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GUTE-NACHT/2290: Maria beim Frühjahrsputz (SB)


Fünf Tage bis Ostern

"Der Montag und der Dienstag der Großen Woche vor Ostern haben keine besonderen Namen und an diesen Tagen ist auch nichts Wichtiges los, außer daß überall Vorbereitungen für das Osterfest laufen", erklärt Mama. "Genau wie bei uns", sagt Maria. Mama erzählt weiter: "Früher war in der Woche vor Ostern der große Frühjahrsputz fällig. Das haben wir ja heute auch noch vor." - "Ich helfe dir", beruhigt Maria ihre Mama. "Und morgen werden wir den Ostereinkauf erledigen", plant Mama weiter, "du bleibst dann am besten bei Oma. Damit es dir nicht zu langweilig wird." - "Ich will aber mit Einkaufen gehen!" protestiert Maria. "Mal sehen", sagt Mama, "laß uns jetzt mit dem Hausputz beginnen. Du räumst in deinem Zimmer auf und ich fange im Schlafzimmer an." Maria findet das keine gute Idee. "Können wir nicht alles zusammen machen?" schlägt sie vor. "Na gut, dann fangen wir in deinem Zimmer an."

Maria darf ihr Bettzeug abziehen und Mama wischt das Bett feucht ab. Dann zeigt sie, wie die Betten wieder neu aufgezogen werden. Nun ist Fensterputzen an der Reihe. Maria räumt indessen ihre Spielsachen in die Kisten, damit sie anschließend staubsaugen kann. Früher hatte sie sich vor dem Staubsaugerlärm immer unter einer Decke versteckt. Doch das ist schon einige Zeit her. Nun wird noch Staub gewischt und neue Tischdecken aufgelegt.

"Darf ich einen Blumenstrauß haben?" fragt Maria, "ich möchte mir ihn selber pflücken." - "Da hast du aber Glück", meint Mama, "draußen wachsen so viele Osterglocken, daß du dir ruhig drei oder fünf davon abbrechen kannst." Maria wundert sich: "Warum drei oder fünf und nicht vier oder sechs?" - "Ich weiß auch nicht", antwortet Mama, "es ist eben so Brauch, eine ungerade Zahl an Blumen in die Vase zu stellen oder zu verschenken. Aber warum das so ist? Keine Ahnung. Und wo wir gerade schon einmal dabei sind, kannst du dir auch gleich den Spruch merken: Eine Blume ohne Blatt schenkt man dem, der keine Ehre hat."

Das ist Maria jetzt zu viel. Sie will lieber in den Garten gehen und Blumen pflücken. Währenddessen zieht Mama das Bettzeug im Schlagzimmer ab. Dann ist auch Maria wieder zurück. Die Blumen stellt sie in ein Glas mit Wasser und zeigt sie ihrer Mama. Die findet das Glas nicht für die Blumen geeignet und geht los, eine Vase zu holen. In dieser Zeit kuschelt sich Maria in das abgezogene Bettzeug. Dabei hüllt sie sich ganz damit ein, damit Mama sie suchen soll. Mama wundert sich, als sie zurückkommt, daß Maria nirgends zu entdecken ist. Sie beginnt sie zu suchen. Im Haus und dann im Garten. Sie ist ganz aufgeregt. Am Ende schaut sie noch einmal im Schlafzimmer nach. Maria hat sich dort nämlich schon einige Male im Schrank versteckt. Doch auch dort ist sie nicht zu finden. Dann entdeckt Mama einen kleinen Zeh, der aus dem abgezogenen Bettzeug hervorlukt. "Da bist du ja, du Schlingel!" Sie deckt Maria auf und will schon mit ihr schimpfen, weil sie sich solche Sorgen gemacht hat. Doch bei der ganzen Sucherei ist Maria eingeschlafen."

3. April 2007

Gute Nacht