Schattenblick → INFOPOOL → GEISTESWISSENSCHAFTEN → GESCHICHTE


MEMORIAL/180: Vor 40 Jahren wurde der Christdemokratische Parteiführer Aldo Moro entführt und 55 Tage später ermordet (Gerhard Feldbauer)


Vor 40 Jahren wurde der Christdemokratische Parteiführer Aldo Moro entführt und 55 Tage später ermordet

Er fiel einem Mordkomplott der CIA und ihrer geheimen NATO-Truppe Gladio zum Opfer, mit dem das Regierungsbündnis mit den Kommunisten zu Fall gebracht wurde

von Gerhard Feldbauer, 16. März 2018


Bei den Parlamentswahlen im Juni 1976 erreichte die Italienische Kommunistische Partei (PCI/IKP) in der Abgeordnetenkammer 33,8 Prozent und wurde hinter der regierenden Democrazia Cristiana (DC), die auf 38 Prozent kam, zweitstärkste Partei. Das faschistische Movimento Sociale Italiano (MSI) forcierte unter der Parole "eine chilenische Lösung für Italien" auf dem Parteitag im Januar 1977 seine Umsturzstrategie. An die gespenstigen Szenen im luxuriösen Midas-Hotel in Rom erinnere ich mich noch heute. [1] In dem düsteren Kongresssaal hatten sich rund 1.200 Faschisten versammelt. Vor dem Parteisymbol, einem schwarzen Sarg, über dem eine Flamme in den Farben der italienischen Trikolore aufstieg, hatten die Führer des MSI mit Giorgio Almirante und Pino Rauti an der Spitze an einem mit schwarzen Tuch überzogenen langen Tisch Platz genommen. Die Flamme sollte - so die Interpretation - verkörpern, dass Mussolinis Seele aus dem Sarg emporsteigt, um seine Nachfolger zu ermutigen. Almirante hatte als Staatssekretär des "Duce" noch kurz vor Kriegsschluss einen Genickschusserlass gegen Partisanen erlassen. Als er sich in wüsten antikommunistischen Ausfällen erging, den DC-Vorsitzenden Aldo Moro als Filokommunisten, der das Land den Roten ausliefere, diffamierte, schien in der Tat der Geist Mussolinis über dem Saal zu schweben.


Eine "chilenische Lösung"

Während Almirante Pinochet feierte, brachen die Teilnehmer in frenetischen Beifall aus, sprangen von den Plätzen, rissen den rechten Arm zum Führergruß empor, schrien Eja, eja, alala, den dem deutschen Hipp Hipp Hurra vergleichbaren Schlachtruf, mit dem sich Mussolini einst begrüßen ließ, und skandierten "Pinochet, Pinochet". Der Chef der faschistischen Terrorbanden Pino Rauti, der in der Salò-Republik [2] den Schwarzhemden, der SS Mussolinis, angehört hatte, verlangte, die politische und wirtschaftliche Krise "zur Erhebung gegen das Regime" zu nutzen. Das Massenelend in Süditalien, die Ausweglosigkeit der Arbeitslosen und das Schicksal der perspektivlosen Jugendlichen sollten als "Pulverfass" dienen, "in das man ein Streichholz werfen" müsse. Er erinnerte an die Bürgerkriegsauseinandersetzungen 1969 in Reggio di Calabria, die einem faschistischen Putsch des Kriegsverbrechers Valerio Borghese den Weg bereiten sollten. Damals "konnten wir früh, mittags und abends in aller Ruhe jeden umbringen", führte er unter erneuten Beifallsstürmen aus und fügte hinzu, "solche Beispiele müssen wiederholt werden". [3]

Bereits Ende 1973 und nochmals 1974 hatten Armee- und Geheimdienstkreise zusammen mit der CIA, der NATO und den MSI-Faschisten versucht, ein Regime nach "chilenischem Vorbild" zu installieren. Antifaschistische und demokratische Kräfte enthüllten die Pläne, bevor sie in Gang gesetzt werden konnten. Unter den Putschisten befanden sich 15 Generäle und Dutzende weitere hohe Offiziere, darunter fünf Geheimdienstgeneräle mit dem Chef des Servicio Informazioni Difesa (SID), Vittorio Miceli, an der Spitze. Miceli wurde beschuldigt, "eine Geheimorganisation von Militär und Zivilpersonen mit dem Ziel gegründet zu haben, einen bewaffneten Staatsstreich auszulösen", um "die Beseitigung der gegenwärtigen Staatsordnung und der Regierung Italiens unter Verwendung eines Teils der Streitkräfte" herbeizuführen. [4]


Der Compromesso storico

Gegen die faschistische Gefahr schlug Enrico Berlinguer, seit März 1972 Generalsekretär der IKP, Moro einen Compromesso storico vor, die Bildung "einer Regierung der demokratischen Wende". Nach dem Sturz des chilenischen Präsidenten Salvadore Allende im September 1973 schlussfolgerte er, "selbst wenn die Linksparteien und Linkskräfte 51 Prozent der Stimmen im Parlament erringen könnten", wäre es "völlig illusorisch, anzunehmen, dass allein diese Tatsache den Fortbestand einer Regierung der Linksparteien und Linkskräfte garantieren würde." Eine "demokratische Erneuerung" müsse sich auf eine breite Mehrheit stützen, um das Land vor einem reaktionären Abenteuer, wie es in Chile stattfand, zu schützen. [5] Die IKP befand sich in einer starken Position. In der Abgeordnetenkammer stellte sie den Präsidenten, im Senat den Stellvertreter. Sieben Kommunisten leiteten Parlamentsausschüsse. In der Hälfte der 21 Regionen (Länder) beteiligte sie sich an den Regierungen. In allen Großstädten von Mailand über Rom bis nach Neapel verfügte sie über die Mehrheit in den Stadtparlamenten und regierte zusammen mit den Sozialisten.

In der IKP hatte sich seit Ende der 60er Jahre jedoch eine sozialdemokratische Fraktion herausgebildet. Ihre politisch-ideologische Basis bildete die zu dieser Zeit in einigen KPs der westlichen Länder entstandene revisionistische Strömung des sogenannten Eurokommunismus. Während Spaniens PCE kaum über Deklarationen hinauskam und der PCF sich abwandte, wurde die IKP zu seinem Protagonisten. Durch den Wahlerfolg gewann die sozialdemokratische Strömung bestimmenden Einfluss auf den Historischen Kompromiss. So wurden die Spielregeln der bürgerlichen Demokratie und die Integration der IKP in deren Parteiensystem respektiert, ein eigener "Weg zum Sozialismus" verkündet und die kapitalistische Marktwirtschaft anerkannt. Berlinguer erklärte, nicht nur die Bündnisverpflichtungen Italiens zu respektieren, sondern bekundete obendrein, die NATO eigne sich unter bestimmten Voraussetzungen als "Schutzschild" eines italienischen Weges zum Sozialismus. [6]


Der "Allende Italiens"

Moro war ein Antifaschist und progressiver bürgerlicher Reformer, der mit der Zusammenarbeit mit Sozialisten und Kommunisten den Antikommunismus zurückwies. Der Vater war Schulinspektor, die Mutter Elementarschullehrerin. Der habilitierte Jurist war an der Universität von Bari Professor für Strafrecht. Mit der Einbeziehung der Sozialisten und Kommunisten wollte er seiner Partei und damit dem kapitalistischen Gesellschaftssystem eine stabile Regierungsmehrheit verschaffen. Gegen die von 12,6 Millionen Italienern gewählte IKP konnte das Land, so Moro, nicht mehr regiert werden.

Seit 1948 war er Staatssekretär, mehrmals Minister und fünfmal Regierungschef. Als Gegner der NATO blieb er im März 1949 der Parlamentssitzung fern, die den Beitritt beschloss. De Gasperi schloss ihn daraufhin aus der Regierung aus. Moro strebte nach einem Abbau der Blockkonfrontation und der internationalen Spannungen, setzte sich für friedliche Koexistenz und für eine politische Annäherung an Moskau ein. [7] Eine seiner gemeinsamen Interessenlinien mit Berlinguer war, die Entscheidungen in der IKP unabhängig von Moskau zu treffen, und die in der DC ohne Einmischung Washingtons.


Das Mordkomplott

In den USA war Moro wegen seiner Regierungszusammenarbeit mit den Kommunisten erbitterten Angriffen, immer öfter einer regelrechten Mordhetze, ausgesetzt. Als er 1974 als Außenminister Staatspräsident Giovanni Leone nach Washington begleitete, wurde ihm offen gedroht, "Italien in ein zweites Chile" zu verwandeln. Präsident Gerald Ford bekräftigte die Rolle der USA beim Militärputsch Pinochets, dessen Diktatur die Faschisten in Rom als "Vorbild für Italien" feierten. Moros Frau Eleonora sagte während der parlamentarischen Untersuchung zum Mord an ihrem Mann aus, ihm sei gedroht worden, wenn er seine Zusammenarbeit mit den Kommunisten nicht aufgebe, er werde es "teuer bezahlen". Ein hoher Beamter habe in Anspielung auf die Ermordung John F. Kennedys und seine Witwe gedroht, dass es sonst "eine Jaqueline in der Zukunft (Italiens) geben werde". [8] Außenminister Henry Kissinger nannte Moro den "Allende Italiens", der "Italien in kommunistische Abhängigkeit" steuere und äußerte, die CIA müsse "Realitäten schaffen".

Als Moro und Berlinguer ihren Historischen Kompromiss verwirklichen wollten, wurde das in Washington geplante Komplott gegen den DC-Vorsitzenden eingeleitet. Die Fäden zogen die CIA, die NATO-Truppe Gladio mit italienischen Geheimdienst- und Armee-Kreisen, den MSI-Faschisten und Komplizen wie Außenminister Kissinger und Ministerpräsident Giulio Andreotti. Als Werkzeug wurden die von Geheimdienst-Agenten unterwanderten und manipulierten linksextremen Brigate Rosse (BR) benutzt. Der BR-Gründer und ihr ursprünglicher Chef Renato Curcio, der den "Tötungsterror" ablehnte, wurde 1976 durch CIA-Agenten ausgeschaltet. An die Spitze kam Mario Moretti, der diese Linie verfolgte. [9]

Sergio Flamigni enthüllte in dem Buch "La tela del ragno. Il delitto Moro" (Mailand 1993), dass der im Hintergrund agierende CIA-Agent Corrado Simoni aber der eigentliche Chef der BR war. [10]

Am 16. März 1978, dem Tag der Amtseinführung der Kompromiss-Regierung [11], entführte ein BR-Kommando, flankiert von wenigstens einem hochqualifizierten Militärspezialisten, Moro. In einer mehreren Zeitungen übermittelten und mit "Brigate Rosse" unterzeichneten Erklärung hieß es: "Heute Morgen haben wir den Vorsitzenden der Democrazia Cristiana entführt und seine Eskorte, die 'Ledernacken' Cossigas (der Innenminister) eliminiert". Andreotti lehnte von den Entführern geforderte Verhandlungen - bis dahin immer geführte und auch danach wieder gängige Praxis [12] - ab und lieferte seinen Partei-Vorsitzenden dem sicheren Tod aus. Um in der Regierungsmehrheit verbleiben zu können, schloss die IKP sich dieser Linie zunächst an und überließ ihren Bündnispartner seinem Schicksal.


Führungszentrale P2

Als Führungszentrale des Mordkomplotts fungierte die von der CIA Ende der 60er Jahre in Italien geschaffene Geheimloge Propaganda Due (P2). An ihrer Spitze stand offiziell der Altfaschist Licio Gelli, der an der Seite Francos gegen die spanische Republik gekämpft und für den Geheimdienst Mussolinis in der Salò-Republik gearbeitet hatte. [13] Nachdem faschistisch ausgewiesene Putschversuche mehrmals gescheitert waren, wollte die CIA mittels eines "Colpo bianco" (kalter Staatsstreich), mit dem Mordkomplott gegen Moro einen als "demokratische Umgestaltung" getarnten Umsturz herbeiführen. An die Stelle bis dahin faschistisch-militärischer Führungszentralen trat die P2, deren Leute allen Bereichen der Gesellschaft entstammten. Der Sicherheitsapparat war aber weiter das herausragende Instrument, den sie über ihre Mitglieder zum großen Teil kontrollierte. Den Aufbau der P2 hatten NATO-Oberbefehlshaber General Alexander Haig und Außenminister Kissinger 1969 persönlich geleitet. Der Mailänder Espresso berichtete am 25. November 1990, dass Haig dazu 400 hohe italienische NATO-Offiziere als Logenmitglieder anwerben ließ. Nach der Aufdeckung der P2 im März 1981 wurde bekannt, dass sie über 2.500 eingeschriebene Mitglieder zählte. Neben 47 Großindustriellen und 119 Bankiers befanden sich darunter 43 Generäle, mit der gesamten Führungsspitze der Geheimdienste der letzten 30 Jahre, dem kompletten Generalstab des Heeres und sechs Mitgliedern der Regierung. Von der Mafia waren zahlreiche Chefs vertreten, darunter die ganze Führungsspitze der Cosa Nostra.

Nach der Entführung Moros bremste die P2 mit ihren 57 Mitgliedern in den Sicherheitsstäben die Fahndung, die das "Gefängnis" der BR aufspüren und den DC-Vorsitzenden befreien sollte. Wie die Experten Antonio und Gianni Cipriani in ihrem Buch "Sovranita limitata. Storia dell'eversione atlantica in Italia" (Rom 1991) aufdeckten, beobachtete der Chef des Militär-Geheimdienstes SISMI, P2-Mitglied Oberst Camillo Guglielmi, in der Via Fani die Entführung. Er war auf dem NATO-Stützpunkt Capo Marrargiu auf Sardinien Leiter der Ausbildung verdeckter Agenten in den BR. Im Polizeipräsidium verzögerte der diensthabende Kommissar die Fahndung. Der Direktor des römischen Fernsprechamtes unterbrach für eine Stunde die Telefonverbindungen, was das unentdeckte Entkommen der Entführer ermöglichte. SISMI-Chef, Giuseppe Santovito, unterschlug einen Hinweis auf vier an der Entführung beteiligte Brigadisten.

Verfassungstreue Mitarbeiter versuchten, die Öffentlichkeit zu informieren. Ein Offizier spielte La Repubblica eine Nachricht zu, welche die Zeitung zwei Tage nach der Entführung veröffentlichte. Sie besagte, dass die Entführung Moros und die Ermordung des Begleitkommandos "eine militärische Aktion" war, ein "Glanzstück an Perfektion", die nur "von Militärs mit ausgetüftelter Spezialausbildung oder von Zivilisten, die in für Kommandounternehmen spezialisierten Militärstützpunkten einem langen Training unterzogen wurden, durchgeführt werden konnte". Der Kommandeur der Gladio-Division, General Gerardo Serravalle, bestätigte nach der Aufdeckung der NATO-Truppe 1991 in seinem Buch "Gladio" (Rom 1991) die Angaben. Am Tatort gefundene 39 Patronenhülsen waren mit Speziallack überzogen, mit dem die Munition für Gladio-Einheiten präpariert wurde. Sie verschwanden spurlos aus dem Innenministerium. Ein Hinweis auf einen BR-Stützpunkt in der Via Gradoli wurde ebenfalls ignoriert. Dort hielt sich tatsächlich BR-Chef Mario Moretti auf. Die Wohnung hatte ein Mitarbeiter des zivilen Geheimdienstes SISDE angemietet. Erst nachdem Moretti den Stützpunkt geräumt hatte, wurde er ausgehoben. Staatsanwalt Luciano Infelisi ließ Fotos von der Entführung, die der Besitzer einer KfZ-Werkstatt geistesgegenwärtig gemacht hatte und auf denen alle beteiligten Brigadisten unmaskiert zu sehen waren, verschwinden.

Moro wurde zumindest zeitweise auf einem Gladio-Stützpunkt bei Rom untergebracht. In seinen Hosenaufschlägen wurde Sand gefunden, der von den Tolfa-Hügeln nördlich von Rom stammte, wo sich ein Stützpunkt der NATO-Truppe befand. In BR-Dokumenten war der Palazzo Orsini des Adelssprosses Onorato Caetani vermerkt. Die Caetanis gehörten dem Orden der Cavalieri di Malta an, von dem wiederum 27 Ordensbrüder P2-Mitglieder waren. In der Via Caetani, in welcher der Wagen mit der Leiche Moros abgestellt wurde, befand sich die Residenz des Botschafters des Ordens, Prinz Johannes Schwarzenberg. Er und seine Frau kamen nach dem Mord an Moro bei einem Autounfall ums Leben. Der Diplomat habe vorgehabt, sich zu den Ereignissen zu äußern. [14] Am 23. Oktober 2007 veröffentliche die kommunistische Liberazione eine Erklärung von Giovanni Galloni, zur Zeit der Entführung Moros Vizesekretär der DC, dass "die Vereinigten Staaten wussten, wo Aldo Moro gefangen gehalten wurde". Er bestätigte, dass fünf in die BR eingeschleusste Agenten "die Kulisse der Geheimdienstoperation" gebildet hatten.

MSI-Führer Almirante bezichtigte die DC des Paktierens mit den Kommunisten. Sie sei unfähig, "Sicherheit und Ordnung" zu garantieren und liefere das Land "der kommunistischen Gewalt" aus. In Washington rief er, wie das MSI-Blatt Secolo d'Italia am 30. April berichtete, zum "globalen Kampf gegen den Kommunismus" auf und propagierte "die Errichtung eines Regimes, das wie unter Hitler und Mussolini den Klassenkampf beseitigt".

Am 9. Mai wurde Moro umgebracht. Er war in den Kofferraum eines gestohlenen Renault 4 gezwängt und erschossen worden. Das Fahrzeug mit der Leiche wurde in der Via Gaetano im Zentrum von Rom abgestellt. Der Standort befand sich in fast gleicher Entfernung vom Sitz des Zentralkomitees der IKP in der Via delle Botteghe Oscure und des Parteivorstandes der DC an der Piazza Gesu. Das sollte verdeutlichen, dass der DC-Führer ein Opfer seiner Zusammenarbeit mit den Kommunisten geworden war.

Wie die Publizisten Giovanni Ruggeri und Mario Guarino in ihrem Buch "Silvio Berlusconi - Inchiesta sul signor Tv" (Mailand 1994) beweiskräftig nachwiesen, wurde der von der P2 geplante kalte Staatsstreich im April 1994, 16 Jahre nach der Ermordung Moros, mit der Bildung einer faschistisch-rassistischen Regierung unter dem Mitglied ihres Dreierdirektoriums Silvio Berlusconi realisiert.


Gerhard Feldbauer schrieb zum Thema u. a. die Kriminalerzählung "Warum Aldo Moro sterben musste. Die Recherchen des Commissario Pallotta". Literaturbeiträge der Erich Weinert Bibliothek der DKP Berlin, Heft 1/2011.


Anmerkungen:

[1] Der Autor war von Mai 1973 bis April 1979 als Korrespondent des ADN, der Nachrichtenagentur der DDR, und des ND in Rom.

[2] Unter dem Besatzungsregime der Hitlerwehrmacht nach Mussolinis Sturz im Juli 1943 von diesem als Rumpfstaat gegründete Repubblica Sociale Italiana (RSI), nach ihrem Sitz in Salo am Gardasee so genannt.

[3] MSI-Treffen entwarf eine faschistische Strategie. Bericht des Autors vom Parteitag, ND, 25. Nov. 1977

[4] Paese Séra, 1. Nov. 1974.

[5] Artikelserie in der theoretischen Zeitschrift Rinascita, 28. Sept., 5. u. 12. Okt. 1973.

[6] Corriere della Séra, 15. Juni 1976.

[7] Auf einer Konferenz der kulturellen Gesellschaft ARCI zu "Politik und Terrorismus in Italien" im September 2002 (auf welcher der Autor einen Vortrag hielt) waren Teilnehmer der Ansicht, dass Moro eine Finnlandisierung Italiens vorschwebte, er Moskau den Austritt Polens aus dem Warschauer Vertrag vorgeschlagen habe und als Gegenleistung Italiens Austritt aus der NATO bewerkstelligen wollte. jW, 28./29. Sept. 2002.

[8] Osservatore Politico, Rom, 13. Sept. 1975.

[9] Renato Curcio: Mit offenem Blick. Ein Gespräch zur Geschichte der Roten Brigaden. Von Mario Scialoja, Berlin 1997; Mario Moretti: Brigade Rosse. Interview mit Rossana Rossanda, Carla Mosca, Hamburg 1996.

[10] Der Autor war als Vertreter der IKP Mitglied der Moro-Kommission des Parlaments und hat über die Ergebnisse insgesamt sechs Bücher verfasst.

[11] Die IKP unterstützte sie im Parlament. Der direkte Eintritt in die Regierung war für später vorgesehen.

[12] So nach der Entführung des stellvertretenden Oberbefehlshabers der NATO-Landstreitkräfte Südeuropa, General James Lee Dozier, 1981 durch die BR. Die Geheimdienste bereiten inzwischen zur Befreiung eine Militäraktion vor, an der die Mafia mitwirkte.

[13] Der römische Europeo enthüllte am 15. Oktober 1983, dass der eigentliche Chef der P2 Andreotti war. Als dieser 1993 der Komplizenschaft mit der Mafia angeklagt wurde, bestätigten das Aussagen führender Mafia-Chefs.

[14] Sergio Flamigni: Convergenze parallele. Le Brigate rosse, i servici segreti e il delitto Moro. Mailand 1998.

*

Quelle:
© 2018 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang