränderungen und globale Gesundheitspandemien. Schlimmer noch, neue Atomwaffen vermindern unsere Sicherheit, indem sie die Welt destabilisieren und uns in ein neues Wettrüsten stürzen.

Zusätzlich fordert das Pentagon mit Hilfe der Lobbyisten von Raytheon einen neuen luftgestützten Marschflugkörper, das sogenannte Long Range Standoff (LSRO)-Programm. Sowohl die Money Pit Missile als auch die LSRO sind Überbleibsel von Trumps Atomwaffenpolitik. Beides sind völlig unnötige und gefährliche Entwicklungsrichtungen für die Vereinigten Staaten.

Die Gesetzesentwürfe zur Finanzierung dieser beiden Waffensysteme werden in Kürze dem Kongress vorgelegt. Es ist unerlässlich, dass wir dem Kongress unmissverständlich zeigen, dass das amerikanische Volk die weitere Entwicklung neuer Atomwaffen nicht unterstützt.

P.S. Der militärisch-industrielle Komplex betreibt sehr intensive Lobbyarbeit für diese Multi-Milliarden-Dollar-Waffensysteme. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Stimmen von allen gehört werden, damit das schreckliche Atomprogramm ein Ende findet.


Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Alena Krupp vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt.

Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick zum 3. August 2021

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