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FORSCHUNG/2382: Schlüssel zur Behandlung von Frakturen bei Osteoporose gefunden (idw)


Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann - 02.03.2011

Schlüssel zur Behandlung von Frakturen bei Osteoporose gefunden


Forscher der University of Sydney berichten in der amerikanischen Wissenschaftszeitschrift Journal of Bone and Mineral Research, herausgegeben von der American Society for Bone and Mineral Research, dass ein natürliches Protein den Schlüssel zur Behandlung von Osteoporose darstellen könnte.


Mehr als zehn Jahre lang wurde das Interferon-Gamma erforscht. Es handelt sich dabei um ein Protein, das von unserem Immunsystem und den Stammzellen unseres Körpers produziert und bereits für die Behandlung von Hepatitits C eingesetzt wird.

Unter der Leitung von Professor Gustavo Duque injizierte eine Gruppe von Wissenschaftlern Mäusen, die sich in der Menopause befanden, geringe Dosen des körpereigenen Botenstoffs. Diverse Tests zeigten, dass die Mäuse an Knochenmasse zunahmen und Knochenschäden, bedingt durch klimakterische Osteoporose, zurückgingen.

Professor Duque sagt: "Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung einer komplett neuen medizinischen Behandlung der Osteoporose, bei der die Förderung der Knochenbildung und nicht die Verhinderung des Knochenabbaus im Vordergrund steht."

"Wir gehen das tatsächliche Problem an, indem wir die für den Knochenaufbau zuständigen Zellen anregen, mehr Knochenmasse zu produzieren. So vergrößert sich die Knochenmasse und neue Frakturen können hoffentlich verhindert werden. Mit zunehmendem Alter nimmt der Knochenaufbau ab - es entstehen Schmerzen, unter denen viele Menschen leiden", teilte Duque mit.

Weltweit leiden schätzungsweise dreihundert Millionen Menschen an Osteoporose. Bei jeder dritten Frau über fünfzig und jedem fünften Mann gleichen Alters treten osteoporotische Frakturen auf. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 trotz der derzeitigen Behandlungsmethoden Hüftfrakturen bei Männern um dreihundertzehn Prozent und bei Frauen um zweihundertvierzig Prozent weltweit zunehmen werden.

Dieser Anstieg ist zum einen zurückzuführen auf die eingeschränkte Diagnostik und Therapie der Osteoporose und zum anderen auf die Bedenken bezüglich der möglichen Nebenwirkungen der derzeitigen Behandlungsmethoden. Die Tatsache, dass sich die meisten Osteoporose-Medikamente in ihrer Antifraktur-Wirkung und ihrem Wirkprinzip ähneln, trägt ebenfalls zu einem erhöhten Auftreten von Hüftfrakturen bei, so Professor Duque.

"Das Aging Bone Research Programm hat sich zum Ziel gesetzt, den Krankheitsverlauf bei älteren Menschen zu verstehen und zu erklären und dadurch umfassende Präventionsstrategien gegen Stürze und Frakturen zu entwickeln."


Weitere Informationen:
Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer
Hochschulverbund, Pressestelle
Friedrichstr. 95, 10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de

Associate Professor Gustavo Duque
Medicine, Nepean Clinical School
Email: gustavo.duque@sydney.edu.au

Weitere Informationen finden Sie unter
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http://www.ranke-heinemann.at
http://www.ranke-heinemann.tv

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Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann Sabine Ranke-Heinemann, 02.03.2011 WWW: http://idw-online.de E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2011