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GUTE-NACHT/3513: Im Schuhschrank ist die Hölle los - Teil  8 (SB)


Gute-Nacht-Geschichten

I m   S c h u h s c h r a n k   i s t   d i e   H ö l l e   l o s


"Bis auf bald! Wir sehen uns bestimmt mal wieder!" ruft der kleine Turnschuh noch in das Spielzimmer von Toni hinein und ist auch schon auf der Treppe nach unten. Leider liegt da eine Bananenschale und der kleine Turnschuh ist die Treppe schneller wieder unten, als er sie erklommen hatte. Das tut verflixt weh! Doch jetzt ist keine Zeit, um sich über blaue Flecken Gedanken zu machen. Es ist an der Zeit, den kleinen Bruder zu suchen und endlich wiederzufinden.

Aber noch liegt er da, der kleine Turnschuh, ganz verwirrt. Gerade hat er einen Flug durch die Nacht hinter sich, den eine weggeworfene Bananenschale verursacht hat. Der Flug war toll. Aber die darauffolgende Landung auf den Steinplatten des Eingangsflurs dagegen hart! "Auha!"

Doch der kleine Turnschuh hat keine Zeit, weiter über seinen Flug nachzudenken. Er sucht nach seinem linken Bruder. Nein, der Bruder ist nicht gemein. Er ist nur das linke Gegenstück zu dem rechten kleinen Turnschuh von Tonis Turnschuhpaar.

Leider ist der linke Turnschuh seit einigen Tagen verschwunden. Vermutlich ist der linke Bruder in den Wäschekorb geraten und der ist in die Waschküche gebracht worden. Nun ist der rechte Turnschuh auf dem Weg dorthin. Vom Eingangsflur aus führt eine Treppe in den Keller, wo sich die Waschküche befindet. Leider muß, wer in den Keller will, vorerst durch die Kellertür und die ist verschlossen. Zwar stehen viele der anderen Türen im Haus wie Tonis Zimmertür und die Schlafzimmertür seiner Eltern nachts stets offen, doch nicht die Kellertür. Denn Toni hat Angst vor Monstern, die aus dem Keller kommen. Also schließen seine Eltern abends die Kellertür immer ab.

Der kleine Turnschuh hat also Pech, die Kellertür ist ihm versperrt. Wie soll jetzt der Kleine in die Waschküche gelangen?

Glücklicherweise gibt es in der Kellertür noch eine viel kleinere Tür. Naja, es ist eher eine Klappe - die Katzenklappe. Diese reicht dem kleinen Turnschuh aus, um hindurch zu schlüpfen.

Achtung! Vorsicht! Aufgepaßt! Beinahe wäre der kleine Turnschuh noch die steinerne Kellertreppe hinunter gepurzelt. Da hätte er sich glatt noch ein paar blaue Flecken zusätzlich geholt.

Doch im letzten Moment bemerkt der kleine Turnschuh, daß es hinter der Klappe gleich abwärts geht. Auweiha! Das hätte eine harte Kullerrunde werden können. Hier hinter der Katzenklappe ist es noch dunkler als im Eingangsflur. Der kleine Turnschuh fühlt Angst seine Schnürsenkel hochkriechen. Vorsichtig hüpft er Stufe für Stufe in die Tiefe, und mit jeder tiefergehenden Stufe steigt seine Angst.

Doch nun liegt auch die letzte Stufe hinter ihm. Langsam tastet er sich vor. Hier unten ist er noch nicht so oft gewesen. Toni traut sich nicht so recht in den Keller. Deshalb kennt sich der kleine Turnschuh hier unten auch nicht aus. Doch er ist sicher, den Wäschekorb wird er schon finden. Eine Weile bleibt er stehen. Wohin soll ihn seine Sohle führen? Vielleicht wird es gleich heller um ihn, wenn er nur ein bißchen wartet?

Da, was ist das? Etwas Weiches drückt sich an den kleinen Turnschuh. Es fühlt sich irgendwie warm an und pelzig. Das pelzige Ding streicht an ihm entlang. Plötzlich mit einem Satz ist das Ding in dem kleinen Turnschuh drin und kriecht in ihm herum. Hahaha! Der kleine Turnschuh ist kitzelig, besonders vorne, wo sonst Tonis Zehen stecken.

Was ist das nur? Das pelzige Ding gibt Töne von sich, leise quiekende Töne. Der kleine Turnschuh wartet, ob das Ding, ihn vorwärts bewegt, so wie sonst Toni das mit ihm macht, wenn sie herumtoben. Doch das pelzige Ding bewegt den Turnschuh nicht. Aber oben an der Treppe, da bewegt sich etwas. Wieder wird die Katzenklappe nach innen gedrückt. Diesmal fällt auch etwas Licht mit herein, und der kleine Turnschuh erkennt: Da oben steht Shirkan, der fette Hauskater. Er ist auf Beutefang! Plötzlich durchzuckt es den kleinen Turnschuh: "Was da in mir steckt, das ist ja, das ist ja.... eine Maus. Na,

Gute Nacht

zum 15. Januar 2012