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GUTE-NACHT/2538: Celin und der Rattenfänger (SB)


Celin und der Rattenfänger

An diesem Abend hört Celin weiter von Ratti. Die Leseratte aus der Bibliothek hat das Buch des Rattenfängers von Hameln bei den Kinderbüchern gefunden. Über jemanden, der Ratten einfängt, möchte Ratti alles erfahren.


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Der Rattenfänger von Hameln

In Hameln herrschte im Jahre 1284 n. Chr. eine große Rattenplage. Die Stadträte beschlossen daher einen Rattenfänger mit der Aufgabe, die Stadt von den Ratten zu befreien, zu beauftragen. Dies geschah. Ein Rattenfänger wurde gefunden und ihm viele Goldstücke für seine Arbeit versprochen. Diese sollte er jedoch erst nach getaner Arbeit erhalten.

Der Rattenfänger nahm seine Flöte und begann zu spielen. Aus allen Häusern kamen die Ratten herbei und folgten ihm aus der Stadt hinaus. Vor der Stadt floß ein großer Fluß vorbei. Dorthin führte der Rattenfänger sein Gefolge. Noch mit der Flöte an den Lippen stieg er in den Fluß hinein und sämtliche Ratten folgten ihm. Hier im Fluß ertranken sie alle.

Anschließend zog der Rattenfänger wieder in die Stadt, um seinen Lohn in Empfang zu nehmen. Doch nachdem der Bürgermeister und die Stadträte gesehen hatten, wie leicht es dem Rattenfänger gefallen war, die Ratten zu beseitigen, wollten sie nicht mit dem vielen Gold herausrücken. Der Rattenfänger fühlte sich betrogen und schwor Rache. Doch was konnte dieser Dahergelaufene schon ausrichten, dachten die Männer aus Hameln bei sich.

Sie hatten den Vorfall schon fast vergessen, als sie am Sonntag zur Kirche gingen. Während die Männer und Frauen sangen, beteten und der Predigt lauschten, kam der Rattenfänger wieder in die Stadt. Diesmal lockte er mit seinem Flötenspiel keine Ratten aus den Häusern. Es waren alle Kinder, die ihm folgten wie zuvor die Ratten. Die Kinder jedoch ertränkte er nicht im Fluß, sondern führte sie in das Innere eines Berges, aus dem sie nie mehr entkamen.

Die Hamelner Bürger sahen ihre Kinder niemals wieder.

26. Januar 2008

Gute Nacht