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PREIS/1662: Vier WDR-Hörfunk- und Fernsehbeiträge mit Ernst-Schneider-Preisen ausgezeichnet (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 13. Oktober 2010

Vier WDR-Hörfunk- und Fernsehbeiträge mit Ernst-Schneider-Preisen ausgezeichnet


Vier Hörfunk- und Fernsehbeiträge des WDR sind mit dem renommierten Ernst-Schneider-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet worden. In der Hörfunk-Kategorie Große Wirtschaftssendung wurde Frank Wörner für sein WDR 5-Feature "Pleitegeier - Das Geschäft mit der Insolvenz" ausgezeichnet. Eine weitere Auszeichnung teilen sich das Autorenteam der WDR 5-Kabarettsendung Spaß 5 für den vorweggenommenen Rückblick auf das Wirtschaftskrisenjahr 2010 und die Drehbuchautorin Dorothee Schön für ihren Fernsehfilm "Frau Böhm sagt Nein" (Das Erste/WDR). Die dritte Ehrung geht an den Fernsehjournalist Udo Eling für seinen Magazinbeitrag "Einzelschraube" in der Sendung markt (WDR Fernsehen). Der von den deutschen Industrie- und Handelskammern ausgelobte Preis wurde am Dienstagabend in Frankfurt am Main den Preisträgern überreicht.

WDR-Redakteur Frank Wörner beschreibt in seinem Feature "Pleitegeier" (WDR 5, 11. Oktober 2009), wer alles bei der Sanierung und gegebenenfalls Abwicklung von Pleiteunternehmen einen Reibach macht. Im Mittelpunkt stehen die Insolvenzen von Karstadt und Opel. Die Jury würdigt die "nüchterne und klare Sprache" des Autors. "Der Blick hinter die Kulissen stilisiert die Insolvenzverwalter nicht zu Stars, das Feature bleibt öffentlich-rechtlich ausbalanciert, es stellt Zusammenhänge her und bietet Mehrwert", heißt es in der Begründung. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. Redaktion der Sendung hatte Marita Knipper.

Das Spaß 5-Autorenteam sendete am 3. Dezember 2009 die Sondersendung "Berichte von morgen" mit einem vermeintlichen Rückblick auf das Krisenjahr 2010. Dafür seien eine Fülle wirtschaftlicher Daten recherchiert und der Stoff unterhaltsam aufbereitet worden, würdigte die Preis-Jury. "Die Hörer erfahren, dass die Regierung mit einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Hotelbetten die Krise bekämpfen will, sie werden mit Schalten zur Börse auf dem Laufenden gehalten und dürfen, als die Kreditklemme gelöst ist, den Wirtschaftsaufschwung feiern." Ausgezeichnet wurden die Autoren Maria Grund-Scholer, Axel Naumer, René Steinberg, Henning Bornemann, Tom Beinlich und WDR-Redakteur David Rother, der die Sendung moderierte und sie redaktionell verantwortete.

Dorothee Schön schildert in ihrem Film "Frau Böhm sagt Nein" den Übernahmekampf um die fiktive Hewaro AG und wie sich die Mitarbeiter während der Firmenkrise verhalten - allen voran die prinzipientreue langjährige Vorstandssachbearbeiterin Rita Böhm, die von Senta Berger glänzend gespielt wird. Die reale Vorlage für diesen Film bildete die dramatische Übernahme der Mannesmann AG durch Vodafone. Es geht um Korruption, Erpressung, Gier und Gewinnsucht. Der Film reflektiere ethische und marktwirtschaftliche Fragen, würdigte die Jury; er thematisiere Karrieren und Loyalitäten. Er sei "ein Beispiel dafür, dass wirtschaftliche Themen - exzellent aufbereitet - für ein Massenmedium wie das Fernsehen attraktiv sind." "Frau Böhm sagt Nein" ist eine Auftragsproduktion des Westdeutschen Rundfunks Köln, Redaktion Anke Krause, Produzent: Zeitsprung Entertainment GmbH, Michael Souvignier, Mark Horyna (Das Erste, 21. Oktober 2009, 20.15 Uhr).

Udo Elings etwa vierminütiger Beitrag "Einzelschraube" war im Wirtschafts- und Verbrauchermagazin markt (WDR Fernsehen, 14. Dezember 2009) zu sehen. Er vermittelt die Hintergründe einer Ersatzteilbeschaffung in Form einer Glosse. Der Autor hat eine Zuschrift eines Zuschauers aufgegriffen, der verärgert berichtete, dass er eine kleine Schraube seines Geschirrspülers nachbestellen wollte, die ursprünglich 1,20 Euro kostete, er aufgrund von Zuschlägen, Porto, Gebühren etc. am Ende allerdings eine Rechnung über 18,53 Euro erhielt. Die Umsetzung, so die Begründung der Jury, sei fantasie- und humorvoll, mit einem Blick für Details und formal auf hohem Niveau. Der kurze Film mit seiner übertragbaren Thematik habe eine eigene Handschrift. Die Jury lobte außerdem die Verdichtung und Überhöhung des Ereignisses, die Bildsprache und die Pointensicherheit des Autors. Die Redaktion hatte Ingrid Skrobicki. Der Preis ist dotiert mit 5000 Euro.


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Quelle:
Presseinformation vom 13. Oktober 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2010