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GESUNDHEIT/831: Unvorsichtige Griller riskieren Verbrennungen (muebri-online)


Apotheker im Land Brandenburg - Pressemitteilung von Donnerstag, 22. Juli 2010

Unvorsichtige Griller riskieren schwere Verbrennungen

Keine flüssigen Grillanzünder - Verletzungen sofort kühlen


Potsdam. Sommerzeit ist Grillzeit. Je wärmer es draußen wird, desto mehr Menschen zieht es auch im Land Brandenburg mit Steaks und Würstchen in den Garten, an den See oder auf spezielle Grillplätze in Parks. Doch das Grillvergnügen kann schnell zum Albtraum werden: Rund 4.000 Grill-Unfälle passieren jedes Jahr in Deutschland. Worauf man beim Grillen achten sollte und was bei Verbrennungen zu tun ist, darüber informieren jetzt die Apotheker im Land Brandenburg.

Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Apothekerkammer Brandenburg, nennt den häufigsten Fehler: "Um möglichst schnell Grillen zu können, wird oft Brennspiritus oder ähnliche flüssige Grillanzünder auf die Kohle gekippt." Doch dabei kann es zu Verpuffungen und meterhohen Stichflammen kommen. Die Folgen für alle, die sich in der Nähe des Grills aufhalten sind fatal: Es kommt zu Verbrennungen im Gesicht, am Oberkörper, Armen und Beinen. Damit ein fröhliches Picknick ungefährlich bleibt, empfehlen die Apotheker im Land Brandenburg, ausschließlich feste Grillanzünder zu verwenden und auf flüssige Grillanzünder zu verzichten.

Weitere Grill-Regeln: Der Grill sollte standfest und im Windschatten stehen. So wird eine mögliche Stichflamme durch Windböen verhindert. Kinder dürfen nicht an den Grill, sie müssen einen weiten Abstand halten. Zum Löschen sollten immer ein großer Eimer mit Wasser und eine Decke bereit stehen. Wenn sich Fett entzündet, die Flammen nicht mit Wasser löschen, sondern mit einer Decke ersticken.

Passiert trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Brandunfall ist schnelles Handeln gefragt: "Brandwunden müssen so rasch wie möglich mit Wasser gekühlt werden, das lindert den Schmerz und stoppt das Nachbrennen", erklärt Monika Harms. "Als Erste-Hilfe-Maßnahme für Verbrennungen gilt die 20-20-Regel: Mit 20 Grad kaltem Wasser wird die verbrannte Stelle 20 Minuten lang gekühlt". Wichtig sei, keine Zeit zu verlieren. Nach der Kaltwasserbehandlung empfiehlt Harms die Wunde wegen der Infektionsgefahr mit einem sterilen Verbandtuch oder einer Wundauflage abzudecken. "Besonders gut eignet sich ein Brandwundenverband mit einer aluminium-bedampften Seite, er verhindert das Festkleben", sagt Harms. "Sobald die Verbrennungen größer als eine Handfläche sind, die Haut Blasen wirft oder die Wunde tief ist, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden", rät Harms. Brandwunden heilen oft sehr schlecht und infizieren sich leicht.

Fehler bei Brandwunden vermeiden:

- Brandblasen nicht öffnen.
- Brandwunden nicht berühren, Infektionsgefahr.
- Keine Hausmittel wie Öl, Puder, Mehl anwenden.
- Keine Cremes und Salben auf frische Brandwunden geben.
- Kein normales Verbandsmaterial benutzen, es verklebt die Wunde.
- Auf der Haut klebende Kleidung nicht selbst entfernen, sondern dem Arzt überlassen.
- Den Verletzten nicht auskühlen lassen.



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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Donnerstag, 22. Juli 2010
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Moses-Stern-Straße 28, 41236 Mönchengladbach
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2010