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GUTE-NACHT/3038: Aus dem Kühlschrank in die Tiefkühltruhe (SB)


Gute Nacht Geschichten


"Mama, bist du noch da?", ruft Irma schon vom Flur. Mama Marie gibt keine Antwort. Dafür aber Anton: "Du weißt doch, daß Mama schon zur Schule unterwegs ist." Irma entgegnet: "Ich wollte ja nur wissen, was sie uns zu essen dagelassen hat." Anton ist ebenfalls hungrig, ihm knurrt schon der Magen. Längst hat er seinen Schulranzen im Flur in die Ecke geworfen und ist auf dem Weg zur Küche. Er ruft Irma zu, die ihre Jacke auszieht: "Ich schau mal nach! Deck du den Tisch!" - "Immer ich", denkt Irma und geht sich erst einmal im Bad die Hände waschen.

Als sie dann in die Küche kommt, sieht sie ihren Bruder vor der offenen Kühlschranktür stehen. Er dreht sich zu Irma um und blickt sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. "Bist du jetzt ganz durchgeknallt?", fragt er plötzlich. "Was soll die Frage?", entgegnet Irma und schiebt ihren Bruder von dem Kühlschrank weg.

Nun sieht sie, was Anton gerade so in Verwunderung versetzt hat. "Monster im Kühlschrank?", stellt sie mit einem fragenden Unterton fest, "was soll das denn?" - "Ich dachte die wären von dir", gibt Anton von sich. "Nein!", empört sich Irma. Dann nimmt sie die beiden kleinen Figuren aus dem Kühlschrank heraus. Anton tritt wieder einen Schritt heran und sagt: "Außer den beiden ist nichts zu essen da und auch keine Botschaft, wo wir etwas finden können. Das ist irgendwie ein schlechter Scherz!" Imke stimmt ihrem Bruder zu. "Ich rufe jetzt Mama an!", bestimmt Imke und geht zum Telefon. Doch Mama geht nicht an ihr Handy heran. Dafür klingelt etwas in Mamas Schlafzimmer. Zuerst denken die Kinder an einen Wecker und wollen ihn abstellen. Doch dann stellt sich heraus, daß es Mamas Handy ist. Sie hat es mal wieder vergessen.

"Was machen wir jetzt mit diesen beiden?", fragt Irma, die noch immer die Figuren, die einst im Schulpapierkorb steckten, in den Händen hält. "Leg sie irgendwo hin. Dann schauen wir mal, ob es Pizza in der Tiefkühltruhe gibt." Irma lacht: "Ich setze sie auf das Festerbrett, dann geraten sie nicht aus Versehen aus dem Kühlschrank in die Tiefkühltruhe!" - "Na, das würde ihnen bestimmt nicht bekommen, wenn sie plötzlich zu Eiszapfen würden!", kann Anton nur beipflichten.

So finden die kleine Figur mit dem angenähnten Ohr und die andere mit dem angenähten Fuß einen neuen Platz. Auf der Fensterbank steht zur Dekoration eine winzige hölzerne Bank, die mit Trockenblumen geschmückt ist. Zwischen die Blumen setzt Irma die Figuren. "Das sieht gar nicht so schlecht aus!", findet sie und wendet sich dann genüßlicheren Dingen zu.

28. September 2009

Gute Nacht