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PREIS/1377: Katholischer Medienpreis 2008 (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 14.07.2008

Ilka Piepgras und Benedikt Fischer erhalten den Katholischen Medienpreis 2008

Festakt mit Erzbischof Dr. Zollitsch am 20. Oktober 2008 in Bonn


Der Katholische Medienpreis geht in diesem Jahr an Ilka Piepgras (Kategorie Print-Medien) und Benedikt Fischer (Kategorie elektronische Medien). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, wird den Preisträgern die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes am 20. Oktober 2008 im Rheinischen LandesMuseum in Bonn überreichen. Zu dem Festakt um 18:30 Uhr werden rund 200 Gäste aus Kirche, Politik und Medien erwartet. Im Anschluss an die Preisverleihung lädt die Deutsche Bischofskonferenz zu einem Empfang ein. Der Katholische Medienpreis wird seit 2003 von der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands e. V. (www.gkp.de) und dem Katholischen Medienverband (www.katholischer-medienverband.de) ausgeschrieben.

Ilka Piepgras (Jg. 1964) wird für ihren Artikel "Meine Freundin, die Nonne", erschienen im "ZEIT-Magazin Leben" am 03.04.2008, in der Kategorie Print-Medien ausgezeichnet. In ihm schildert sie das Wiedersehen mit ihrer besten Schulfreundin, die inzwischen orthodoxe Ordensfrau und Äbtissin eines Klosters bei Athen ist. Die Begegnung ist geprägt von einer Mischung aus Vertrautheit und Fremdheit, hinter der auch der Vergleich von zwei ganz verschiedenen Lebensläufen steht. Das Leben im Kloster wird nicht idyllisiert, die Arbeit der Schwestern beim Klosterbau und in der Landwirtschaft ebenso benannt wie ihre hohe Bildung und Internationalität. Darüber hinaus geht es um Fragen der Beziehung, Sexualität und Familie, aber auch um die Klärung der Berufung und die Frage des Gehorsams. Auch die Journalistin lässt sich in ihrer Lebensweise anfragen, es geht um die Äußerlichkeit des Westens, um die Rolle der Frau wie auch um die eigene religiöse Unsicherheit. Beispielhaft werden in dem Beitrag das Ost-West-Verhältnis, aber auch das Spannungsfeld von Aktion und Kontemplation, letztlich von Vernunft und Glaube geschildert. Dass es in allen drei Fällen Brücken gibt - nicht nur zwischen Menschen, sondern in jedem Menschen -, macht den Text so hervorragend, so die Jury.

Benedikt Fischer (Jg. 1964) erhält den Preis in der Kategorie elektronische Medien für seine Dokumentation "Meine Eltern", gesendet im Hessischen Rundfunk am 08.12.2007. Er erzählt die Geschichte seiner Eltern, der Vater demenzkrank, die Mutter nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt, beide pflegebedürftig. Dabei gelingt Fischer die schmale Gratwanderung zwischen peinlicher Berührtheit und zu großer Distanz. Er zeigt seine Eltern aus nächster Nähe, ohne sie vorzuführen. Der Film macht deutlich, wie Menschen auch im Alter ihre Würde bewahren können, ihren Charakter, ihr Menschsein, ihr Vorbildsein. Fischer spricht die Zuschauer aller Generationen an. Die großartige Kameraführung, der hervorragende Musik- und Geräuscheinsatz und der sparsame Umgang mit Sprache machen den Film zu einem kleinen Meisterwerk, urteilt die Jury.

Lobende Erwähnungen vergab die Jury außerdem im Bereich Print-Medien an Wolfgang Bauer ("Ein Land auf der Flucht" in: FOCUS Nr. 47/2007), Beatrix Gramlich ("Der Fluch der grünen Droge" in: kontinente Nr. 6/2007) und Nina Schmedding ("Leben mit dem Tod", 18teilige Serie in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 27.10.-23.12.2007) sowie im Bereich elektronische Medien an Dr. Irene Klünder ("Die Witwe des Helden - Das Leben der Franziska Jägerstätter", Fernsehbeitrag gesendet am 09.09.2007 in der ARD), Florian Schairer und Elisabeth Veh ("Geschlossene Gesellschaft - Wenn das Erziehungsheim zur letzten Chance wird", Hörfunkbeitrag gesendet am 08.03.2008 im Bayerischen Rundfunk/Zündfunk) sowie an Jörg Poppendieck ("Respekt!-Programmwoche 2007", Radio-Feature gesendet vom 05.-09.11.2007 bei MDR Sputnik).

Die Preisträger wurden aus insgesamt 194 (Vorjahr: 143) eingereichten Beiträgen (80 Print-Beiträge, 114 Beiträge in der Kategorie elektronische Medien, davon 5 Internetangebote) von einer sechsköpfigen Jury unter Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), ausgewählt. Weitere Mitglieder der Jury waren Dr. Claudia Nothelle (Rundfunk Berlin-Brandenburg, Potsdam), Werner Dieste (MDR Landesfunkhaus Thüringen, Erfurt), Stefan Kläsener (Braunschweiger Zeitung, Braunschweig), Bernhard Remmers (Medienwerkstatt am Rosenplatz, Osnabrück) und Dr. Johannes Schießl (Sankt Michaelsbund, München).

Weitere Informationen zum Katholischen Medienpreis finden Sie im Internet unter:
www.dbk.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 037 vom 14. Juli 2008
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Juli 2008