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GUTE-NACHT/3335: Pinguin, wo kommst du her? (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


Es war noch einmal gut gegangen, daß Vater Pinguin und Bär nicht dabei erwischte, wie sie durch das Schlafzimmer spazierten. Aber vielleicht hätte er sich nicht einmal daraus etwas gemacht. Er hätte wahrscheinlich nur gedacht, er träume noch im Stehen.


Am Morgen trennten sich dann die Wege von Bär und Pinguin. Mia nahm ihr Kuscheltier mit in ihr Zimmer und Mama setzte ihren alten Bären wie jeden Tag auf das gemachte Bett.

Pinguin war an diesem Tag ganz aufgekratzt, selbst Mia fiel es auf. Er konnte einfach nicht still halten, wie es sich für ein Stofftier gehört. Jedes Mal wenn Mia weg sah, bewegte sich Pinguin ein bißchen. Mia wunderte sich zuerst. Dann aber stellte sie Pinguin auf die Probe. Ihr wißt ja, wie es ist, wenn man wegschaut, aber aus den Augenwinkeln noch ein bißchen mitbekommt, was sich so schräg an der Seite bewegt. Auf diese Weise bekam Mia mit, daß mit ihrem Pinguin irgendetwas nicht stimmte. Aber ganz sicher war sie sich nicht. So zog sie ihren Bruder Fin zu Rate.

Mia flüsterte ihm ins Ohr: "Ich glaube, Pinguin kann sich bewegen." - "Wie soll denn das gehen?", prustete Fin los. "Psst", meinte Mia, "er darf nicht wissen, daß wir über ihn Bescheid wissen, sonst verstellt er sich wieder." Fin dachte sich, daß Mia bloß ein neues Spiel mit ihm spielen wollte und war dazu bereit.

"Was meinst du denn", fragte Fin im Flüsterton, "glaubst du er ist ein Allien, also ein Außerirdischer?" - Mia sah betroffen aus: "Das habe ich mir noch gar nicht überlegt. Hoffentlich ist er ein netter Allien."

"Ganz bestimmt", traute sich Fin zu sagen, "sonst wäre er nicht bei uns gelandet. Aber womit ist er hierher gekommen?" Bei diesen Worten drehte sich Fin im Zimmer um und schien nach etwas zu suchen. "Das wissen wir nicht", entgegnete Mia, "schließlich lag er doch unter dem Weihnachtsbaum. Aber vielleicht hat ihn gar nicht der Weihnachtsmann gebracht, sondern er hat sich ganz von alleine unter den Baum gelegt. Ich habe nämlich noch nie gehört, daß ein Weihnachtsmann Alliens bringt."

"Nun, vielleicht sollten wir im Schuppen nachsehen, ob dort sein Raumschiff versteckt ist", flüsterte Fin, "am besten wir gehen mal nachsehen und lassen den Kleinen für einen Moment allein!" Mia war einverstanden. "Wir kommen gleich wieder", sagte sie zu Pinguin gewandt. "Wir gehen nur mal in die Küche", setzte sie noch nach.

"Was sollte das denn?", fragte Fin auf dem Flur, nachdem Mia die Kinderzimmertür hinter sich zugedrückt hatte. "Nun, er soll doch keinen Verdacht schöpfen", antwortete Mia. Dann zogen sich beide ihre Jacke an und gingen hinaus zum Schuppen.

Während Mia in jede Ecke schaute, ob sich dort irgendetwas Ungewöhnliches versteckt hielt, schien Fin an ganz normalen Dingen interessiert zu sein. Er nahm einen Karton in die Hand und ließ ihn wieder fallen. Dann schien er zu überlegen, ob das Dreirad etwas Passendes wäre. "Du suchst ja gar nicht", kam es da von Mia. "Na klar suche ich", entgegnete Fin, "und ich glaube, ich habe auch schon etwas gefunden. Aus einer Ecke holte Fin eine verstaubte Trommel hervor.

"Das ist Mamas alte Waschmaschine, die ganz ohne Strom zu bedienen ist, du brauchst nur die Kurbel zu drehen. Das wäre doch das richtige Raumschiff für Pinguin." Da platzte Mia der Kragen. Sie stampfte mit dem Fuß auf und schrie ihren Bruder an: "Du glaubst mir also gar nicht. Du machst dich nur über mich lustig." Mit diesen Worten ließ sie Fin einfach stehen und lief ins Haus zurück. "Was ist denn nun schon wieder los", dachte Fin, "es war doch nur ein Spiel?"

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12. Januar 2011