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GUTE-NACHT/3020: Der Sprung (SB)


Gute Nacht Geschichten


Oben auf dem Kleiderschrank sitzen Pinguin und Teddy. Unten im Sessel liegt das kleine Hündchen und Amanda sitzt auf dem Fußboden davor. Amanda streichelt das Hündchen und sieht überglücklich aus.

"Warum schaut Amanda nicht einmal hier nach oben zu uns? Sind wir ihr denn plötzlich gleichgültig", fragt Pinguin und Teddy antwortet, "vielleicht war das schon immer so, aber wir haben es nicht bemerkt? Und nur weil wir jetzt nicht mehr auf dem Sessel sitzen können, fällt uns eine Veränderung auf."

"Nein, nein, nein und nochmal nein! Früher hat Amanda mit uns gesprochen. Jetzt redet sie nur noch mit dem Fellbündel da unten", erinnert sich Pinguin.

Da klingelt es an der Haustür. Amanda steht auf und begibt sich auf den Flur. Der kleine Hund richtet sich auf dem Sessel ebenfalls auf und springt hinter Amanda her.

"Das ist die Gelegenheit. Laß uns einfach den Sessel zurück erobern!", schlägt Pinguin vor. "Wie willst du denn da hinunterkommen?", fragt Teddy ängstlich. "Na, springen. Wir fassen uns an, dann zählen wir bis drei und dann hopp!"

Teddy weiß, daß sie für diese Aktion nicht viel Zeit haben, denn jeden Moment kann Amanda wiederkehren. "Also dann auf drei!", schlägt Pinguin vor. "Können wir nicht besser bis vier zählen?", wendet Teddy ein. "Also bis vier!", gibt Pinguin nach. "Ach, lieber doch bis drei", versucht Teddy vor dem Sprung noch ein bißchen Zeit heraus zu holen. Teddy setzt erneut zum Sprechen an. Aber da sagt Pinguin: "Kein Wort mehr. Ich zähle jetzt bis drei und dann springe ich mit dir oder ohne dich. Eins - zwei - drei!"

Nur eine Sekunde ist Pinguin schneller als Teddy. Er mag den Flug. Das erinnert ihn ein bißchen an das Tauchen im Meer. Dann kommt er auf. Der Sessel ist gut gepolstert und so wirkt er ein bißchen wie ein Trampolin. "Toll!", ruft Pinguin. Teddy dagegen ist von dem Sprung ganz schlecht geworden. Er versucht mit aller Macht, von der Federung des Sessels nicht noch einmal in die Höhe geschleudert zu werden. Aber er bemüht sich vergebens. Auch er wird erneut in die Luft befördert. Dann nach dem entgültigen Aufkommen, postieren sich Pinguin und Teddy so auf dem Sessel, daß kein anderer mehr Platz finden kann.

"Jetzt kann der kleine Kerl kommen, wir werden es ihm schon zeigen!", ist Pinguins Devise. Teddy verhält sich noch immer ruhig. Er kämpft mit seinem Mageninhalt. Es würde zwar kein Essen herauskommen, aber umhergestreute Holzwolle ist auch nicht gerade schön.

Inzwischen wurde die Haustür geöffnet und wieder geschlossen. Es muß die Post gewesen sein. Da kommt das Fellbündel zurück um die Ecke geflitzt. Pinguin und Teddy erwarten auch sogleich Amanda. "Was die wohl sagen wird, wenn sie uns hier findet?", fragen sich die beiden. Doch dem kleinen Hund folgt keine Amanda, sondern ein Pfiff, der das Fellbündel wieder in den Flur zurück holt.

Pinguin und Teddy vernehmen vom Flur her die Worte: "Komm, Spooky. Wir gehen spazieren." Zwar haben Pinguin und Teddy nun den Sessel erobert, aber wissen nicht, was Amanda dazu sagt. Jetzt kann es eine lange Zeit dauern bis sie mit Spooky wieder nach Hause kommt. Ob sie dann noch erkennt, was sich inzwischen hier ereignet hat?

2. September 2009

Gute Nacht