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FREE GAZA/111: Sanktionen gegen Israel jetzt - Freiheit für Palästina! (IAWM)


The Irish Anti-War Movement - Pressemitteilung, 1. Juni 2010

Nach dem israelischen Massaker auf die Gaza-Flottille
Sanktionen gegen Israel jetzt - Freiheit für Palästina!

Marsch zur israelischen Botschaft am 3 Juni, Treffpunkt 18.00 Uhr
Central Bank Plaza, Dame St, Dublin


Das "Irish Anti-War Movement" veranstaltet am nächsten Donnerstag, den 3. Juni, einen großen Demonstrationszug zur israelischen Botschaft, der die Ausweisung des israelischen Botschafters aus Israel, die Freilassung aller Gefangenen in israelischer Hand und die Verhängung von Sanktionen gegen Israel fordert. Der Demonstrationszug sammelt sich um 18.00 Uhr auf der Central Bank Plaza in der Dame Street, Dublin, bevor er sich zum Parlament (Dail) und dann zur israelischen Botschaft bewegt.

Der Aufruf ist eine Reaktion auf den mörderischen israelischen Angriff auf die Hilfsflotte nach Gaza, bei dem bis zu 16 Friedensaktivisten durch das israelische Militär getötet wurden.

Die IAWM erklärt, daß das Flottillen-Greuel die letzte einer langen Reihe israelischer Gewalttaten sein sollte, die das Faß zum Überlaufen bringt und die irische Regierung sowie die internationale Gemeinschaft dazu veranlaßt, Sanktionen gegen den Staat Israel zu verhängen.

Richard Boyd Barrett, Vorsitzender des IAWM und einer der Organisatoren der Proteste sagte dazu:

"Die Welt kann nicht länger schweigend danebenstehen und zulassen, daß die Verbrechen und der Staatsterror Israels so weitergeht. Wir können Israel nicht länger wie einen normalen demokratischen Staat behandeln. Israels Überfall auf die Flottille ist ein schockierender Akt des Staatsterrors von einem Staat, der seit Jahren eine Scheußlichkeit nach der anderen begeht. Der öffentliche Protest muß anhalten, bis wirkliche Maßnahmen gegen diesen Schurkenstaat eingeleitet werden.

Unglaublicherweise hat Israel versucht, seine Taten als einen Akt der Selbstverteidigung zu rechtfertigen. Diese Lüge muß aufs Schärfste zurückgewiesen werden. Die Flottille hatte nur Hilfsgüter geladen, um den notleidenden Menschen in Gaza zu helfen. Die Hilfsgüter werden von den Menschen in Gaza dringend benötigt, um ihren Wohnraum und Krankenhäuser wieder aufzubauen sowie auch als Lebensmittel und medizinische Versorgungsgüter, nach dem mörderischen Überfall Israels vor eineinhalb Jahren, der über 1300 Menschen tötete, davon über 300 Kinder. Die Opfer des brutalen israelischen Übergriffs waren Menschenrechts- und Friedensaktivisten, deren einziges Verbrechen darin bestand, zu versuchen, das Leid der Palästinenser in Gaza zu lindern."

Claudia Saba, eine weitere Organisatorin der Proteste und palästinensische sowie irische Bürgerin, erklärte:

"Israel hat seit mehr als drei Jahren über eine Million Menschen in Gaza einen Belagerungszustand unterworfen, der Hilfsgüter blockiert und die Palästinenser, die dort leben, in unglaubliche Not stürzt. Die UNO und weitere Menschenrechtsorganisationen haben die israelische Blockade als Kriegsverbrechen verurteilt und als Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das Kollektivbestrafung und unterschiedslosen Mord an der Zivilbevölkerung einschließt. Viele sind einfach nur deswegen gestorben, weil sie in lebensbedrohlichem Zustand keine medizinische Hilfe erhielten, ganz zu schweigen von den Tausenden, die verstümmelt und verletzt wurden.

Diese Greueltat ist nur die letzte in einer langen Reihe: der Überfall auf Gaza, außergerichtliche Hinrichtungen mit gefälschten Pässen, die Invasion des Libanon, die Bombardierung des Flüchtlingslagers Quana, die Massaker von Shatilla und Sabra, die widerrechtliche Besetzung palästinensischen Territoriums und die seit vielen Jahren systematische Verweigerung grundlegender Menschenrechte für die Palästinenser. Für wie lange Zeit kann man zulassen, daß die Verbrechen dieses Schurkenstaates weiter geschehen?

Wir müssen jetzt auf die Straße gehen und fordern, daß unsere Regierung und die Regierungen rund um die Welt schwere Sanktionen gegen Israel erheben. Wie das Apartheid-Südafrika muß Israel von der internationalen Gemeinschaft isoliert werden, bis die Unterdrückung der Palästinenser ein Ende gefunden hat. Israel hofft, daß sich der Ärger mit den Demonstrationen ein wenig Luft macht und dann abflaut, wie es früher geschehen ist. Wir müssen sicherstellen, daß das nicht passiert. Diese Untat muß diejenige sein, die die Welt dazu veranlaßt, nach einer wirklichen Lösung für diesen Konflikt zu suchen - die Beendigung der israelischen Apartheid und die Schaffung eines Staates, in dem Juden, Araber, Christen und alle anderen die gleichen Rechte haben und den gleichen Anspruch auf ihr gemeinsames Heimatland."

Richard Boyd Barrett setzte hinzu:

"Hier in Irland müssen wir fordern, daß unsere Regierung wirkliche Maßnahmen gegen Israel ergreift. Kritische Worte oder eine Rüge von Michael Martin (*) reichen nicht aus. Der israelische Botschafter muß des Landes verwiesen und alle Handels- sowie diplomatischen Verbindungen müssen abgebrochen werden.

So wie es mit der Kampagne gegen Apartheid-Südafrika war, können nur die Menschen, die auf die Straße gehen, unsere Regierung dazu zwingen, wirklich etwas zu unternehmen und endlich Sanktionen gegen Israel zu erheben. Das wäre ein grandioser und starker Schritt, der um den ganzen Globus Wellen schlagen würde und Druck auf andere Staaten ausüben, das gleiche zu tun.

Wir rufen alle auf, die entsetzt über die Morde an Menschenrechtsaktivisten auf der Gaza-Flottille und über die Verfolgung des palästinensischen Volkes sind, diesen Protest mitzumachen und die Kampagne zu unterstützen, die Konsequenzen fordert, die wirklich etwas bewirken."



(*) Michael Martin: irischer Außenminister


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Quelle:
The Irish Anti-War Movement
PO Box 9260, Dublin 1, Ireland
Telephone: +353(0)18727912
E-Mail: info@irishantiwar.org
Internet: http://www.irishantiwar.org/
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2010