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AUSLAND/1700: 1.339.724.352 Chinesen oder ein Fünftel der Menschheit (DSW)


DSW [news] - Mai 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

1.339.724.352 Chinesen oder ein Fünftel der Menschheit

China wird älter, urbaner und wächst inzwischen etwas langsamer


In China kann man eine Bevölkerungsentwicklung, die in Deutschland mehrere Jahrhunderte gedauert hat, in wenigen Jahrzehnten verfolgen. Die aktuelle Volkszählung, die Ende April in Peking vorgestellt wurde, zeigt, dass sich China gerade in kürzester Zeit von einer dynamisch wachsenden in eine alternde Gesellschaft verwandelt. Das bietet im Reich der Mitte auch sozialen Sprengstoff, da der Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wächst: Vielen Chinesen droht künftig Altersarmut.

Nach dem rasanten Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt der aktuelle Zensus in China ein gebremstes Bevölkerungswachstum. In den vergangenen zehn Jahren ist die chinesische Bevölkerung um nur knapp sechs Prozent gewachsen. Zwischen 1990 und 2000 lag das Wachstum noch doppelt so hoch. Die aktuellen Bevölkerungsprognosen der Vereinten Nationen sagen voraus, dass China bereits in zehn Jahren von Indien als bevölkerungsreichstes Land der Erde überholt wird.


Alterung in China und Deutschland

Der Trend zur alternden Gesellschaft, der in Deutschland bereits fortgeschritten ist, kündigt sich allmählich auch in China an. Schon heute sind mehr als 13 Prozent der Chinesen älter als 60 Jahre. Zehn Jahre zuvor waren es noch fast drei Prozentpunkte weniger. Bei den unter 15-Jährigen ist der Anteil im gleichen Zeitraum von 23 auf 17 Prozent gesunken. Die UN-Projektionen zeigen, dass China beim Anteil der Menschen, die älter als 65 Jahre sind, in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts mit Deutschland gleich ziehen wird. Dann wird sowohl in China als auch in Deutschland fast jeder Dritte älter als 65 Jahre sein. Während Deutschland jedoch ein funktionierendes Rentensystem besitzt, das an den demographischen Wandel angepasst werden muss, ist China gerade erst dabei, eine Alterssicherung aufzubauen. Bisher bestehen erste Ansätze nur in den Metropolen des Landes.

Nicht nur wegen der Alterssicherung, sondern primär um Arbeit zu finden, drängen auch immer mehr Chinesen in die Städte. Bei der Volkszählung wurden mit 665 Millionen Menschen so viele Chinesen wie noch nie als Stadtbewohner gezählt. Damit lebt heute fast jeder zweite Chinese in einer Stadt.


Quelle:
Deutsche Welle, 8. Mai 2011;
Financial Times Deutschland, 30. April 2011;
AFP, 28. April 2011.


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Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

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DSW [news] - Mai 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2011