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BERICHT/002: Summit Against Violent Extremism (SAVE) in Dublin (SB)


Gipfeltreffen gegen politischen Extremismus, Dublin, 26.-29 Juni 2011

Google entdeckt seine philanthropische Ader?


Vom 26. bis 29. Juni fand in Dublin das Summit Against Violent Extremism (SAVE), eine Begegnung von rund 80 ehemaligen Dschihadisten, Radikalislamisten, Neo-Nazis, christlichen Milizenführern, Bandenmitgliedern und Drogendealern, rund 20 Gewaltopfern oder deren Angehörigen sowie 100 Akademikern, Medienvertretern und Mitarbeitern diverser Nicht-Regierungsorganisationen statt. Veranstaltungsort der in der Perfektion ihrer Inszenierung und Durchführung beeindruckenden Konferenz war das nagelneue Congress Center Dublin (CCD), wo nur wenige Wochen zuvor die britische Botschaft eine Abendgala zu Ehren von Königin Elizabeth II. anläßlich des ersten Besuchs eines britischen Monarchen im Süden Irlands seit dessen Loslösung vom Vereinigten Königreich im Jahre 1922 abgehalten hatte. Die Schirmherrschaft über das Politevent hatte der US-Internetkolloß Google, dessen europäisches Hauptquartier in der irischen Hauptstadt angesiedelt ist, der New Yorker Council on Foreign Relations (CFR), bekanntlich die einflußreichste Denkfabrik der Welt und Herausgeberin der alle zwei Monate erscheinenden Diplomatenzeitschrift Foreign Affairs, und das ebenfalls in New York ansässige Tribeca Film Festival inne.

Pressekonferenz mit Jane Rosenthal, Jared Cohen, James Lindsay und Eric Schmidt - © 2011 by Schattenblick

Pressekonferenz mit Jane Rosenthal, Jared Cohen, James Lindsay und Eric Schmidt
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Die Idee für ein "Gipfeltreffen gegen politischen Extremismus" stammte ursprünglich von Jared Cohen, der in außenpolitischen Kreisen der USA als Wunderkind gehandelt wird und vor kurzem das State Department verlassen hat, um die Leitung von Google Ideas, der neuen Denkfabrik des IT-Konzerns, zu übernehmen. Bei dem Treffen in Dublin handelte sich daher um die allererste von Google Ideas organisierte Veranstaltung. Der 1981 geborene Cohen hat unter Präsident George W. Bush als jüngste Person der Geschichte dem Policy Planning Staff des US-Außenministeriums angehört und wurde 2009 in dieser Position von Barack Obamas Chefdiplomatin Hillary Clinton übernommen. Bereits 2008, noch während seine Vorgesetzte Condoleezza Rice hieß, hat Cohen mit Unterstützung des State Department, des CFR, der Columbia Law School, ehemaliger Mitglieder des National Security Council und zahlreicher Großkonzerne und Medienunternehmen der USA wie ABC, AT&T, CBS, CNN, Facebook, Google, MSNBC und MTV in New York das Eröffnungstreffen der Alliance of Youth Movements veranstaltet und dazu zahlreiche "Demokratiebefürworter" aus Afrika, Asien und Lateinamerika eingeladen. Es entstand movements.org, die es sich zum Ziel gesetzt hat, junge Menschen bei der Verwirklichung politischer und sozialer Reformen in ihren Gesellschaften zu unterstützen. Wie man es sich denken kann, wünscht sich der Förderkreis von movements.org Änderungen, die zwar angeblich verkrustete Strukturen in autoritär regierten Ländern der Dritten und der ehemaligen Zweiten Welt wegfegt und Produktivkräfte freisetzt, jedoch gleichwohl die kapitalistische Grundordnung neoliberaler Prägung unserer Ära nicht antastet oder hinterfragt.

Jared Cohen bei der Eröffnungsrede - © 2011 by Schattenblick

Jared Cohen bei der Eröffnungsrede
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Nicht wenige Gruppen wie die April 6 Movement in Ägypten, die vor drei Jahren am Gründungstreffen der Alliance of Youth Movements teilnahmen, haben bei der Entstehung des sogenannten "Arabischen Frühlings" der letzten Monate in der Region zwischen Atlasgebirge und Persischem Golf eine Rolle gespielt. Wegen dieses Umstands ist in den bürgerlichen Medien im Westen dauernd von der "Facebook-Revolution" die Rede. Mit einer solchen Etikettierung führt man die politischen Umbrüche und den Ruf nach Politwechsel und Modernisierung im Nahen Osten und Nordafrika auf die Attraktivität des Gesellschaftsmodells der Industriestaaten samt dazugehöriger Kommunikationstechnologie zurück und lenkt davon ab, daß die Hauptbeweggründe der protestierenden Massen in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordanien, Syrien, dem Irak, Oman, Saudi-Arabien und den Golfstaaten eher in der zunehmenden Verelendung infolge drakonischer, von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds anempfohlener "Wirtschaftsreformen" zu suchen sind.

Google-Chef Eric Schmidt im Gespräch mit dem irischen Vizepremier und Außenminister Eamon Gilmore am Rande des Gifpels- © 2011 by Schattenblick

Google-Chef Eric Schmidt im Gespräch mit dem irischen Vizepremier und Außenminister Eamon Gilmore am Rande des Gifpels
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Gemäß der Version vom entscheidenden Impuls moderner, computer- und mobiltelefongestützter sozialer Netzwerke für die fortschreitende Demokratisierung der Welt heißt es in Cohens eigenem Wikipedia-Eintrag - zumindest tat es dies noch am 8. Juli -, der Adjunct Fellow des CFR hätte im Sommer 2009 "geholfen", die Proteste im Iran gegen die Wiederwahl Mahmud Ahmadinedschads als Präsident zu "initiieren". Tatsächlich soll Cohen, damals der für "Gegenradikalisierung" zuständige Referent im US-Außenministerium, kurz nach Bekanntgabe des umstrittenen Wahlausgangs im Iran den Vorstandsvorsitzenden von Twitter, Jack Dorsey, kontaktiert und dazu veranlaßt haben, eine Generalüberholung des Textaustauschssystems, die über längere Zeit mit einer erheblichen Einschränkung des Zugangs einhergegangen wäre, aufgrund der aus Sicht Teherans politischen instabilen, aus Sicht Washingtons dagegen verheißungsvollen Situation vorerst zu verschieben. Später stellte sich heraus, daß die allermeisten Twitter-Meldungen bezüglich der Proteste im Iran nicht aus der Islamischen Republik selbst, sondern aus dem Ausland, vornehmlich aus Israel und exiliranischen Kreisen in den USA kamen, was natürlich den Verdacht einer gezielten, geheimdienstlichen Propagandaaktion nahelegt. Nicht umsonst ist Cohen 2009 von Jack Bratich von der Rutgers University in der Zeitschrift Counterpunch vorgeworfen worden, "genetisch veränderte Basisgruppen" im Ausland zum Zwecke der Imperialpolitik Washingtons heranzüchten zu wollen.

Jared Cohen lädt die erste Diskussionsteilnehmer auf die Bühne - © 2011 by Schattenblick

Jared Cohen lädt die erste Diskussionsteilnehmer auf die Bühne
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Wie so etwas vonstatten geht, konnte man Ende Juni in Dublin gut beobachten. Dort wurden die sogenannten "Formers", ehemalige Radikalinskis diverser Couleurs, von Spitzenvertretern der amerikanischen Außenpolitik und Wirtschaft hofiert und um Hilfe bei der Schaffung einer besseren Welt gebeten. Die Kleiderordung ließ die sozioökonomischen Unterschiede deutlich erkennen. Die wichtigsten Teilnehmer wie Google-Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt und James Lindsay, Vizepräsident des CFR, deren Organisationen die ganze Veranstaltung finanzierten und die Reise- und Unterbringungskosten der meisten Angereisten übernahmen, trugen Anzug und Krawatte. Die weiblichen Moderatorinnen wie Anne-Marie Slaughter und Farah Pandith - beide wichtige Beraterinnen Hillary Clintons im State Department - trugen ganz die erfolgreiche Berufsfrau stilvoll-elegante Geschäftskleidung mit Rock. Dagegen waren alle "Ehemaligen" oder "Überlebenden" entweder in Anzügen mit Hemd aber ohne Krawatte, einheimischer Lokaltracht, Jeans und T-Shirt oder irgendeiner Art von Freizeitbekleidung erschienen. Jared Cohen in seiner Sonderrolle als Grenzgänger zwischen den Welten zeigte sich in einem modisch geschnittenen, dunkelgrauen Anzug mit einem schwarzen T-Shirt darunter - ähnlich lässig wie früher Don Johnson und Philip Michael Thomas in der US-Krimiserie Miami Vice ... nur ohne aufgerollte Ärmel.

Das Akronym der Konferenz, SAVE, auf zwei Riesenleinwänden gleichzeitig - © 2011 by Schattenblick

S.A.V.E - showbizmäßig voll auf der Höhe
© 2011 by Schattenblick

Die zentrale Achse der Konferenz, an jenen beiden Tagen, an denen die Presse zugelassen war, bildete eine siebenteilige Reihe von Podiumsdiskussionen, die stets im großen Sitzungssaal abgehalten wurden. Ungeachtet der erklärten Absicht von Cohen, Schmidt und Lindsay, für alle Ideen der "Formers" und "Survivors" offen zu sein, zeugten die Titel der Diskussionsrunden bzw. der dahinterliegenden "Ideen" und ihres systematischen Aufbaus - 1. "Finding common ground between different extremes" ("Den gemeinsamen Nenner zwischen verschiedenen Extremen finden"), 2. "Patterns of radicalization: common origins but different extremes" ("Muster der Radikalisierung: gemeinsame Ursprünge, aber unterschiedliche Extreme") 3. "Crossing the threshhold: justifying und renouncing violence" ("Die Schwelle überschreiten: Gewalt rechtfertigen und ihr abschwören"), 4. "Fostering de-radicalisation: countering risks and increasing rewards" ("Entradikalisierung fördern: Risiken entgegentreten und Belohnungen erhöhen") 5. "Understanding ideology and identity as part of the radicalisation process" ("Ideologie und Identität als Teil des Radikalisierungsprozesses begreifen"), 6. "Deformed social network" ("Deformiertes soziales Netzwerk") 7. "Changing directions: countering violent extremism with positive action" ("Richtungswechsel: gewalttätigen Extremismus mit positiven Aktionen kontern") - von einem ideologischen Korsett, das die Gewaltbereitschaft besonders unter jüngeren Menschen psychologisiert und eine Erörterung der zugrundeliegenden gesellschaftlichen Mißstände von vornherein ausschließt.

'Fireside chat' zwischen Carie Lemack vom Global Survivors Network und Google-Chef Eric Schmidt - © 2011 by Schattenblick

"Fireside chat" zwischen Carie Lemack vom Global Survivors Network und Google-Chef Eric Schmidt
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Dies führte dazu, daß praktisch jede Podiumsdiskussion unabhängig des thematischen Schwerpunktes zu einer Art öffentlicher Gruppentherapiesitzung mutierte. Die "Formers", zumeist im mittleren Alter, berichteten aus ihrem Leben und von den Gründen, weshalb sie sich in jungen Jahren der einen oder anderen Organisation angeschlossen hatten, nur um Jahre oder Jahrzehnte später doch noch der Gewalt abzuschwören. Viele der Geschichten klangen traumatisch und waren für Erzähler wie Zuhörer emotional bewegend. Ungeachtet des Wertes der Verbalisierung und des Austausches der Erkenntnisse unter allen Beteiligten, die Destruktivität der Gewalt betreffend, fielen die Lösungsansätze ungenügend aus und liefen im wesentlichen darauf hinaus, daß die Menschen alle Brüder und Schwestern seien und sich gegenseitig stets mit Respekt behandeln sollten. Auf derlei Platitüden, die von den großen monotheistischen Religionen seit Jahrtausenden gepredigt werden, kehrt man offenbar zurück, wenn man die Probleme nicht grundsätzlich angehen will. Statt westliche Interventionen in Lateinamerika und der islamischen Welt - Stichwort Anti-Drogenkrieg, Bekämpfung linker Guerillabewegungen, Unterstützung islamistischer Kräfte in der muslimischen Welt zur Schwächung der Sowjetunion und des Panarabismus - oder den drastischen Sozialabbau in den USA zu analysieren, wurden die Entscheidungen von Menschen, auf gesellschaftliche Widersprüche mit Gewalt zu reagieren, als eine persönliche Fehlentwicklung ausgelegt, die man am besten mit Aussteigerprogrammen und diversen technokratischem Krimskrams - Entradikalisierung per Youtube dazu eine Prise Hiphop für den "urbanen" Flair - behebt bzw. bekämpft.

Ein Graffiti-Künstler bei der Arbeit auf der Konferenz- © 2011 by Schattenblick

Einstige Street Culture im Dienste des Großkapitals
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Höhepunkt der allgemeinen Emotionalisierung war das Zweiergespräch, das Anne-Marie Slaughter mit Aicha el-Wafa, der Mutter von Zacarias Moussaoui, dem mutmaßlichen "20. Hijacker" des Komplotts um die Flugzeuganschläge vom 11. September 2001, führte. Der Fall des 2006 wegen "Terrorismus" verurteilten Moussaouis an sich blieb vollkommen unangetastet. Das hat seinen Grund. Nach der Verhaftung des französischen Flugschülers marokkanischer Herkunft am 16. August 2001 in Eagan, Minnesota, haben die politisch Verantwortlichen in Washington nachweislich alle Bemühungen der FBI-Ermittler in Minneapolis, per Durchsuchungsbefehl mehr über den mutmaßlichen Flugzeugattentäter hinsichtlich eines eventuellen Angriffs auf das New Yorker World Trade Center zu erfahren, gezielt torpediert. Die Verhaftung wurde seitens Washingtons heruntergespielt, obwohl in den Tagen danach selbst Präsident George W. Bush und CIA-Chef George Tenet darüber gesprochen haben. Bis heute gibt es keine plausible Erklärung für das Versäumnis der Zuständigen bei der Terrorbekämpfung in der US-Hauptstadt, angemessen auf die dringenden Warnungen der FBI-Ermittlungsgruppe in Minneapolis um Colleen Rowley zu reagieren. Folglich haben auf dem Google-CFR-Treffen in Dublin Slaughter und Moussaouis Mutter zum Thema der Radikalisierung der Jugend Belanglosigkeiten ausgetauscht und sich auf die erneute Stärkung der Rolle der Mutter im familiären Leben als Gegenmittel verständigt.

Die Mütter Anne-Marie Slaughter und Aicha el-Wafa tauschen sich miteinander aus - © 2011 by Schattenblick

Die Mütter Anne-Marie Slaughter und Aicha el-Wafa tauschen sich miteinander aus
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Wirklich abstrus wurde es auf der Konferenz, als die Beteiligten die identitätsstiftende Bedeutung von Ideologie besprachen, ganz als habe man es mit einer bahnbrechenden soziologischen Erkenntnis zu tun. Dabei sind es gerade die Vereinigten Staaten von Amerika, welche dieses Prinzip in Vollendung repräsentieren und die Aufhebung aller religiösen, ethnischen und sonstigen kulturellen Unterschiede zugunsten der Hervorhebung des Menschen als verrechtetes Individuum zum höchsten Prinzip erklärt haben. Immerhin gab es beim Anti-Extremismus-Treffen einzelne Teilnehmer, wie der jüdische Siedler und Friedensaktivist Nahum Pachenik aus Hebron, die Kritik anmeldeten. Der Mitbegründer von Eretz Shalom erklärte offen, nicht mit Liebe und guten Gefühlen, sondern erst durch einen mit Leidenschaft geführten Streitgespräch, wo sämtliche Interessensunterschiede behandelt werden, ließe sich eine Verständigungsbasis unter sich bekämpfenden Parteien finden.

Podiumsdiskussion 4: Paul Carrillo von Southern California Crossroads, Nahum Pachenik von Eretz Shalom (Land des Friedens), CBS-Moderator Chris Isham, Yasmin Mulcobus, Mitbegründerin der britisch-islamischen Organisation MAWAH und Christian Picciolini - © 2011 by Schattenblick

Podiumsdiskussion 4: Paul Carrillo von Southern California Crossroads, Nahum Pachenik von Eretz Shalom (Land des Friedens), CBS-Moderator Chris Isham, Yasmin Mulcobus, Mitbegründerin der britisch-islamischen Organisation MAWAH und der ehemalige Ex-Neonazi Christian Picciolini
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Den Konferenzteilnehmern wurde am letzten Tag sozusagen als Weltpremiere vorab eine Episode aus einer Folge der Sesamstraße gezeigt, die sich gegen die Drangsalierung unter Kindern - "bullying" - richtet und im kommenden Herbst im Kinderfernsehen rund um den Globus zu sehen sein wird. In der Episode geht es um drei kleinen Vögel, die eine Clique gebildet haben. Deren Anführer will Bibo nicht als Mitglied dabei haben, weil er zu groß ist. Er diskrimiert Bibo nicht nur, sondern macht sich mit beleidigenden Bemerkungen über ihn lustig. Darüber hinaus zwingt er den anderen beiden Vögelchen, die anfangs eine Aufnahme Bibos in die Gruppe wohlwollend gegenüberstanden, ihm gegenüber eine feindliche und herablassende Position einzunehmen. Von derlei grobe Behandlung eingeschüchtert, läßt sich Bibo, der groß und gelb ist, mit Hilfe der Magie schrumpfen und sich eine blaues Gefieder verpassen. Kurz danach stößt er auf andere Bewohner der Sesamstraße, darunter menschliche, die auf seine Verwandlung völlig erschrocken reagieren. Als sie erfahren, wie es dazu kommen konnte, klären sie Bibo auf, daß er sich nicht hätte drangsalieren lassen und sein wahres Selbst aufgeben dürfen, nur um in einer Gruppe aufgenommen zu werden, die ihn, wie er war, nicht akzeptierte. Das Argument leuchtet Bibo ein, der sich wieder mittels Magie in seine alte Form und Farbe zurückverwandeln läßt. Als Gegenentwurf zur Clique der gemeinen Vögel bilden Bibo und seine echten Freunde eine Gruppe, die für alle, unabhängig von Herkunft, Farbe oder sonstigen Merkmalen, offen ist. Man kann davon ausgehen, daß dieser Beitrag der televisuellen Belehrung zur Völkerverständigung - global gesehen - mikroskopisch gering ausfallen wird, wenn sie überhaupt eine Wirkung erzielt.

Ein glücklicher Bibo nach der Rückverwandlung in sein altes Ich - © 2011 by Schattenblick

Ein glücklicher Bibo nach der Rückverwandlung in sein altes Ich
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Der humanitäre Einsatz der "Ehemaligen", die sich seit einigen Jahren in ihren Herkunftsländern für die Verständigung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen eintreten bzw. sich mit diversen Projekten versuchen, Jugendliche nicht nur vor einem Abrutschen in die Kriminalität zu bewahren, sondern überhaupt am Leben zu erhalten, ist zweifelsohne lobenswert. Ob ihr Anliegen dadurch gefördert wird, daß Google, der Council on Foreign Relations und das Tribeca Film Festival für sie interessiert, ist zweifelhaft. Bestenfalls hatte man es beim Summit Against Violent Extremism mit einer Scheinveranstaltung zu tun, deren Wert für die Gastgeber in der Pflege von Kontakten zu Personen an sozialen Brennpunkten im Sinne der präemptiven Aufstandsbekämpfung oder in der Demonstration von "soft power" à Joseph Nye liegt. Mit einem Rückgang des "gewalttätigen Extremismus", was sich auch immer darunter verstehen ließe, ist jedenfalls nach den schönen, gesprächsreichen Tagen in der Stadt am Liffey nicht zu erwarten. Nichtsdestotrotz hat der Schattenblick mit mehreren Teilnehmern der Konferenz Interviews geführt, die in den kommenden Tagen unter INFOPOOL -> EUROPOOL -> REPORT erscheinen werden.

Congress Center Dublin (CCD) - © 2011 by Schattenblick

Congress Center Dublin (CCD)
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8. Juli 2011