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MELDUNG/884: Wissenschaftsliteratur per App für Zwischendurch (idw)


FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie - 17.01.2018

Wissenschaftsliteratur per App für Zwischendurch

• Einfacher, kostenfreier Zugang zu Wissenschaftspublikationen per App
• Projekt DREAM startet mit Kick-off-Veranstaltung in Berlin
• Teaser erleichtert Zusammenstellen von persönlichen Publikationsfeeds


Berlin, 17.01.2018 - Wer sich, ob aus beruflichen Gründen oder privatem Interesse, über aktuelle Forschung auf dem Laufenden halten will, hat es nicht leicht. In einer Zeit, in der Open-Source-Anwendungen in vielen Bereichen bereits Alltag sind, lassen sich wissenschaftliche Veröffentlichungen oder Abschlussberichte von Forschungsprojekten oftmals gar nicht oder nur über kostenpflichtige Portale abrufen. Daran will das FZI Forschungszentrum Informatik gemeinsam mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) etwas ändern: In dem Projekt Digital REseArch Mining (DREAM) arbeiten Wissenschaftler der beiden Einrichtungen an der Entwicklung einer Open-Access-Plattform, über die wissenschaftliche Texte kostenfrei abgerufen werden können. Am 19. Januar startet das Projekt offiziell mit einer Kick-off-Veranstaltung.

Im Fokus der Projektarbeit steht die Entwicklung eines Prototypen als Webplattform und App, auf der Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse kostenfrei bewerben und zur Verfügung stellen können. Kurze, von den Autoren verfasste Teaser sollen einen Vorgeschmack auf die jeweilige Veröffentlichung geben und zum Weiterlesen einladen. Nutzer der Anwendung werden die Möglichkeit haben, Interessenschwerpunkte festzulegen. "Dadurch können wir die Abonnenten mit thematisch passenden Inhalten versorgen.", so Projektleiterin Judith Junker von der Berliner Außenstelle des FZI. Nach einem "Wisch-Prinzip", bekannt aus verschiedenen Apps, kann der Nutzer interessante und uninteressante Inhalte kategorisieren. Gelesene Texte soll der Anwender in einem Bewertungssystem beurteilen und kommentieren können.

Während das HIIG für die sozio-ökonomische Betrachtung von Open-Access-Publikationen zuständig ist und als Schnittstelle zu den Autoren fungiert, verantwortet das FZI die technische Entwicklung. "Neben der Entwicklung der Plattform an sich steht beim FZI die Benutzerfreundlichkeit des Angebots im Fokus", erklärt Junkers. Diese soll in einer nutzerzentrierten Evaluierung analysiert und optimiert werden. Um von bisherigen Erfahrungen mit Open-Access-Angeboten lernen zu können, richten die Projektpartner mehrere Workshops aus. In diesen definieren sie gemeinsam mit einem Expertengremium, dem Vertreter wissenschaftlicher Verlage angehören werden, die Ansprüche an eine einfach zugängliche Plattform für Wissenschaftsliteratur.

Das Projekt wird vom FZI Forschungszentrum Informatik in Zusammenarbeit mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) durchgeführt. DREAM ist eines von insgesamt 20 Projekten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert um wissenschaftliche Literatur barrierefrei und kostenlos zugänglich zu machen. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet am 31. Dezember 2019.


Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Alle Bereiche des FZI sind nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. Hauptsitz ist Karlsruhe.

Das FZI ist mit einer Außenstelle in Berlin vertreten.

Über das HIIG
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) zielt darauf ab, die dynamische Beziehung von Internet und Gesellschaft zu erforschen. Es soll ein tieferes Verständnis des Zusammenspiels zwischen sozio-kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und technischen Normen im Digitalisierungsprozess erlangt werden und damit eine fundierte, sachliche Grundlage für den Dialog der verschiedenen Interessengruppen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geschaffen werden. Wesentlicher Bezugsrahmen für die Forschung sind die Veränderungen im Spannungsfeld von Governance und Innovation. Diese Wechselbeziehungen sind variantenreich und strukturbildend; sie werden praktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen und wirtschaftlichen Sektoren wirksam: in Staat und Verwaltung, Unternehmen und Märkten wie auch in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen, auf der lokalen bis hin zur globalen Ebene.

Der Forschungsbereich "Wissen, Bildung, Innovation" setzt sich mit Themen im Schnittfeld von Digitalisierung und Wissen auseinander und erforscht, wie die Digitalisierung die Art und Weise der Produktion, Verwaltung und Verteilung von Wissen verändert. Schwerpunkte dabei sind Open Access und die gesellschaftliche Wirkung wissenschaftlicher Forschung.

Das HIIG wurde 2011 von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Universität der Künste Berlin (UdK) und vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gegründet mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg als integrierter Kooperationspartner. Die ForschungsdirektorInnen des Instituts sind Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Prof. Dr. Dr. h.c. Ingolf Pernice, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Wolfgang Schulz.

Weitere Informationen unter:
http://url.fzi.de/20180117

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1055

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie,
Julia Feilen, 17.01.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Januar 2018

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