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GESUNDHEIT/1024: Trockene Heizungsluft sorgt vor allem für Reizungen der Haut und Atemwege (Uni Frankfurt)


Goethe-Universität Frankfurt - 9. Februar 2012

Winterkälte: Trockene Heizungsluft sorgt vor allem für Reizungen der Haut und Atemwege

Der Betriebsarzt der Goethe-Universität empfiehlt:
ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, draußen empfindliche Körperpartien schützen


FRANKFURT. Das sibirische Hochdruckgebiet Cooper hat erstmals in diesem Winter für arktische Verhältnisse auch im Flachland gesorgt. Nach einem eher milden Winterstart herrscht nun eine grimmige Kälte, auf die viele Menschen nicht oder nur unzureichend vorbereitet sind. Doch wer einige grundlegende Prinzipien beherzige, brauche sich aber keine Sorgen zu machen, betont Dr. Martin Düvel, Betriebsarzt der Goethe-Universität und Facharzt für Arbeits- und Sozialmedizin. Oft sei es gar nicht die kalte Außenluft, sondern vor allem die trockene Heizungswärme in Gebäuden, die bei empfindlichen Menschen für Haut- und Atemwegsreizungen sorge.

Das "Zwiebelschalenprinzip" bei der Kleidung sei ja hinlänglich bekannt und immer noch sehr empfehlenswert, so Düvel. Wer vor allem Gesicht und Extremitäten gut schütze, könne durchaus auch bei Minusgraden Sport betreiben. Nach Möglichkeit solle dabei versucht werden, durch die Nase einzuatmen. "Solange man durch die Nase atmet, wird die Lunge geschont, weil die Luft vorgewärmt wird. Wer dagegen die kalte Luft direkt über den Mund tief einatmet, reizt damit die Bronchien, die darauf hin als Abwehrreaktion Schleim bilden. Das kann die Entstehung einer Erkältung begünstigen", erläutert Düvel.

Die meisten körperlichen Probleme träten aber oft erst in geheizten Räumen auf, in denen die trockene Luft den Staub aufwirbelt und auch die Verbreitung von Viren begünstigt. "Grundsätzlich ist eine Raumfeuchtigkeit zwischen 35 und 55 % empfehlenswert. Auch wenn man keinen großen Durst verspürt, sollte ausreichend getrunken werden, weil dadurch die Schleimhäute besser befeuchtet werden. Gerade auch bei einer beginnenden Erkältung ist die Aufnahme von viel Flüssigkeit, vor allem Mineralwasser, ratsam", betont Düvel. Ansonsten rät der Mediziner zu Lutschpastillen, die ätherische Öle enthalten.

Nicht nur die Atemwege werden von den starken Temperaturunterschieden belastet, sondern auch die Haut, das größte Organ des Menschen. Viele Menschen neigen im Gesicht und an den Händen an starkem Juckreiz, weil die Haut aufgrund der Heizungswärme stark austrocknet. "Mein persönlicher Tipp: Pflegecremes mit Harnstoff (Urea). Diese ziehen besonders gut ein und schützen vor allem die oberste Hautschicht", so Düvel.

Besonderes Augenmerk sollten Eltern auf das Wohlergehen ihrer Kinder richten. Kleinkinder bewegen sich im Kinderwagen nur wenig und sollten nur gut eingepackt der aggressiven Winterluft ausgesetzt werden. Düvel weist auf ein häufig in Vergessenheit geratendes physikalisches Prinzip hin: Bei Kindern liege im Unterschied zu Erwachsenen ein ungünstigeres Verhältnis von Hautoberfläche und Körpervolumen vor, sie könnten daher schneller auskühlen. Seine Empfehlung: "Ausgesprochen wohl fühlen sich die allerkleinsten, wenn sie im Tragebeutel körpernah unter einem schützenden Mantel getragen werden. Als Vater habe ich bereits vor mehr als zwanzig Jahren bei jedem meiner drei Kinder die besten Erfahrungen mit dieser Art des Kindertransportes gemacht."


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.


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Quelle:
Goethe-Universität Frankfurt
Pressemitteilung Nr. 38 vom 9. Februar 2012
Herausgeber: Der Präsident
Abteilung Marketing und Kommunikation
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Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012