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ATTAC/664: Attac fordert grundlegende Reform des IWF


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 19. Oktober 2007

* Attac fordert grundlegende Reform des IWF

* Übergewicht der USA und Europas endlich abbauen


Aus Anlass der am heutigen Freitag beginnenden Herbsttagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank fordert das globalisierungskritische Netzwerk Attac eine grundlegende Reform des IWF. "Der Fonds muss demokratisiert werden. Das Übergewicht der USA und Europas muss endlich zu Gunsten der Entwicklungsländer abgebaut werden", sagte Detlev von Larcher, Mitglied des bundesweiten Koordinierungskreises von Attac.

Die Ankündigungen des neuen geschäftsführenden Direktors des IWF, Dominique Strauss-Kahn, würden auf der Tagung der beiden internationalen Finanzinstitutionen nun auf die Probe gestellt. "Jetzt wird sich jetzt zeigen, wie viel Durchsetzungsvermögen Strauss-Kahn mit seinen Reformideen gegenüber dem übermächtigen Einfluss der USA und den neoliberalen Apparatschiks im IWF hat", sagte der Globalisierungskritiker. Eine echte Reform des Fonds' sei überfällig.

Als erster Schritt in Richtung einer Demokratisierung des IWF müsse die "Doppelte Mehrheit" eingeführt werden. Beschlüsse kämen dann nur zustande, wenn auch die Mehrheit der Schuldnerländer zustimmt.

"Der IWF muss seine Politik gründlich verändern. Die neoliberale Strukturanpassungspolitik ist gescheitert", stellte Detlev von Larcher fest. Wie der IWF in seinem jüngsten World Economic Outlook selbst zugebe, hat sich die Ungleichheit in den meisten Regionen der Welt erhöht. Als Krisenmanager habe der IWF ebenfalls versagt. "Oft war er - wie im Fall Argentiniens - Teil des Problems, nicht der Lösung", so von Larcher. Viele Schwellen- und Entwicklungsländer würden deshalb über Alternativen nachdenken, oder, wie im Fall der lateinamerikanischen "Banco del Sur" bereits praktische Schritte ergreifen.

Nach Ansicht von Attac sollte sich der Fonds auf seine ursprüngliche Kernaufgabe beschränken, also im Fall von Zahlungproblemen eines Landes Liquidität zur Verfügung zu stellen. Detlev von Larcher: "Aus der Entwicklungspolitik soll der IWF sich ganz heraus halten. Dazu fehlt ihm in jeder Hinsicht die Kompetenz."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19.10.2007
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Oktober 2007