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PREIS/093: Preis der SWR-Bestenliste für den Schriftsteller Günter Herburger (SWR)


SWR-Pressemitteilung - 26.09.08

Preis der SWR-Bestenliste für den Schriftsteller Günter Herburger

Jury würdigt den Gedichtband "Der Kuss" / 10.000 Euro Preisgeld / Porträt des Preisträgers in "SWR2 Literatur" am 30. September 2008 um 20.03 Uhr


Baden-Baden. Der Schriftsteller Günter Herburger erhält in diesem Jahr für seinen Gedichtband "Der Kuss" (A1 Verlag) den mit 10.000 Euro dotierten "Preis der SWR-Bestenliste". Die Jury begründet ihren Entschluss: "Der Kuss im Titel dieses Buches mit neuen Gedichten Günter Herburgers ist nicht zärtlich, sondern erbarmungslos. Sinnstiftung und Harmonie gibt es in den grellen Bildern dieser Gedichte nicht, die sich allen Mitleids und Selbstmitleids enthalten. Ratlosigkeit ist für Herburger im Moment die Grundbeschaffenheit unserer Situation in der Welt, und Gedichte in freien Versen heißen für ihn: kalte und präzise registrierende Verse auf den Zustand einer Welt, auf die wir uns wahrhaft 'keinen Vers machen' können." Der "Preis der SWR-Bestenliste" wird jährlich von den Jurymitgliedern der SWR-Bestenliste an einen Autor vergeben, der in den letzten zwölf Monaten auf der Bestenliste vertreten war. Die Literaturliste des SWR wird monatlich von 29 renommierten Kritikern zusammengestellt.

Das Kulturprogramm SWR2 sendet am Dienstag, 30. September 2008, um 20.03 Uhr in "SWR2 Literatur" ein 57-minütiges Porträt von Günter Herburger. Es trägt den Titel "'Das Knie Gottes' und anderes - der Schriftsteller Günter Herburger". SWR2-Autor Matthias Kußmann hat mit dem Literaturkritiker Prof. Jörg Drews, Universität Bielefeld, dem Lektor Klaus Siblewski, der Kulturredakteurin Eva-Elisabeth Fischer (Süddeutsche Zeitung) u. a. über den Preisträger und dessen Werk gesprochen. Herburger selbst liest einige Gedichte aus seinem neuesten, preisgekrönten Band "Der Kuss". Außerdem sind Ausschnitte aus seinen Hörspielen zu hören.

Günter Herburger, 1932 in Isny im Allgäu geboren, studierte in München Philosophie und Sanskrit. Im Alter von 22 Jahren verließ er Deutschland und lebte unter ärmlichen Verhältnissen in Nordafrika, Madrid und Paris. 1964 erschien sein erster Prosaband "Eine gleichmäßige Landschaft". Von 1977 bis 1991 verfasste er seine weit ausgreifende "Thuja-Trilogie", ein Romanprojekt, das eine Utopie des Kommunismus entfaltet, die weniger mit politischen Verhältnissen zu tun hat als mit einer radikalen, fast rauschhaften Freiheit des Denkens. Herburger veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Gedichtbände, Hörspiele und Filmdrehbücher und erhielt u. a. den Literaturpreis der Stadt München.


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Quelle:
SWR Pressemitteilung: 26. September 2008
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2008