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GUTE-NACHT/2632: Ein Pfennig auf Reisen - Entwischt (SB)


Ein Pfennig auf Reisen

Nach dem Warten am Strand hofft der kleine Pfennig, daß der Münzsammler ihm bald ein kleines Putzbad bereitet. Am Strand zu liegen, hatte der Pfennig ja nur geträumt. In das Putzbad würde er aber wirklich eintauchen. Alle neuen Münzen werden von dem Sammler in ein solches Bad gesteckt. So können die Daten auf den Münzen besser gelesen werden und die einzelnen Stücke lassen sich auch besser verkaufen. Außerdem steigern glänzende und gut gepflegte Münzen den Wert einer Sammlung erheblich.

Doch einen solchen Wert will der Pfennig gar nicht haben. Er möchte weiterhin Glück und Freude bringen. Denn er ist ein Glückspfennig. Wenn er seine Arbeit gut erledigt, haben die Menschen, bei denen er ist, immer etwas zu lachen. Sie sind nicht reich oder ohne Sorgen. Doch sie nehmen das Leben mit Humor. Zu solchen Menschen möchte der Pfennig so bald es möglich ist, aufbrechen.

Nach einer Weile wird das Licht in dem dunklen Raum angeschaltet. Der Münzsammler tritt an den Tisch und öffnet das Münzalbum. Zuerst streicht der Sammler über die oberste Seite und zieht dann einige Münzen aus ihren Taschen. Er will sie reinigen und danach ihren Wert bestimmen. Zuerst kommen sie alle in ein Bad. Dabei geschieht es, daß der kleine Pfennig sich so geschickt fallen läßt, daß er genau neben dem Reinigungsbad herunterfällt. Der Münzsammler will nun den Pfennig ergreifen, um ihn zu den anderen in die nasse Seifensuppe zu stecken, da klingelt es. Es ist die Haustürklingel. Zwar ärgert sich der Sammler, geht aber dann doch los, um nachzusehen, wer es wagt, ihn zu stören. In dieser Zeit sucht sich der kleine Pfennig ein gutes Versteck.

Ob er dort die ganze nächste Nacht verbringen wird?


Erstveröffentlichung am 4. September 2003

19. Mai 2008

Gute Nacht