Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. - 10.08.2017
Internationaler Tag der Linkshänder am 13. August 2017
München, 10. August - Seit 1976 wird jährlich am 13. August der Linkshändertag begangen. Im Arbeitsleben werden nach Auffassung der DGAUM die Bedürfnisse von Linkshändern allerdings noch nicht genug berücksichtigt.
Die Händigkeit ist eine charakteristische Eigenschaft einer Person, die sich auf ihre Entwicklung zur Persönlichkeit auswirkt. Sie ist eine biologisch determinierte phänomenologische Eigenart und äußert sich in einem präferierten Handgebrauch, insbesondere in Verbindung mit größerer Geschicklichkeit und Ausdauer.
Verschiedene Studien ermittelten einen Linkshänderanteil in der europäischen Bevölkerung von etwa 10 bis 15 Prozent. Es ist allerdings davon auszugehen, dass hier der tatsächliche Anteil an Linkshändern eher unterschätzt wird, da einerseits die Gruppe der umgeschulten Linkshänder oft unvollständig erfasst wurde und andererseits unterschiedliche Tests zur Feststellung der Händigkeit eingesetzt werden.
"Die Linkshändigkeit stellt eine Normvariante der biologischen Entwicklung der Lateralität im Gehirn dar, die im Arbeitsleben zu berücksichtigen ist - leider aber häufig nicht berücksichtigt wird", wie Prof. André Klußmann von der Bergischen Universität Wuppertal betont. Die arbeitsbedingte Belastung des Hand-Arm-Systems bei manuellen Tätigkeiten sollte daher im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung ermittelt und zu beurteilt werden. Hier empfiehlt Klußmann die Anwendung der Leitmerkmalmethode "manuelle Arbeitsprozesse" auf der Webseite https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Physische-Belastung/Leitmerkmalmethode/Leitmerkmalmethode_node.html, woraus sich allgemeine Maßnahmen zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung ableiten lassen. Daneben sollten spezifische Aspekte in Bezug auf die Händigkeit berücksichtigt werden wie z.B.:
Weitere Informationen zur Händigkeit wie z.B. Hinweise zur arbeitsmedizinischen
Beratung und konkrete Gestaltungshinweise für ausgewählte Berufsgruppen sind in
der AWMF-Leitlinie "Händigkeit - Bedeutung und Untersuchung" unter
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-017.html zu finden.
Prof. Dr.-Ing. André Klußmann
Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik
Fachgebiet Human Engineering
Gaußstrasse 20, 42119 Wuppertal
Mail: klussmann@uni-wuppertal.de
Homepage: www.he.uni-wuppertal.de
Über DGAUM:
Die DGAUM wurde 1962 gegründet und ist eine gemeinnützige,
wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Arbeitsmedizin und der
klinisch orientierten Umweltmedizin. Ihr gehören heute über 1000 Mitglieder an,
die auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin arbeiten, vor allem
Ärztinnen und Ärzte, aber auch Angehörige anderer Berufsgruppen wie etwa
Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Mitglieder der
Fachgesellschaft engagieren sich nicht nur in Wissenschaft und Forschung, um so
bereits bestehende Konzepte für die Prävention, die Diagnostik und Therapie
kontinuierlich zu verbessern, sondern sie übernehmen die ärztliche und
medizinische Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an der Schnittstelle
von Individuum und Unternehmen. Darüber hinaus beraten die Mitglieder der DGAUM
alle Akteure, die ihren Beitrag zu der medizinischen Versorgung leisten und auf
Fachwissen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention, der
arbeits- und umweltbezogenen Diagnostik und Therapie, der
Beschäftigungsfähigkeit fördernden Rehabilitation sowie aus dem
versicherungsmedizinischen Kontext angewiesen sind. Weitere Informationen
unter:
www.dgaum.de
Ihre Ansprechpartner Presse DGAUM
Mariya Ahner, M.A.
E-Mail: mahner@dgaum.de
www.dgaum.de
Hauptgeschäftsführer:
Dr. Thomas Nesseler
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1772
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Dr.
Thomas Nesseler, 10.08.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2017
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