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GESUNDHEIT/1073: Verzicht auf die Zigarette - Gewichtszunahme ist höher als gedacht (aid)


aid-Newsletter Nr. 32 vom 8. August 2012

Verzicht auf die Zigarette

Gewichtszunahme ist höher als gedacht



(aid) - Wer mit dem Rauchen aufhört, nimmt im Laufe eines Jahres durchschnittlich vier bis fünf Kilogramm an Körpergewicht zu. Damit ist die Gewichtszunahme höher als bisher angenommen. Das ist das Resultat einer Studie, für die ein französisch-britisches Forscherteam über sechzig Untersuchungen in Kliniken zur Raucherentwöhnung ausgewertet hat. Dennoch sollte eine mögliche Gewichtszunahme nicht vom Verzicht auf die Zigarette abhalten, denn die gesundheitlichen Vorteile überwiegen bei weitem.

Frühere Untersuchungen hatten die Gewichtszunahme nach dem Einstellen des Rauchens unterschätzt und waren von durchschnittlich drei Kilogramm pro Jahr ausgegangen. Nach den aktuellen Daten sind es vier bis fünf Kilogramm, wobei Ex-Raucher vor allem in den ersten drei Monaten an Pfunden zulegen. Dennoch ist der Einfluss des Rauchverzichts auf das Körpergewicht sehr unterschiedlich: Sechzehn Prozent der Probanden hatten nach einem Jahr Abstinenz sogar an Gewicht verloren, während dreizehn Prozent über zehn Kilogramm mehr auf die Waage brachten. Weitere Studien sind notwendig, um das individuelle Risiko für eine Gewichtszunahme nach der Entwöhnung besser einschätzen zu können. Nur so sind effektive Präventionsmaßnahmen möglich.

Die Forscher vermuten, dass das Nikotin den Energieverbrauch erhöht und den Appetit dämpft. Ehemalige Raucher haben daher kurzfristig eine erhöhte Energieaufnahme. Durch eine bewusste Ernährung und mehr Bewegung lässt sich einer Gewichtzunahme vorbeugen. Regelmäßige Mahlzeiten und der Verzehr von reichlich Gemüse, Obst und Vollkornprodukten sorgen für eine gute Sättigung. Wer viel Wasser und Fruchtsaftschorlen trinkt, kann sich von der Lust auf Nikotin ablenken.

Heike Kreutz, www.aid.de


Fragen zu diesem Thema beantworten aid-Experten im Forum "Rund ums Gewicht" auf
www.was-wir-essen.de

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Quelle:
aid-Newsletter 32/12 vom 8.8.2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. August 2012