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PREIS/2013: Theaterbiennale-Regisseur Mundruczó gewinnt in Cannes (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)


Hessisches Staatstheater Wiesbaden - Pressemitteilung 27.05.2014

Theaterbiennale-Regisseur Kornél Mundruczó gewinnt beim Filmfestival in Cannes den Hauptpreis der Nebenreihe Un certain regard



Regisseur Kornél Mundruczó, der mit seiner Inszenierung DEMENTIA zur Theaterbiennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2014 eingeladen ist, gewinnt beim Filmfestival in Cannes mit seinem Film Fehér Isten (Weißer Gott) den Hauptpreis der Nebenreihe Un certain regard.

Während im Film Weißer Gott eine Horde streunender Hunde zur Metapher für Minderheiten jeglicher Art wird, ist das Stück DEMENTIA eine intelligente Farce auf die heutige - nicht nur ungarische - Gesellschaft, die fürs schnelle Geld gerne vergisst: die Vergangenheit aber auch jegliche Moral.

Das Stück DEMENTIA, das am 24. und 25. Juni im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt gezeigt wird, handelt - basierend auf einer wahren Begebenheit - in einer psychiatrischen Klinik in Budapest. Ein Investor kauft sie auf und setzt die Patienten auf die Straße. Nur eine Gruppe Demenzkranker haust weiterhin mit einem Arzt und einer Krankenschwester in der verfallenden Klinik. Der einzige Besucher stellt sich als der neue Eigentümer der Immobilie heraus - ein ehemaliger Operettenstar -, der mit Geld eine Gesundschreibung der Kranken erpressen will. In DEMENTIA wird das Vergessen zur Überlebensstrategie, die Demenz zur Metapher für eine Gesellschaft, die Probleme ignoriert und Störfaktoren einfach ausschaltet. Ein zynisch humorvolles Melodrama, das eine surrealistische Welt zeichnet und manchmal wie eine schräge Operette anmutet.


Kornél Mundruczó ist ein angesehener Film- und Theaterregisseur. Sein Film Tender Son lief 2010 als Wettbewerbsbeitrag in Cannes. Bereits 2008 war seine Produktion DAS FRANKENSTEIN-PROJEKT zu NEUE STÜCKE AUS EUROPA eingeladen und war 2012 auch bei den Wiener Festwochen zu Gast.

Als Schauspielregisseur arbeitete Mundruczó u.a. am Krétakör (Kreidekreis) - einem Produktionsbüro und Zentrum zeitgenössischer Kunst in Budapest, am Ungarischen Nationaltheater, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Hannover sowie am TR Warschau. Um seiner wachsenden Zahl an freien Produktionen eine Plattform zu geben und sie zu managen, gründete er 2009 mit Dora Büki das Proton Theater. Derzeit werden sechs seiner Stücke international gespielt, unter anderem in Straßburg, Wiesbaden, Nitra, Paris, Krakau, Brüssel, Wien, Ljubljana, Vilnius, Riga, Rotterdam, Karlsruhe, Belgrad, Santarcangelo und Seoul. Seine Stücke wurden mit einer Vielzahl an Preisen prämiert. 2003 erhielt Mundruczó den ungarischen Béla Balázs Preis.

Das Festival wird finanziert aus Mitteln des Bundeslandes Hessen, der Stadt Wiesbaden und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie gefördert von weiteren Sponsoren und Förderern. Unterstützt wird NEUE STÜCKE AUS EUROPA von seinen Medienpartnern Wiesbadener Kurier, Deutsche Bühne und Ostpol sowie den Kulturpartnern hr2-kultur und arte.

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Quelle:
Pressemitteilung: 27.05.2014
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Str. 3, 65189 Wiesbaden
Lucia Zimmermann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0611- 132 329, Fax 0611-132 307
E-Mail: l.zimmermann@staatstheater-wiesbaden.de
Internet: www.staatstheater-wiesbaden.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2014