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GESUNDHEIT/809: Sonne - aber sicher! Informationskampagne für UV-Schutz gestartet (BfS)


Bundesamt für Strahlenschutz - 10.06.2010

Sonne - aber sicher!

Bundesamt für Strahlenschutz startet Informationskampagne für UV-Schutz


Im Sommerurlaub Sonne tanken: Schon der Gedanke daran hebt die Stimmung. Doch ein allzu sorgloser Umgang mit der Sonne kann böse gesundheitliche Konsequenzen haben - obwohl Vorbeugen ganz einfach ist. Wie das geht und warum ein guter Sonnenschutz wichtig ist, will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit seiner Informationskampagne "Sonne - aber sicher!" zeigen. Zum Auftakt stellte BfS-Präsident Wolfram König heute in Lübeck das UV-Infomobil des BfS vor, das noch vor Beginn der Ferien in zahlreichen Städten Nord- und Süddeutschlands Station macht.

"Sonne tut gut - wenn man verantwortlich mit ihr umgeht", betonte König. "Besonders achten müssen wir auf unsere Kinder. Ihre Haut besitzt noch keinen vollständig aufgebauten Eigenschutz. Weil jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Hautkrebsrisiko um ein Vielfaches erhöht, stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt unserer diesjährigen Aufklärungskampagne."

Mit Sonnenbrillen-Prüfung und UV-Messstation, leicht verständlichen Animationen und einem Kinderbereich lässt sich im Infomobil ganz praktisch erfahren, wo versteckte Gefahren lauern. BfS-Experten geben Tipps zum richtigen UV-Schutz und erklären, wie die UV-Strahlung der Sonne auf den Körper wirkt. Kinder können selbst gemachte Bilder zum Infomobil mitbringen. Die schönsten Bilder werden im Internet präsentiert.

Neben dem UV-Infomobil zeigen aktuelle Unterrichtsmaterialen für Eltern, Kindertagesstätte, Grundschule und Sekundarstufe I, dass Sonnenschutz nicht uncool sein muss: Mit schicken Sonnenbrillen und pfiffigen Piratentüchern lassen sich auch die Kleinen leicht vom UV-Schutz überzeugen. Für die Älteren steht im Vordergrund, wie sich UV-Schutz, Freizeitspaß und Schönheitsideale vereinbaren lassen.

Wer nicht persönlich ins Infomobil kommen kann, findet umfassende UV-Informationen im Internet unter www.bfs.de/sonne-aber-sicher. Auch die Tourdaten können Sie dort nachlesen. Die Unterrichtsmaterialien können ebenfalls im Internet unter der genannten Adresse und kostenlos beim Bundesamt für Strahlenschutz, Postfach 10 01 49, 38201 Salzgitter, bezogen werden.


Hintergrund

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 140.000 Menschen neu an Hautkrebs; 2.000 bis 3.000 sterben in jedem Jahr an den Folgen. Verantwortlich für den starken Anstieg in den letzten Jahrzehnten ist eine erhöhte Belastung der Haut durch die ultravioletten Strahlen der Sonne. Die Assoziation von gebräunter Haut mit Gesundheit und Attraktivität führt zu häufigen und ausgiebigen Aufenthalten in der Sonne und zur Nutzung von Solarien. Bei Urlaubsreisen in südliche Länder, aber auch durch die Freizeitgestaltung im Alltag, wird der Schutz der sonnenentwöhnten Haut häufig stark vernachlässigt.

UV-Strahlung kann die Haut und die Augen nachhaltig schädigen. Neben akuten Schäden wie Sonnenbrand und Bindehautentzündung führt eine hohe UV-Belastung langfristig zu einem Anstieg des Risikos, an Hautkrebs zu erkranken, zu vorzeitiger Alterung der Haut mit Faltenbildung und zur Trübung der Augenlinse. Die Haut von Kindern und Jugendlichen ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung, da der UV-Eigenschutz der Haut erst mit zunehmendem Lebensalter entwickelt wird. Hohe UV-Belastungen und Sonnenbrände im Kindesalter und in der Jugend erhöhen das Risiko erheblich, im Laufe des späteren Lebens an Hautkrebs zu erkranken.


Die Tourdaten
10. Juni    Lübeck, Schrangen
11. Juni    Hamburg, Lange Mühren
12. Juni    Schwerin, Schloßstraße
13. Juni    Rostock-Warnemünde, Am Leuchtturm
14. Juni    Stralsund, Neuer Markt
21. Juni    München, Neuhauser Straße (Richard-Strauss-Brunnen)
22. Juni    Ulm, Münsterplatz
23. Juni    Stuttgart, Kronprinzenstraße/Büchsenstraße
24. Juni    Karlsruhe, Stephanplatz

Die BfS-Mitarbeiter freuen sich auf Ihren Besuch jeweils zwischen 11.00 und 17.00 Uhr.
Bei größeren Gruppen wie z.B. Schulklassen bitten wir um Anmeldung unter 030/18 333-1326.


Tipps zum Sonnenschutz:

Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr.
Der beste Sonnenschutz sind geeignete Kleidung, Hut und Sonnenbrille. Ziehen Sie T-Shirts, Hosen und Röcke bis zum Knie und Schuhe an. Die Kopfbedeckung sollte eine breite Krempe oder besser einen Schild und einen Nackenschutz haben. Eine gute Sonnenbrille trägt die Kennzeichnung UV400 oder 100%UV und besitzt einen Seitenschutz, um Streulicht abzuhalten.
Reiben Sie unbedeckte Körperpartien mit Sonnenschutzmitteln ein. Sie sollen sowohl im UV-A- als auch im UV-B-Bereich schützen und nicht durch Licht zersetzbar sein (photostabil). Sie sind mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad in ausreichender Menge (zirka 30 bis 40 ml für den gesamten Körper) aufzutragen. Der Sonnenschutz sollte mehrmals täglich sowie nach dem Baden erneuert werden. Der Lichtschutzfaktor (LSF) sollte mindestens 20 betragen. Für Kleinkinder und Kindergartenkinder wird ein Lichtschutzfaktor von 30 empfohlen. Kleinkinder bis zu einem Jahr dürfen der Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden.
Kinder und Jugendliche sind besonders gut vor übermäßiger UV-Belastung zu schützen. Die UV-Dosis, die man in den ersten Lebensjahren erhält, ist ein bestimmender Risikofaktor für Hautkrebs.
Die Anzahl von intensiven UV-Bestrahlungen der Haut soll etwa 50 pro Jahr nicht überschreiten. Vermeiden Sie Sonnenbrand. Besonders Sonnenbrände im Kindes- und Jugendalter erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken.
Wer Medikamente einnimmt, sollte vor dem Sonnenbaden den behandelnden Arzt befragen. Bestimmte Arzneimittel erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut oder lösen Allergien aus.
Kosmetika, Deodorants und Parfüms sollten beim Sonnenbaden möglichst nicht verwendet werden. Es besteht die Gefahr bleibender Pigmentierung.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution879


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bundesamt für Strahlenschutz, Anja Schulte-Lutz, 10.06.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2010