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AUSLAND/2065: Myanmar - Wiederaufnahme der medizinischen Hilfe von Ärzte ohne Grenzen in Teilen des Landes erlaubt (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 2. März 2014

Myanmar: Regierung erlaubt Wiederaufnahme der medizinischen Hilfe von Ärzte ohne Grenzen in Teilen des Landes



Amsterdam/Berlin, 2. März. Die Regierung von Myanmar hat der niederländischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen mitgeteilt, dass sie einen Teil der medizinischen Aktivitäten im Land am Montag wieder aufnehmen könne. Eine entsprechende Information des Gesundheitsministers und des Innenministers erhielt die Organisation als Reaktion auf Gespräche, die am Freitag in der Hauptstadt Naypyidaw geführt wurden. Dies betrifft Projekte in den Bundesstaaten Kachin und Shan sowie in Rangun, nicht aber im Bundesstaat Rakhine.

Am Donnerstag hatte die niederländische Sektion von Ärzte ohne Grenzen eine schriftliche Anordnung der Regierung von Myanmar erhalten, alle Aktivitäten im Land einzustellen. Am Freitag mussten die Kliniken deshalb geschlossen bleiben. In Projekten im ganzen Land konnten Patienten an diesem Tag nicht die medizinische Hilfe erhalten, die sie benötigen.

Ärzte ohne Grenzen begrüßt die neue Entscheidung und wird die medizinische Hilfe in den entsprechenden Regionen vorerst wieder aufnehmen. Die Organisation bleibt allerdings äußerst besorgt über das Schicksal Zehntausender im Bundesstaat Rakhine, die medizinische Hilfe benötigen und sich in einer humanitären und medizinischen Notlage befinden.

Die Krankenhäuser in Rakhine bleiben seit Donnerstag geschlossen, nachdem die Behörden des Bundesstaats mündlich angeordnet hatten, die Aktivitäten zu unterbrechen. Bis dahin hatten die Teams in neun Townships allen Bewohnern medizinische Hilfe geleistet, die keinen Zugang zu notwendiger Behandlung hatten. Die Hilfe von Ärzte ohne Grenzen orientiert sich ausschließlich an der medizinischen Notwendigkeit und wird unabhängig von der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit oder anderer Faktoren geleistet.

Ärzte ohne Grenzen begrüßt die Fortsetzung der Gespräche mit der Regierung mit dem Ziel, die lebenswichtige medizinische Versorgung für alle sicherzustellen, die sie benötigen.

Neben der niederländischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen hat auch die Schweizer Sektion medizinsche Projekte in Myanmar. Diese waren von der Anordnung der Regierung nicht betroffen.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2014