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ITALIEN/393: Unmut über Draghis Unterwürfigkeit gegenüber US-Präsident Biden (Gerhard Feldbauer)


Ministerpräsident Draghi stimmt in Washington der Kriegspolitik von US-Präsident Biden zu

von Gerhard Feldbauer, 11. Mai 2022


Während seines USA-Besuchs sprach der italienische Ministerpräsident in Washington mit dem amerikanischen Präsidenten. "Bei ihrem Treffen im Oval Office unterstrichen Joe Biden und Mario Draghi angesichts der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen durch russische Aktionen Maßnahmen zur Stärkung der Ernährungssicherheit und zur Neugestaltung der globalen Energiemärkte", meldete ANSA.

Dabei habe sich Draghi - nach den Briten und Polen - als der loyalste europäische Regierungschef erwiesen, kommentierte die linke Online-Zeitung Contropiano. Er habe zugestimmt, "Europa davon zu überzeugen, dass der Krieg in der Ukraine gewonnen und Russland besiegt werden muss", auch habe er Zustimmung signalisiert zu Waffenlieferungen und dem Importstopp für russisches Erdöl und Erdgas, "was für Italien eine starke Erhöhung der Militärausgaben und einen unerträglichen Anstieg der Energie- und Umweltkosten bedeutet. Denn das Flüssiggas, das aus den USA kommen soll, wird viel mehr kosten als das russische und vor allem die Umweltzerstörung der Wiedervergaser verursachen".

Mario Draghi sei einfach ein NATO-Banker, der dem Eigentümer der Atlantischen Allianz unterstellt ist, so Contropiano. Abgesehen von einer kleinen Minderheit euroatlantischer Fanatiker, die jedoch das Parlament und die Massenmedien dominieren, würde ein großer Teil der Italienerinnen und Italiener Unbehagen, Scham und Wut über Draghis Unterwürfigkeit gegenüber Biden empfinden und fordern: Genug mit der Knechtschaft des Krieges, genug mit der Draghi-Regierung!

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Quelle:
© 2022 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 11. Mai 2022

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