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NACHRUF/002: Zum Tod von Gerd Fuchs (Edition Nautilus)


Zum Tod von Gerd Fuchs

von Edition Nautilus - 27. April 2016



Portrait - Foto: © Detlef Grumbach

Foto: © Detlef Grumbach

Uns erreichte die traurige Nachricht, dass Gerd Fuchs verstorben ist. Er starb am 13. April im Alter von 83 Jahren im Kreise seiner Familie. Auf deren Wunsch treten wir erst jetzt an die Öffentlichkeit.

Gerd Fuchs war einer der großen bundesdeutschen Schriftsteller und ein wichtiger literarischer Chronist, seit den sechziger Jahren beim Auftritt bei der Gruppe 47 bis zur Veröffentlichung seiner Novelle »Liebesmüh« im vergangenen Jahr.

Geboren ist Gerd Fuchs am 14. September 1932 in Nonnweiler (Saar), aufgewachsen in Hermeskeil bei Trier. Er studierte Germanistik und Anglistik in Köln und München und promovierte im Anschluss. Ab 1964 war er journalistisch tätig, zunächst als Feuilleton-Redakteur bei der Welt, ab 1967 als Kultur-Redakteur beim Spiegel und später als freier Mitarbeiter bei der konkret. Seit 1968 arbeitete er als freiberuflicher Schriftsteller und Lektor. Er war Mitgründer der AutorenEdition, Mitglied des deutschen PEN und veröffentlichte zahlreiche Romane, von denen »Ein Mann für's Leben« mit prominenter Besetzung 1981 für die ARD verfilmt wurde. In der Edition Nautilus erschienen u.a. »Die Auswanderer«, »Zikaden«, »Eckermanns Traum« und »Stunde Null«. Seine eigene Geschichte hat er in dem Band »Heimwege« beschrieben, der 2010 bei der Edition Nautilus erschien - eine Autobiografie aus Momentaufnahmen und Schlaglichtern sowie ein poetischer Rückblick auf das Werden eines Schriftstellers: idyllisch, komisch, ironisch, bitter oder milde.

Gerd Fuchs wurde u.a. mit dem Förderpreis des Lessing-Preises (1974), dem Kunstpreis der Stadt Saarbrücken (1992) und dem Italo-Svevo-Preis (2007) ausgezeichnet.

In seiner Laudatio zum Italo-Svevo-Preis sagte Uwe Timm: »Fuchs erzählt in einer Sprache, die ihre Spannung aus ihrer syntaktischen Beweglichkeit gewinnt, durch Kontradiktion, durch Lakonie, auch Ironie, vor allem aber durch dieses Nachdenken, durch die Genauigkeit in der Beschreibung, dieses Staunen über die Menschen.«

Wir sind sehr traurig über diesen großen Verlust und mit den Gedanken bei seiner Familie.

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Quelle:
Edition Nautilus
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2016

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