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NOTFALL/265: Projekt DIVI-REVERSI zur medizinischen und ökonomischen Qualität von Intensivstationen (idw)


Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. - 06.12.2012

Projekt DIVI-REVERSI zur medizinischen und ökonomischen Qualität von Intensivstationen



Hamburg - Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ergreift mit dem Projekt DIVI-REVERSI (DIVI-Register Versorgungsforschung) die Initiative in der Versorgungsforschung der Intensivmedizin. Der Startschuss erfolgt zum 12. Jahreskongress der DIVI. "Mit diesem Programm ist erstmals eine systematische Versorgungsforschung in diesem so vielschichtigen und hochdifferenzierten Feld der Medizin möglich", erklärt Kongresspräsident Professor Tobias Welte.

Die heutige Intensivmedizin ist ein hochspezialisierter Bereich mit immer komplexeren und schwierigeren Behandlungsoptionen. Bei Schwerverletzten und Risikopatienten, bei Menschen mit Mehrfacherkrankungen sowie bei Neugeborenen, Säuglingen und hochbetagten Senioren geht es manchmal um Sekunden, in denen Ärzte die richtigen und nicht zuletzt auch lebensrettenden Entscheidungen treffen müssen. Dabei kommt hochmoderne Medizintechnik zum Einsatz, die zusammen mit dem personellen Aufwand erhebliche Kosten verursachen kann.

Ärzte und Pflegekräfte müssen dabei möglichst optimal Hand in Hand zusammenarbeiten, sich bestenfalls sogar blind verstehen. "Denn nur dann können wir allen Patienten die optimale Versorgung gewährleisten", sagt Professor Michael Quintel, Präsident der DIVI. "Deshalb freuen wir uns, auf dem diesjährigen Jahreskongress den Start des DIVI-REVERSI-Programms ankündigen zu können." Neben dem Entstehen einer umfassenden Datenbank wird DIVI-Reversi den teilnehmenden Einrichtungen mit Intensivstationen Feedback geben und den Vergleich mit den Leistungen anderer Stationen außerhalb des eigenen Hauses ermöglichen. Der entstehende Wissenstransfer soll eine verbesserte und auch effizientere Versorgung der Patienten gewährleisten.

Grundlage der Analyse ist ein Kerndatensatz, den die Mitglieder der DIVI seit 1999 in aufwändiger Kleinarbeit entwickelt haben. Die fünf Fachgruppen der Intensivmedizin betreibenden Fächer - Anästhesie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie die Neuromedizin und die Neurochirurgie - konnten sich nach Vorarbeiten vor allem durch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesie (DGAI) einigen. "Nach dem erfolgreichen Probebetrieb im letzten Quartal diesen Jahres können ab 2012 alle Intensivstationen daran teilnehmen", sagt Professor Quintel, der auch Leiter der Anästhesiologie am Universitätsklinikum Göttingen ist.

Auf dem derzeitigen Kongress der DIVI in Hamburg (www.divi2012.de) werden alle Interessenten in die Materie eingeführt, so dass bei ausreichender Teilnehmerzahl nach einjähriger Praxis dieses Verfahrens im Jahre 2014 Vergleichsdaten vorliegen werden. "Für alle Beteiligten, und dazu gehören die DIVI-Fachgesellschaften, die Berufsverbände und die persönlichen Mitglieder, ist dieses neue Projekt ein Aufbruchssignal in eine Zeit verbesserter Transparenz der medizinischen Leistungen und Kompetenz der einzelnen Intensiveinheiten", freut sich die DIVI.


Ihre Ansprechpartnerin:
Larissa Vogt
Pressesprecherin
Luisenstraße 45
10117 Berlin
E-Mail: pressestelle@divi-org.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.divi2012.de
(Kongress-Website DIVI 2012)
http://www.divi-org.de
[Homepage der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)]

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment20612
Pressemitteilung im PDF-Format


DIVI weltweit einzigartig
Die 1977 gegründete DIVI ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 1500 Anästhesisten, Neurologen, Chirurgen, Internisten, Kinder- und Jugendmedizinern sowie Fachkrankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften: Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften.

Die Experten der DIVI:

  • Professor Tobias Welte ist Präsident des 12. Kongresses der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin und Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.
  • Professor Michael Quintel ist Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Er leitet die Anästhesiologie am Universitätsklinikum Göttingen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1527

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V.
Larissa Vogt, 06.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2012