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MELDUNG/036: Europäischer Tag gegen Menschenhandel am 18.10.2015 (DIMR)


Deutsches Institut für Menschenrechte - 16. Oktober 2015

Zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel am 18.10.:

Wirksame Politik gegen Menschenhandel braucht verlässliche Daten!


Berlin - Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt die Einrichtung einer unabhängigen Berichterstatterstelle zu Menschenhandel. Anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel am 18. Oktober erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte:

"Über Menschenhandel in Deutschland wird viel geredet und geschrieben. Über das tatsächliche Ausmaß gibt es aber weder statistische Erhebungen noch seriöse Schätzungen. Internationale Rechtsinstrumente und nationale Gesetze sehen mittlerweile umfangreiche Vorschriften zum Schutz der Betroffenen und zur Strafverfolgung der Täter vor. Wie diese aber tatsächlich angewandt werden, ob und wie sie wirken, ist oft unbekannt. Die Politik braucht aber verlässliche Daten, um wirksam gegen Menschenhandel vorgehen zu können.

Aus diesem Grund sieht die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel die Errichtung einer 'Berichterstatterstelle Menschenhandel' vor. Im Gegensatz zu Deutschland haben andere europäische Länder wie Belgien, Frankreich oder die Niederlande zum Teil bereits seit Jahren eine solche Stelle, die Daten zu Menschenhandel erhebt, Gesetze sowie Maßnahmen evaluiert und dadurch Politik im wirkungsvollen Handeln unterstützt.

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, eine solche unabhängige Berichterstatterstelle auch in Deutschland einzurichten. Aktuelle Gesetzesreformen wie die grundlegende Änderung der Straftatbestände Menschenhandel, das Prostituiertenschutzgesetz und die bevorstehenden Reform des Opferentschädigungsgesetzes könnten so von Anfang an begleitet werden."


Weitere Informationen:
Heike Rabe (2015): Berichterstatterstelle Menschenhandel - Wirksame Politik braucht verlässliche Daten
http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/index.php?id=6&tx_publications_products%5Bproduct%5D=631&tx_publications_products%5Baction%5D=show&tx_publications_products%5Bcontroller%5D=Product&cHash=4c8708f989d978f16e8d1186454a3165

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Oktober 2015
Deutsches Institut für Menschenrechte e. V.
Zimmerstr. 26/27, 10969 Berlin
Telefon: +49 30 259 359 0, Telefax: +49 30 259 359 59
E-Mail: info@institut-fuer-menschenrechte.de
www.institut-fuer-menschenrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2015

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