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APPELL/102: An Martin Schulz - Frieden und Abrüstung in einen Koalitionsvertrag! (Bremer Friedensforum)


Bremer Friedensforum - Pressemitteilung 4.1.2018

Appell an Martin Schulz: Frieden und Abrüstung in einen Koalitionsvertrag!


Bremen. Im Vorfeld der Sondierungsgespräche von CDU/CSU und SPD hat das Bremer Friedensforum sich an Martin Schulz gewandt.

In dem Brief heißt es "... Vor Ihnen liegt die schwierige Aufgabe, Sondierungen über eine Koalition mit der Union zu führen. Der jüngste Parteitag hat die Positionen der SPD für diese Gespräche bestimmt. Dabei haben wir ein Thema schmerzlich vermisst: Frieden.

Wir bitten Sie eindringlich, sehr geehrter Herr Schulz: die SPD darf einer Koalition nur zustimmen, wenn Positionen zu Frieden und Abrüstung Eingang in einen Koalitionsvertrag finden!

Zu Recht haben Sie im Wahlkampf einer massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung eine Absage erteilt. Eine derartige Aufrüstung, die Deutschland zur stärksten Militärmacht in Europa machen würde, darf es mit der SPD nicht geben. Die SPD sollte eine neue Abrüstungsinitiative zur Bedingung für eine Koalition machen.

Die SPD erkennt in ihrem Wahlprogramm die Bedeutung ziviler Krisenprävention als Schwerpunkte deutscher und europäischer Außenpolitik an und verspricht, Friedensdienste und Friedensdiplomatie auszubauen. Wir bitten Sie, Verhandlungen über eine Koalition nur zuzustimmen, wenn die zivile Friedensförderung vorrangig gestärkt wird.

Ohne soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen ist Frieden nicht möglich. Die SPD sollte sich nur an einer Bundesregierung beteiligen, die sich weitaus entschlossener als bislang für die globale Nachhaltigkeitsagenda einsetzt, damit alle Menschen Perspektiven auf ein würdiges Leben in Frieden erhalten.

Wir rufen Sie auf, die Positionen der SPD für den Frieden nicht preiszugeben. Nein zur Aufrüstung, ja zum Ausbau ziviler Friedensförderung und mehr Einsatz für globale Gerechtigkeit sollten Bedingungen der SPD für Koalitionsgespräche sein..."

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Quelle:
Bremer Friedensforum
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2018

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