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DICHTERSTREIT/010: Hörst du, wie die Brunnen rauschen ... - Clemens Brentano (SB)



Hörst du, wie die Brunnen rauschen ... Hörst du wie die Brunnen rauschen, Hörst du wie die Grille zirpt? Stille, stille, laß uns lauschen, Selig, wer in Träumen stirbt. Selig, wen die Wolken wiegen, Wem der Mond ein Schlaflied singt, O wie selig kann der fliegen, Dem der Traum den Flügel schwingt, Daß an blauer Himmelsdecke Sterne er wie Blumen pflückt: Schlafe, träume, flieg', ich wecke Bald Dich auf und bin beglückt. (1827, Clemens Brentano, aus Karl Otto Conrady: Der neue Conrady - Das große deutsche Gedichtbuch, Düsseldorf 2001, Seite 366)
Eule
C. Brentano Ich hab' mich bei diesen Worten nur gefragt, ist es der Reim, der das Karussell der Pforten so verklebt wie Haferschleim? Ganz beliebig ohne Grund macht ein Künstler sich die Lust, schleift hier ein paar Sätze rund und entlädt so seinen Frust oder was ihn sonst bedrückt, vielleicht, weil Ideen fehlen, ist er doch am Schuß beglückt und hört auf, den Reim zu quälen. HB aus dem Hinterstübchen

Erstveröffentlichung im Schattenblick am 24.12.2014 (INFOPOOL → BOULEVARD → TEST&SPASS TAGESSPALT/0477: Kurzweiliges für den 24.12.2014 (SB) http://www.schattenblick.de/infopool/boule/test/tt141224.html)

10. März 2015


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