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ETHIK/745: Neue AEM-Arbeitsgruppe "Sprache und Ethik" (AEM)


Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) - 6. Oktober 2009

Neue AEM-Arbeitsgruppe "Sprache und Ethik"

Von: "Theda Rehbock" (theda.rehbock@freenet.de)


Es bildet sich gegenwärtig eine neue Arbeitsgruppe zum Thema "Sprache und Ethik". Sie ist aus einer Klausurwoche zum Thema "'Die rechten Worte finden...' - Sprache und Sinn in Grenzsituationen" hervorgegangen, die vom BMBF gefördert und von Hans Werner Ingensiep und Theda Rehbock im Juli 2008 in Lübeck veranstaltet wurde. Hier wurde die ethische Bedeutung der Sprache theoretisch und praktisch aus der Sicht verschiedener Disziplinen und Praxisbereiche (Philosophie, Theologie, Biologie, Medizin, Pflege, Klinikseelsorge, Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Soziologie, Psychologie, Kommunikationsberatung) eine Woche lang mit 15 Teilnehmern und einigen "Experten" intensiv, anregend und produktiv diskutiert.

Die Beiträge zur Klausurwoche wurden mittlerweile bei Königshausen & Neumann unter dem Titel "'Die rechten Worte finden...' - Sprache und Sinn in Grenzsituationen des Lebens" von Hans Werner Ingensiep und Theda Rehbock herausgegeben.

Wir sind zur Zeit dabei, die Themen, Fragestellungen und Projekte einzukreisen, mit denen wir uns in Zukunft gezielt beschäftigen wollen. Fast alle Teilnehmer der Klausurwoche sind jetzt Mitglieder der Arbeitsgruppe. Wir sind aber auch offen für weitere Mitglieder. Wer Interesse hat, melde sich bei Theda Rehbock
(theda.rehbock@freenet.de).

Kleine Anmerkung: Wer nach der Mitgliederversammlung der AEM in Berlin mündlich Interesse an Mitarbeit in der AG bekundet und noch keine Nachricht erhalten hat, melde sich bitte per Mail.


ISBN: 978-3-8260-3976-8
Erscheinungsjahr: 2009
Seitenanzahl: 360
Sprache: deutsch

Kurzinhalt:

• I. Sprache und Ethik: philosophische Grundlagen

D. von Engelhardt: Dimensionen der Sprache in Grenzsituationen
T. Rehbock: Person und Sprache. Zur Bedeutung philosophischer Sprachkritik für die Ethik
H. Baranzke: Ethisch von Würde reden in Grenzsituationen. Zur Leistungsfähigkeit von Avishai Margalits Menschenwürdekonzept an einem pflegeethischen Hygienebeispiel
L. Leeten: Die Bewältigungskapazität von Sprache und ihre Grenzen
J.-P. Wils: Narrativität und Schmerzbehandlung. Aspekte einer hermeneutischen Ethik angesichts der Grenzen des menschlichen Lebens
J. Dietrich: "Ich habe Schmerzen."
Ethische Voraussetzungen und Konsequenzen des Verhältnisses von körperlichem Schmerz und Sprache
H. W. Ingensiep: Vegetieren?
Aktuelle, historische, biophilosophische, anthropologische und bioethische Dimensionen der Sprache in Grenzsituationen des Lebens
K. Akerma: Organismus und Lebewesen. Grenzbestimmungen und Definition

• II. Sprache und Kommunikation in der Medizin, Pflege und Beratung

M. Greß-Heister: Worüber man nicht schweigen darf, muss man reden ...
Kommunikation und Ethik in Grenzfällen
Grenzfälle der kommunikativen Ethik?
J. Huber / S. Buse / M. Hohenfellner: Das präoperative Aufklärungsgespräch im Spannungsfeld von juristischer Sicherheit, ethischem Anspruch und Patientenorientierung
E. Heister: Sprache und Kommunikation in Grenzsituationen
Erfahrungen im Rahmen einer Klinik für neurochirurgische/ neurologische Frührehabilitation - C. von Busch: "Wir stehen mit dem Rücken an der Wand." Sprechen und Schweigen mit Familien in der pädiatrischen Onkologie
M. Herberhold: "Um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist?"
Ethische Anmerkungen zu einem verantwortungsvollen Sprachgebrauch im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik
S. Domasch: Sprachliche Grenzen. Linguistische Anmerkungen zu einer biopolitischen Debatte
K. Woellert: Rote Pest, WS-Koller und Eisbärchen - das Reden über den unerfüllten Kinderwunsch. Internetforen als Kommunikationsraum
A. Zieger: Autonomes Körperselbst im Wachkoma - Wahrnehmen, Erleben und Körpersemantik
A. May: Lebensende, Patientenverfügung und Sprache
A. Abt-Zegelin: Sprache und Pflege
B. Huber: Tanzen mit dem lieben Gott. Fragen an das eigene Leben
L. Klinnert: Wohltuende Normalität.
Wie das Konzept der Alltagsseelsorge hilft, auch in Grenzsituationen den ganzen Menschen im Blick zu behalten
P. Winkler: Den leidenden Menschen systematisch zu Wort kommen lassen
C. Fiebach: Literarische Wirklichkeit versus alltägliche Wirklichkeit
vom Umgang mit psychisch Kranken im Alltag.

• Die Herausgeber

Hans Werner Ingensiep ist Prof. für Philosophie und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Duisburg-Essen und Projektleiter am Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung an der Universität zu Lübeck.
Arbeitsschwerpunkte: Biophilosophie und Bioethik.
Buchveröffentlichungen:
Geschichte der Pflanzenseele, 2001, Kant-Reader 2004 (hg. zus. mit Heike Baranzke und Anne Eusterschulte)
Das Tier. Grundwissen Philosophie 2008 (zus. mit Heike Baranzke).

Theda Rehbock ist Privatdozentin für Philosophie an der Technischen Universität Dresden und vertritt z. Zt. die Professur für praktische Philosophie an der Justus Liebig Universität Gießen.
Arbeitsschwerpunkt: Philosophische Anthropologie und Bioethik.
Buchveröffentlichungen: Goethe und die 'Rettung der Phänomene' 1995, Personsein in Grenzsituationen. Zur Kritik der Ethik medizinischen Handelns 2005.


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Quelle:
[AEM-AKTUELL:463] vom 6. Oktober 2009
Herausgeber: Akademie für Ethik in der Medizin (AEM)
Georg-August-Universität Göttingen
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Tel.: 0551/39 39 69, Fax: 0551/39 39 96
Internet: http://www.aem-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2009