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PREIS/1709: Zahlreiche WDR-Produktionen für den Grimme-Preis nominiert (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 26. Januar 2011

Zahlreiche WDR-Produktionen für den Grimme-Preis nominiert


Der WDR geht mit zahlreichen Fernsehproduktionen in die Endrunde um die renommierten Grimme-Preise 2011. Sechs WDR-Filme und -Dokumentationen wurden für die Kategorie Information ausgewählt, fünf für den Bereich Fiktion, ein Beitrag für die Kategorie Unterhaltung sowie eine Nominierung in der Kategorie Spezial. Die feierliche Preisverleihung findet am 1. April 2011 in Marl statt.


Kategorie Fiktion

Der Fernsehfilm "Neue Vahr Süd" nach dem Erfolgsroman von Sven Regener spielt 1980, als die Welt noch in zwei geopolitische Blöcke aufgeteilt war. NATO-Doppelbeschluss und der Kampf gegen die Atomkraft bestimmten die politische Diskussion in Deutschland. Im Lebensspagat zwischen den disparaten Welten von Bundeswehrkaserne und Bremer Alternativ-Viertel steht Frank Lehmann (Frederick Lau). Frank, aufgewachsen im Bremer Neubauviertel "Neue Vahr Süd", ist keine Heldenfigur, eher ein Zauderer, der nicht auffallen will. Doch das geht meist gründlich schief. Drehbuch: Christian Zübert, nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener, Regie: Hermine Huntgeburth, Produktion: Studio Hamburg (Lisa Blumenberg), im Auftrag des WDR und Radio Bremen, Förderungen: Filmstiftung NRW, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Nordmedia, WDR-Redaktion: Michael André.

In dem WDR-Fernsehfilm "Keine Angst" inszeniert Grimme-Preisträgerin Aelrun Goette nach dem Drehbuch von Martina Mouchot die zärtliche Liebesgeschichte von Becky (Michelle Barthel) und Bente (Max Hegewald), die sich von sozialen Gegensätzen nicht abschrecken lassen und mit aller Kraft um ihr Glück kämpfen. Der Film ist aber zugleich auch eine Innenansicht der Lebenswirklichkeit an den Randzonen der Gesellschaft in Deutschland. "Keine Angst" ist eine Produktion der TAG/TRAUM Filmproduktion (Gerd Haag) im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks Köln (Redaktion: Wolf-Dietrich Brücker), gefördert von der Filmstiftung NRW.

Der Wirtschafts-Thriller "Im Dschungel" erzählt eine Geschichte, die zwar frei erfunden ist, aber so oder so ähnlich in vielen Industrieunternehmen passieren könnte. Als das Großunternehmen, bei dem Frank Sperber (Ronald Zehrfeld) arbeitet, in Schwierigkeiten gerät, engagiert er sich im Gesamtbetriebsrat. Immer tiefer gerät er in eine ihm fremde Welt - in einen Dschungel aus Lügen und Intrigen, in dem es um Macht und viel Geld geht. "Im Dschungel" ist eine Produktion von teamWorx München (Ariane Krampe). Die Regie führt Elmar Fischer, das Drehbuch stammt von Jörg Tensing unter Mitarbeit von Elmar Fischer, WDR-Redaktion: Dr. Barbara Buhl.

"Ein Schnitzel für drei" erzählt die Geschichte vom langzeitarbeitslosen Ex-Tierpfleger Günther (Armin Rohde) und seinem besten Kumpel Wolfgang (Ludger Pistor). Kein Job, kaum Geld, wenig Perspektive. Erst als sie auf Günthers demenzkranken Nachbarn Hermann (Branko Samarovski) treffen, beginnt sich das Blatt zu wenden. Zunächst nervt der verwirrte Senior gewaltig. Doch als Günther durch Zufall einen Geldschatz in seiner Wohnung entdeckt, ändert sich das schlagartig... "Ein Schnitzel für drei" ist eine Produktion der Colonia Media GmbH im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks Köln (Redaktion: Katja De Bock, Götz Bolten), Regie: Manfred Stelzer, Buch: Thomas Koch und Peter Freiberg in einer Überarbeitung von Stefan Barth und Manfred Stelzer.

Die Serie "Im Angesicht des Verbrechens" spannt den Bogen vom ukrainischen Dorf bis in das glitzernde Berlin, in das Jelena und ihre Freundin Swetlana mit falschen Versprechungen gelockt werden. "Im Angesicht des Verbrechens" ist Polizeithriller und zugleich Familiensaga. Die Serie zeigt die Lebenswelt unterschiedlicher Ethnien in der Stadt, die alle versuchen, mit ihren hergebrachten Regeln und Gesetzen in der Metropole Berlin zu überleben. Die Serie erzählt sowohl von brutaler regelloser Gier, als auch von der Suche nach Gerechtigkeit und Liebe in einer großen Stadt. Regisseur Dominik Graf schafft eine dunkle und realistische Milieustudie: einerseits sehr persönlich und intim, auf der anderen Seite dynamisch und Tempo geladen. "Im Angesicht des Verbrechens" ist eine Produktion der Typhoon Networks AG im Auftrag von WDR (Federführung), ARTE, Degeto, BR, SWR, NDR, Telepool, ORF; Buch: Rolf Basedow, Dominik Graf, WDR-Redaktion: Wolf-Dietrich Brücker und Frank Tönsmann.


Kategorie Information & Kultur

Der Dokumentarfilm "Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte" von Michael Althen und Hans Helmut Prinzler ist ein Film über die Liebe zum Kino, eine Entdeckungsreise durch hundert Jahre deutsche Filmgeschichte. Filmschaffende wie Caroline Link, Doris Dörrie, Michael Ballhaus, Tom Tykwer, Wim Wenders, Dominik Graf, Christian Petzold, Andreas Dresen, Wolfgang Kohlhaase und Hanns Zischler erzählen anhand von ausgewählten Szenen, welche Filme für sie wichtig waren und versuchen der Frage auf den Grund zu gehen, was eigentlich so deutsch am deutschen Film ist. Redaktion im WDR: Jutta Krug.

In der WDR-Produktion "NoBody's perfect" dokumentiert Niko von Glasow seine Suche nach elf Menschen, die - genauso wie er selbst - im Mutterleib durch das verheerende Medikament Contergan geschädigt wurden. Sie sollten bereit sein, sich für einen Bildband fotografieren zu lassen - und das nackt - damit die, die alltäglich verstohlene Blicke auf die "Contis" oder andere Körperbehinderte werfen, "mal ganz in Ruhe hinschauen" können. Mit schwarzem Humor und ohne Anspruch auf politische Korrektheit porträtiert der Film zwölf außergewöhnliche Menschen, die mit Neugier, Enthusiasmus oder auch Schrecken auf dieses Fotoprojekt reagieren. Die Ergebnisse der anfangs angstbesetzten Foto-Shootings erlauben den Porträtierten schließlich einen ganz neuen Blick auf sich selbst. Redaktion im WDR: Jutta Krug, Katja De Bock, Enno Hungerland.

Die WDR-ARTE-Koproduktion "Iran Elections 2009" von Ali Samadi Ahadi zeichnet eindrucksvoll die Geschehnisse rund um die Wahlen im Iran 2009 nach. Da im Iran lebende Personen zu sehr gefährdet sind, bedient sich der Dokumentarfilm zweier fiktiver, animierter Figuren, die Studenten darstellen. Sie dokumentieren anhand realer Blog-Beiträge die Ereignisse 2009 und spannen den Bogen bis in die Gegenwart. Interviews mit Exil-Iranern wie der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und erschütternde Archiv-Aufnahmen ergänzen die biografischen Erzählungen der beiden "Studenten". WDR-ARTE-Redaktion: Sabine Rollberg, Sabine Bohland, Mathias Werth.

Der Dokumentarfilm "Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte" von Birgit Schulz beleuchtet die Biografien von Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Horst Mahler. Alle drei gehören einer Generation an, haben sich aber in derselben bundesdeutschen Wirklichkeit völlig unterschiedlich entwickelt. Die Autorin zeigt, was die drei Anwälte geprägt, was sie verbunden hat und an welchen Punkten sie gegensätzliche Wege eingeschlagen haben: Anfang der 70er Jahre kämpften sie gegen die BRD als restriktiven Staat, heute ist der eine Bundesinnenminister a.D., der zweite das linke Gewissen der Grünen und der dritte Rechtsextremist. Der Film ist eine Koproduktion von WDR, NDR und RBB in Zusammenarbeit mit ARTE. WDR-Redaktion: Christiane Hinz, Andrea Ernst.

Im Dokumentarfilm "Was bleibt sind wir" von Werner Kubny und Per Schnell geht es um den heutigen "Ruhrpott" - eine Landschaft, die zu Spaziergängen im Grünen einlädt und wo in ehemaligen Industriehallen Kunst und Kultur eingezogen sind. Der Film blickt hinter die renovierten Fassaden, um zu erfahren, wie der Wandel das persönliche Leben der Menschen im Ruhrgebiet verändert hat. WDR-Redaktion: Beate Schlanstein.

"Die Schiedsrichter" ist ein Film der WDR-Redaktionen "die story" und "sport inside" und zeigt, wie es den Unparteischen vor und nach den Spielen geht - und vor allem währenddessen. Außerdem dokumentiert der Produzent Jean Libon, wie die Familien der Schiedsrichter in Mitleidenschaft gezogen werden. Anspannung, Freude und Enttäuschung, Erfolg und Leistungsdruck: "Die Schiedsrichter" gewährt einen einmaligen Einblick in eine unbekannte Welt. WDR-Redaktion: Sabine Bohland, Reiner Lefeber, Ulrich Loke, Mathias Werth.


Kategorie Unterhaltung

Am 7. November 2010 nach einem grandiosen 4:0-Sieg über Hannover und dem zehnten Bundesliga-Spiel in Folge ohne Niederlage interviewte Moderator Arnd Zeigler in "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" im WDR Fernsehen nicht ganz ernst gemeint Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp zur "furchtbaren Krise" seines Vereins. Und der Trainer des Tabellenführers spielte spontan und gnadenlos mit. Auch die Dortmunder Anhänger zeigten sich völlig ratlos. Am Telefon sprach Arnd Zeigler mit den beiden Leidensgenossen Uwe und Joachim, aus deren Stimmen schiere Fassungslosigkeit ob der prekären Lage ihres Herzensvereins sprach. Weitere Stimmungsaufheller in der Sendung: Louis "Müller-Lüdenscheidt" van Gaals und Jörg "Klöbner" Dahlmanns Vorliebe für Loriot, Hans Günter Bruns' unfassbarer Sololauf mit tragischem Ende und Lukas Podolskis Reise in seine wilde Bergheimer Vergangenheit. Redaktion: Steffen Simon, Christian Wagner, Alexander Reker, Dominik Dünwald und Boris Inanici.


Kategorie Spezial

Für zwei WDR-story-Beiträge ist Hubert Seipel nominiert. In "Die Welt des Josef Ackermann" begleitet er den Deutsche-Bank-Chef über Monate und geht unter anderem den Fragen nach: Wer ist der 62-jährige Mann an der Spitze einer der mächtigsten Banken? Was treibt ihn an? Im Film "Gier und Größenwahn" widmet sich Seipel dem Fall Hypo Real Estate (HRE), dem teuersten Rettungsfall der Deutschen Wirtschaftsgeschichte: Mit knapp 100 Milliarden Euro bürgen Staat und Steuerzahler für deren Schulden. Unter anderem befragte Seipel Sanierer, Verhandler und Manager. Und er gelangte an zahlreiche interne Unterlagen über die Hintergründe dieses einzigartigen Wirtschaftskrimis. WDR-Redaktion: Mathias Werth


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Quelle:
Presseinformation vom 26. Januar 2011
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2011