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GUTE-NACHT/2966: Der Dosensammler - Aufgemacht (SB)


Gute Nacht Geschichten


"Bekommt Onkel Josef heute wieder nichts zu essen?", fragt Pele seine Mutter. Mutter ist ganz verwundert: "Nichts zu essen. Der Onkel ist doch gar nicht da." - "Wo steckt er denn nur?", möchte Pele wissen. "Onkel Josef ist wegen einer Erbschaftsangelegenheit unterwegs und vielleicht morgen wieder zurück." Peles Mutter merkt, daß Pelegrino den Onkel wirklich vermißt.

Nach dem Abendessen geht Pele in sein Zimmer. Aus einer Schublade holt er die Dose heraus, die Onkel Josef ihm vor zwei Tagen geschenkt hat. Noch am gleichen Abend konnte er die Dose nicht öffnen, weil er sie unten im Keller stehen gelassen hatte und nicht noch einmal fort durfte. Gestern Abend war er so enttäuscht darüber, daß der Onkel nicht zuhause war, daß die Dose kein Interesse bei Pele weckte. Aber da er heute weiß, Onkel Josef ist nichts Schlimmes zugestoßen, macht er sich daran, Onkel Josefs Anweisungen zu befolgen.

Er öffnet die Dose und läßt Wasser hinein fließen. Dann stellt er die Dose auf das Fensterbrett und wartet, was nun passiert. Aber nichts geschieht. Über das Warten schläft Pele ein. Erst mitten in der Nacht erwacht er von einem leisen Klopfen.

Pele späht zur Tür, ob dort jemand klopft? Nein, von dort kommt das Geräusch nicht, sondern eher vom Fenster. Ob vielleicht Onkel Josef zurück ist und an Peles Zimmerfenster klopft? Auch Onkel Josef hat nichts mit dem Klopfen zu tun. Niemand zeigt sich hinter der Fensterscheibe. Langsam wird es Pele unheimlich und er hüpft ins Bett zurück.

Da folgt erneut dieses Geräusch. Irgendwie mag Pele es gar nicht mehr hören und zieht sich einfach die Decke über den Kopf. "Morgen ist das Klopfen sicher vorbei. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein", denkt er. Doch vorsichtshalber steckt Pele noch einmal seinen Kopf unter der Decke hervor. Jetzt ist kein Geräusch mehr zu hören. "Merkwürdig", findet Pele und schließt die Augen, "vielleicht habe ich das alles nur geträunt."

25. Juni 2009

Gute Nacht