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FREE GAZA/216: Schiff der Gaza-Freedom-Flottille durch Israel geentert - KoPI protestiert (KoPI)


KoPI - Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel - 19. Juli 2011
Für ein Ende der Besatzung und einen gerechten Frieden

Schiff der Gaza-Freedom-Flottille durch Israel geentert - KoPI protestiert und fordert Maßnahmen der Bundesregierung gegen die israelische Blockade- und Besatzungspolitik


Der Sprecherkreis des Deutschen Koordinationskreises Palästina Israel protestiert auf das Schärfste gegen das Entern der "Dignité - Al-Karama" durch die israelische Marine!

Heute Mittag wurde das französische Boot "Le Dignité - Al-Karama" vor der Küste von Gaza von der israelischen Marine geentert; sie wird derzeit mit 16 Passagieren aus verschiedenen Ländern an Bord nach Ashdod verbracht, wo die Passagiere Verhören unterzogen werden sollen.

Die Mission der "Dignitè" als Teil der Freedom-Flottille 2, die auch wir unterstützen, ist die politische Forderung, die israelische Blockade von Gaza zu beenden. Diese Forderung ist legitim, denn die hermetische Abriegelung von Gaza ist illegal und die Blockade hat verheerende Auswirkungen auf die Menschen in Gaza. Auch die Aktion der Zivilgesellschaft, die Blockade mit Schiffen zu durchbrechen, ist legitim angesichts einer Staatengemeinschaft, die die israelische Politik der Besatzung und Abriegelung gewähren lässt.

Wir fordern die sofortige Freigabe des Schiffes, die Freilassung seiner Besatzung und seiner Passagiere sowie die freie Weiterfahrt nach Gaza.

Wir fordern die Deutsche Bundesregierung dringend auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, damit die Blockade von Gaza beendet wird. Auch der Deutsche Bundestag hat die Aufhebung dieser Blockade bereits am 1. Juli 2010 gefordert.

"Wir fordern konkret die konditionierte Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel bis zum Ende der Besatzung und die unverzügliche Einstellung der Rüstungskooperation mit allen Konfliktparteien in der Region. Die Politik Deutschlands und der europäischen Staaten gegenüber dem Nahen Osten muss sich ändern, wenn sie sich als Friedenspolitik definieren will. Sie darf nicht länger die Besatzung unterstützen und ständige Verstöße gegen Völkerrecht und Menschenrechte dulden", so ein Sprecher des Koordinationskreises Palästina Israel.


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Mitteilung der internationalen Gaza-Freedom-Flottille 2 - 19.07.2011

Dignité auf der letzten Etappe der Reise nach Gaza: Das kleine französische Schiff bringt eine Nachricht, die nicht unterdrückt werden kann


[Athen] Der Steuerkreis der Freedom-Flottille 2 "Menschlich bleiben" bestätigt, dass das französische Schiff Dignité / Karamam die letzte Etappe seiner Reise nach Gaza begonnen hat, nachdem es über Nacht in internationalen Gewässern geankert hatte. Wir wünschen der Besatzung an Bord alles Gute und ermahnen Israel, es zu unterlassen unser Schiff zu behindern. Denn das Schiff durchfährt die unrechtmäßige und unmoralische Seeblockade, die Israel über Gaza verhängt hat.

Vor allem weil die Dignité ihre Reise in einem französischen Hafen begonnen hat und weil die französische Regierung sich geweigert hat, diese zivile Menschenrechtsinitiative zu behindern, kann das Schiff seinen Auftrag fortführen. Die Dignité und ihre Passagiere - aus Frankreich, Kanada, Griechenland, Schweden und Tunesien - repräsentieren eine Flottille, die aufgehalten wurde: durch Sabotage und durch einen ungeheuerlichen Akt der Komplizenschaft der griechischen Regierung mit den israelischen Menschenrechtsverletzungen und mit einer Gaza-Politik, die das internationale Komitee des Roten Kreuzes als "kollektive Bestrafung" erachtet. Aber sie repräsentieren auch die Standhaftigkeit und Entschlossenheit der Flottillen-Bewegung zu fahren, bis die Blockade beseitigt ist. Die Idee, dass die Freedom-Flottille 2 gestoppt werden könnte, missversteht die Natur dieser gewaltfreien Bewegung und die Stärke seiner Zielsetzung.

Obwohl die meisten Schiffe nicht in der Lage waren, griechische Häfen zu verlassen, hat es die Flottille trotzdem geschafft, den schlechten Charakter von Israels Politik bezüglich Gaza herauszustellen. Die israelische Führung hat ihre Bereitschaft gezeigt, Einschüchterung, Lügen, ökonomische Erpressung, Gewaltandrohung und Sabotage zu nutzen, um Schiffe zu stoppen, von denen das israelische Militär offiziell zugegeben hat, dass sie keine Waffen transportieren. Dies zeigt eindeutig, dass die israelische Blockade von Gaza nicht auf "Sicherheit" basiert, sondern als Bestrafung der palästinensischen Menschen ausgelegt ist, ihnen ihre Freiheit verweigert und sie vom Rest der Welt abgesperrt hält.

Israel hält sich selbst für unberührbar und setzt seinen Affront gegen die Menschlichkeit fort und zwar als Ergebnis des Fehlers der internationalen Gemeinschaft, keine konkreten Maßnahmen zur Verteidigung der palästinensischen Menschrechte zu ergreifen. Wie wir in Griechenland gesehen haben, sind einige der wesentlichen Akteure - einschließlich der EU und der USA - tatsächlich sogar direkte Komplizen bei den israelischen Verbrechen. Darum hat die internationale Zivilgesellschaft zu dieser direkten Aktion mobilisiert.

Wir können nicht voraussagen, wie sich Israel verhalten wird, wenn die Dignité sich Gaza nähert, aber wir können sagen, dass die Menschen an Bord dieses kleinen französischen Schiffes ihre Ziel erreichen wollen, gerade weil die israelischen Drohungen und die israelische Gewalt es in der Vergangenheit nicht geschafft haben, die gewaltfreie weltweite Solidarität mit den Menschen in Gaza zu verhindern. Die Dignité bringt eine Nachricht der Solidarität und des menschlichen Mitgefühls von der Menschen der Welt zu den Menschen in Gaza und in ganz Palästina, eine Nachricht, die durch die israelische Gewalt nicht unterdrückt werden kann.

Während die Dignité ihren Weg nach Gaza fortsetzt und weil der Wille der weltweiten Zivilgesellschaft nicht eingeschüchtert werden kann, gruppieren sich die verbleibenden Schiffe der Freedom-Flottille 2 "Menschlich bleiben" neu, um ihren Auftrag gegenüber den belagerten Menschen in Gaza und gegenüber den Tausenden normaler Menschen weltweit, die für die Solidaritätsaktion gespendet und sie organisiert haben, zu erfüllen.

So lange die illegale Blockade von Gaza aufrecht erhalten wird, werden Schiffe fahren, um sie herauszufordern. So lange Israel die Besatzung, Kolonisierung und gewaltsame Unterdrückung der Palästinenser fortsetzt und solange unsere Regierungen dazu schweigen, wird die weltweite Solidaritätsbewegung dazu mobilisieren, diese Situation anzufechten.

Die Geschichte zeigt, dass Israel immer weniger Möglichkeiten hat - und wir werden stärker.


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Quelle:
Pressemitteilungen von KoPI und der internationalen Free-Gaza-Bewegung vom 19.07.2011
KoPI - Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel
E-Mail: kontakt@freegaza.de
Internet: www.kopi-online.de, www.freegaza.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2011