Universitätsklinikum Heidelberg, Pressemitteilung 59 / 2014 - 07.05.2014
Wie können psychische und psychosomatische Erkrankungen am Arbeitsplatz verhindert werden?
Landesregierung Baden-Württemberg fördert neues Kompetenzzentrum Prävention an den fünf Medizinischen Fakultäten des Landes / Ziel ist die Entwicklung von Programmen zur Vermeidung und zum Umgang mit Stress und Belastungen
Schule, Studium und Beruf können psychisch krank machen - wie kann das verhindert werden? Das neue Kompetenzzentrum "Prävention psychischer und psychosomatischer Störungen in der Arbeits- und Ausbildungswelt (PPAA)" erarbeitet derzeit dauerhafte Programme und Strukturen zur Vorbeugung. Diese wurden bei einem Symposium am 7. Mai 2014 sowie einer Pressekonferenz in Heidelberg vorgestellt. Das Kompetenzzentrum, an dem alle fünf Medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg beteiligt sind, wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit rund 700.000 Euro gefördert.
"Wie wir am Arbeitsplatz, beim Studium und in der Schule die Entstehung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen verhindern können, ist bislang noch nicht ausreichend erforscht. Mit der Förderung des Kompetenzzentrums wollen wir dazu einen wichtigen Beitrag leisten", sagte die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer bei der Pressekonferenz. "Die Kooperation der fünf Medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg sorgt dafür, dass wir ein breites Spektrum an Themen abdecken können und alle Beteiligten unmittelbar die gewonnenen Erkenntnissen umsetzen können."
Mit der Förderung des Kompetenzzentrums soll eine Struktur für Baden-Württemberg geschaffen werden, die das Thema Prävention an den Medizinischen Fakultäten dauerhaft etabliert und den Stellenwert verschafft, der der Prävention psychischer Erkrankungen angesichts der besorgniserregenden gesellschaftlichen Entwicklungen zukommt.
Denn psychische Erkrankungen sind immer häufiger für Arbeitsunfähigkeit, für Schulprobleme und Studienabbruch verantwortlich; mit rund 40 Prozent sind sie die Hauptursache für Frühberentungen. Der Leidensdruck und der Verlust an Lebensqualität sind dabei erheblich. Dies spiegelt auch die Diskussion um das Burn-out-Syndrom wider, die derzeit in den Medien geführt wird. "Psychische Erkrankungen entwickeln sich über eine längere Zeit. Dadurch gibt es ein ausreichendes Fenster, um präventiv entgegenzuwirken", sagte Professor Dr. Wolfgang Herzog, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik und Direktor des Heidelberger Zentrums für Psychosoziale Medizin, der zusammen mit Professor Dr. Sabine Herpertz das Kompetenzzentrum Prävention leitet.
In dem neuen Kompetenzzentrum werden in den nächsten zwei Jahren Psychiater, Psychosomatiker, Kinder- und Jugendpsychiater mit Arbeits- und Sozialmedizinern sowie Gesundheitsökonomen aller fünf Medizinischen Fakultäten Baden-Württembergs (Heidelberg, Freiburg, Tübingen Ulm, Mannheim) unter Leitung des Heidelberger Zentrums für Psychosoziale Medizin zusammenarbeiten. Dabei haben sie sich drei Hauptziele gesetzt:
AT
Internet:
http://www.kompetenzzentrum-prävention-bw.de
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/ZPM-Startseite.106894.0.html
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Wolfgang Herzog
Ärztlicher Direktor
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik
Wolfgang.Herzog@med.uni-heidelberg.de
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution665
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 07.05.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2014