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GESUNDHEIT/857: Ätherische Öle können Kinder gefährden (ABDA)


ABDA / Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - 23.09.2010

Ätherische Öle können Kinder gefährden


Berlin - Einige ätherische Öle können bei Kindern zu Vergiftungen führen. Verschiedene rezeptfreie Erkältungsmedikamente mit ätherischen Ölen sind deshalb für Kleinkinder nicht geeignet. Das gilt auch für einige freiverkäufliche Arzneimittel wie Erkältungsbäder. "Immer wieder treten bei Kindern Vergiftungen auf. Eltern sollten sich deshalb vor jeder Selbstmedikation beim Apotheker informieren", so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.

In Arzneimitteln und kosmetischen Mitteln sind ätherische Öle meist verdünnt enthalten. Unverdünnte Öle sind für Säuglinge und Kleinkinder grundsätzlich nicht geeignet. Selbst kleinste Mengen, die versehendlich in den Mund oder die Nase gelangen, können lebensbedrohliche Verkrampfungen des Kehlkopfs auslösen. Unerwünschte Wirkungen sind außerdem Haut- oder Schleimhautreizungen sowie Erbrechen. Eltern sollten prinzipiell nur Präparate anwenden, die speziell für die Anwendung bei Kindern gedacht sind. Auch verschiedene Duftöle, die über Duftlampen an die Raumluft abgegeben werden, können bei Kindern Nebenwirkungen auslösen. Oft werden Inhalate zudem versehentlich in den Mund getropft, weil sie mit Präparaten zum Einnehmen verwechselt werden.

Kinder unter drei Jahren reagieren besonders empfindlich auf Kampfer, Eukalyptus-, Thymian und Pfefferminzöl. Eukalyptusöl und seine Zubereitungen sollten nicht im Gesicht von Säuglingen und Kleinkindern verwendet werden. Pfefferminzöl darf bei ihnen nicht direkt im Mund- und Nasenbereich oder auf dem Brustkorb aufgetragen werden.

Zeigt ein Kind akute Vergiftungssymptome, wie Atemnot, Krämpfe oder Bewusstseinsveränderungen, sollten Eltern unverzüglich einen Notarzt oder eine Giftnotrufzentrale kontaktieren. Als Erstmaßnahmen empfehlen Apotheker beim versehentlichen Verschlucken eines ätherischen Öls zur Verdünnung das Trinken von Tee, Wasser oder Saft.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.abda.de


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Quelle:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin und Apothekerin
Jägerstr. 49/50, 10117 Berlin
Tel.: 030 - 40004 134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
Internet: www.abda.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2010